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Schnappfinger Operation

Sie suchen Informationen zum Schnappfinger und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich für die Diagnose und Therapie einer Tendovaginitis stenosans. Informieren Sie sich über Symptome, Diagnose und Operation und kontaktieren Sie unsere Spezialisten für Handchirurgie.

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Informationen zum Bereich Schnappfinger

Was ist ein Schnappfinger?

Der Schnappfinger, im medizinischen Sprachgebrauch auch Tendovaginitis stenosans genannt, ist eine Erkrankung der Fingersehnen, bei welcher eine oder mehrere Beugesehnen auf der Handinnenseite, aufgrund einer Entzündungsreaktion, derart verdickt sind, dass sie nicht mehr richtig durch die engen Ringbänder der Sehnenscheiden gleiten, sondern bei einer Streckbewegung nach vorne “schnappen”.

Eine Tendovaginitis stenosans kann zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen. Manchmal ist bei der ruckartigen Bewegung auch ein knackendes Geräusch zu hören, das aber nicht immer vorhanden sein muss. Am häufigsten betroffen sind die A1-Ringbänder, die sich in der Mitte der Handfläche, auf Höhe der Fingergrundgelenke zwischen Fingern und Handwurzel befinden. In vielen Fällen kann man die Verdickung der Sehnen auch als Knötchen ertasten.

Die Erkrankung kann generell in jedem Alter auftreten, wobei der Erkrankungsgipfel im mittleren Lebensalter liegt. Weibliche Patientinnen sing etwas häufiger betroffen als männliche Patienten. Das Lebenszeitrisiko, an einem Schnappfinger zu erkranken beträgt 2-3%.

Warum entsteht ein Schnappfinger?

Für gewöhnlich entsteht ein Schnappfinger dann, wenn die Sehnenscheide entzündet ist oder die Fingerbeugesehne durch häufige Mikroverletzungen und Entzündungsgeschehen verdickt ist. Beide Erkrankungen führen letztendlich dazu, dass der Finger nicht mehr richtig bewegt werden kann und es zu einer ruckartigen Streckung kommt.

Die genauen Ursachen für einen Schnappfinger sind bis heute nicht ausführlich geklärt. Man geht allerdings davon aus, dass mechanische Überbelastung durch häufige kräftige Greifbewegungen und Handbeugungen, etwa beim Sport, im Beruf oder im Alltag einen großen Einfluss auf die Ausbildung einer Tendovaginitis stenosans hat. Daher tritt die Erkrankung auch häufiger an der dominanten Hand auf.

Außerdem erhöhen verschiedene Erkrankungen das Risiko, einen Schnappfinger zu entwickeln:

In einigen Fällen wurde auch ein medikamentöser Einfluss beobachtet, speziell bei der Gabe von Aromatasehemmern, die ihre Anwendung zum Beispiel in der Behandlung von Brustkrebs finden.

Was sind die Symptome eines Schnappfingers?

Das typischste Symptom ist wohl die schmerzhafte, ruckartige Schnappbewegung beim Versuch, den betroffenen Finger zu strecken, wobei dieser Effekt morgens am deutlichsten erscheint und sich im Laufe des Tages aufgrund verschiedener Lockerungsmechanismen bessert.

Wenn die Erkrankung weiter voranschreitet, kann der Finger immer unbeweglicher und schmerzhafter werden. Dies kann sogar so weit gehen, dass der Finger aktiv unmöglich zu bewegen ist und nur passiv mit der Hilfe der anderen Hand bewegt werden kann.

Weiterhin kann sich eine Tendovaginitis stenosans über ein hörbares und auch tastbares Schnellen der Sehne bei Bewegung des Fingers bemerkbar machen. Auch knötchenartige Verdickungen oberhalb des Fingerknochens können Hinweise auf einen Schnappfinger geben, wobei in diesen Fällen folgende andere Erkrankungen ausgeschlossen werden sollten:

  • rheumatische Erkrankungen

  • Tumore von Fettgewebe, Knochen, Knorpel oder Muskeln

  • Gicht

 

Wie stellt der Arzt eine Diagnose?

