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Informationen zum Bereich Schulteroperation
Welche Operationsmethoden der Schulter gibt es?
Das Schultergelenk ist ein komplexes Gelenk, das aus dem Oberarmkopf und der Gelenkpfanne des Schulterblatts gebildet wird. Dabei ist der Oberarmkopf nicht fest in die Pfanne eingebettet wie etwa beim Hüftgelenk, sondern liegt dieser nur auf. Zur Schulter gehören auch das durch Schlüsselbein und Schulterdach (knöcherner Vorsprung des Schulterblatts) gebildete akromio-klavikuläre Gelenk, auch als Schultereckgelenk bezeichnet. Die nötige Stabilität erlangt das Schultergelenk in erster Linie durch einen Verbund mehrerer Muskeln und deren Sehnen (genannt Rotatorenmanschette), diversen Bändern und einer Gelenklippe (Labrum). Das Gelenk ist mit einer relativ dünnen Kapsel umhüllt und die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht besetzt. Dadurch hat das Schultergelenk eine große Bewegungsfreiheit, andererseits ist es besonders anfällig für Verletzungen sowie Verschleißerscheinungen.
Man kann in der Schulterchirurgie zunächst zweierlei Techniken unterscheiden.
Die minimalinvasive Arthroskopie (Gelenkspiegelung) im Schlüsselloch-Prinzip basiert auf kleinen Hautschnitten, durch die eine hochauflösende Kamera sowie spezielle Instrumente und Implantate eingeführt werden können. Sie kommt etwa bei Verletzungen von Rotatorenmanschette, Labrum, Bizepssehne oder chronischen Erkrankungen wie Kalkeinlagerungen, Schleimbeutelentzündungen oder verengten Verhältnissen unter dem Schulterdach zum Einsatz.
Offene Operationen werden unter anderem bei Knochenbrüchen, künstlichen Gelenkersätzen oder komplizierten Weichteilverletzungen eingesetzt.
Bei welchen Erkrankungen oder Verletzungen ist eine Schulter OP notwendig?
Pauschal kann keine Indikation zur Operation gestellt werden, denn die Notwendigkeit einer Operation ist immer abhängig vom Ausmaß der Erkrankung oder Verletzung, sowie dem Gesundheitszustand und sportlichen, sozialen und beruflichen Erfordernissen der Patienten. Daher stellt der behandelnde Arzt bei der Patientengeschichte und Untersuchung des Schultergelenks fest, ob eine Operation durchgeführt werden sollte. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder CT- sowie MRT-Untersuchung unterstützen bei der Diagnose und Indikationsstellung zur OP.
Im klinischen Alltag gibt es jedoch zahlreiche Schulterverletzungen und -erkrankungen, die typischerweise operiert werden.
Risse der Rotatorenmanschette können durch akute Verletzungen entstehen oder langfristigen Abnutzungen geschuldet sein, die zunächst die Sehnen oder Muskeln schwächen und diese letztlich zum Reißen bringen. Am häufigsten betroffen ist die Supraspinatussehne, ein Muskel der Rotatorenmanschette. Ein Riss der Rotatorenmanschette muss nicht immer zwingend operiert werden. Besonders bei älteren Patienten, deren Rotatorenmanschette meist verschleißbedingt einreißt, verläuft diese Verletzung häufig unauffällig und Patienten zeigen keinerlei Symptome. Sollte es doch zu Schmerzen oder funktionellen Einschränkungen der Schulter kommen, schafft häufig die rein konservative Behandlung Abhilfe, in deren Mittelpunkt die physiotherapeutische Betreuung zur Mobilisation und Stärkung des Muskelapparates steht. Bei jüngeren Patienten, die ebenso von Rissen der Rotatorenmanschette betroffen sein können, liegt der Verletzung häufiger ein Unfall zugrunde. Bei dieser Patientengruppe werden in den allermeisten Fällen funktionelle Einschränkungen, Kraftverlust und Schmerzsymptomatik verzeichnet, die sich durch alleinige konservative Therapie meist nicht beheben lassen. Daher wird jüngeren Patienten deutlich dringender zur Operation geraten.
Die Abnutzung der Rotatorenmanschette wird häufig durch Einengung im subakromialen Raum vorangetrieben, also dem Raum unter dem Schulterdach. Besonders bei Überkopfbewegungen klemmt sich der Sehnenansatz ein und entzündliche und degenerative Veränderungen sind die Folge. Um diesen Prozess zu unterbinden, kann das Schulterdach an seiner Unterseite arthroskopisch mittels einer speziellen Fräse abgeschliffen werden, sodass sich der Raum vergrößert und Schädigungen der Rotatorenmanschette verhindert werden. Diese sogenannte subakromiale Dekompression wird oftmals auch in Verbindung mit anderen Operationen, etwa einer Naht der Rotatorenmanschette, kombiniert eingesetzt.
Kalkeinlagerungen in der Rotatorenmanschette sind ein häufig beobachtetes Krankheitsbild der Schulter und zeichnen sich durch Kalkdepots aus, die sich meist in der Supraspinatussehne ansiedeln. Sie können ohne ersichtliche Ursache entstehen oder chronischen Verschleißerscheinungen begleiten. Eine Kalkschulter macht sich bei Patienten durch spontan einschießende mitunter starke Schmerzen oder Schmerzen nach Belastung (besonders nach Überkopfbewegungen) bemerkbar. Zunächst sollten alle konservativen Alternativen wie Physiotherapie, selbstständige Übungen oder Stoßwellentherapie ausgelotet werden. Sollten alle Maßnahmen erfolglos bleiben, kann die Indikation zur minimalinvasiven Entfernung der Kalkdepots gestellt werden.
Das akromio-klavikuläre Gelenk (ACG, oder Schultereckgelenk) ist häufig von Verschleißerscheinungen bis hin zur kompletten Arthrose betroffen. Auch durch akute Sportverletzungen kann das AC-Gelenk Schaden nehmen, man spricht in schwereren Fällen von einer Schultereckgelenkssprengung. Obwohl beide Erkrankungen das gleiche Gelenk betreffen, unterscheiden sich die Therapien. Verschleißbedingte Arthrosen können zwar in der offenen Technik operiert werden, jedoch wird meist die minimalinvasive Arthroskopische Resektion des AC-Gelenks durchgeführt. Das bedeutet, dass die Gelenkanteile beider Knochen abgefräst werden, jedoch der Bandapparat weitgehend erhalten bleibt. Leichtgradige Verletzungen des AC-Gelenks können oft konservativ durch Ruhigstellung mit einer speziellen Schlinge therapiert werden, jedoch erfordern schwerere Verletzungen wie etwa eine Schultereckgelenkssprengung besonders bei jüngeren Patienten eine frühzeitige operative Versorgung. Das Ziel dieser Operationen ist die Stabilisierung des AC-Gelenks mittels Drähten, Platten oder transplantiertem Eigenmaterial in Form von Sehnen, die mit Metallimplantaten befestigt werden.
Besonders ältere Patienten leiden oftmals unter Abnutzungserscheinungen des Schultergelenks, das im Endstadium in einer irreparablen Arthrose gipfelt. Je nach Schmerzsymptomatik und funktioneller Einschränkung der Patienten, kann zunächst eine konservative Therapie eingeleitet werden, um eine notwendige Operation hinauszuzögern. Aufgrund des unwiederbringlichen Schadens am Gelenk bleibt als einzige operative Option jedoch ein künstlicher Gelenkersatz.
Ablauf und Dauer einer Schulteroperation
Ablauf und Dauer der diversen Schulteroperationen weichen voneinander ab und hängen letztlich neben dem Schweregrad