Aufgrund der typischen Symptome ist der Schnappfinger in der Regel eine klinische Diagnose. Es wird eine Anamnese durchgeführt, in der der Patient unter Anderem nach Symptomen, Verletzungen der Hand, Vorerkrankungen und Belastungsfaktoren befragt wird. Außerdem tastet die Ärztin die Hand ab und bittet den Patienten, bestimmte Bewegungen auszuführen.

Um die Diagnose zu sichern und andere Ursachen für ein “Hängenbleiben” des Fingers, wie beispielsweise Osteophyten (Knochenauswucherungen) oder Knochensplitter ausschließen zu können, kann die Ärztin auch ein Röntgenbild anfertigen.

Ist die Diagnose des Schnappfingers gesichert, sollten, sofern eine mechanische Überbeanspruchung als Ursache nicht wahrscheinlich ist, Grunderkrankungen, mit denen ein Schnappfinger assoziiert ist, wie ein Diabetes mellitus oder eine rheumatoide Arthritis, ausgeschlossen werden.

Schnappfinger OP

Leichte Formen des Schnappfingers können zunächst medikamentös durch bestimmte antiphlogistische Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac therapiert werden. Manchmal reicht auch tägliche Fingergymnastik aus, um die Symptome zu lindern. In Fällen, in denen die Schmerzen eine große Rolle spielen, kann Cortison direkt in den Finger gespritzt werden. Wichtig ist zu wissen, dass die konservativen Therapien stets nur die Symptome lindern, nicht aber die Ursache beseitigen können.

Die einzige kausale Therapie des Schnappfingers ist ein operativer Eingriff.

Für gewöhnlich wird dieser in Lokalanästhesie durchgeführt. Hierfür werden, durch Einspritzen eines Lokalanästhetikums in die Achsel, die Nerven betäubt, die Schmerzreize von der Hand zum Gehirn leiten. Der Patient ist also während der Operation wach, verspürt aber keine Schmerzen. Bei großer Angst vor der Operation oder einer Allergie auf Lokalanästhetika kann der Eingriff auch in Vollnarkose durchgeführt werden.

Über einen kleinen Schnitt an der Handfläche wird das Ringband aufgesucht, an dem die Sehne hängenbleibt, und anschließend gespalten.

Nach der Operation sollte der Patient aktive Fingerübungen durchführen, um eine Fingersteifigkeit zu verhindern.

Prognose des Schnappfingers

Die Erfolgsrate der operativen Versorgung eines Schnappfingers liegt bei 90-100%.

Komplikationen während oder nach der Operation sind relativ selten. In einigen Fällen kann es dennoch zu Gelenkentzündungen oder Verletzungen von Blutgefäßen oder Nervenfasern kommen.

Eine Komplikation, die bei einem unbehandelten Schnappfinger entstehen kann, ist die Ausbildung der sympathischen Reflexdystrophie: Hierbei führt die Verengung des Sehnenkanals zu einem gestörten Blutfluss und einer gestörten Funktion der Nerven, was zu Einschränkungen der Fingerbeweglichkeit führt.

Um einem Schnappfinger vorzubeugen, ist es stets ratsam, aktive Fingerübungen zu betreiben. Die Stärkung der Fingersehnen- und Muskeln leistet auch ihren Beitrag zu einer normalen Fingerbeweglichkeit und wirkt dem Schnappfinger entgegen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Schnappfinger?

Spezialisten für die Diagnose und Behandlung einer Tendovaginitis stenosans sind Orthopäden und insbesondere Handchirurgen. Die Zusatzbezeichnung Handchirurgin bzw. Handchirurg kann nach Anerkennung einer Facharztbezeichnung im Fachgebiet Chirurgie bzw. Orthopädie durch entsprechende Weiterbildung auf diesem Gebiet erlangt werden.

Quellen: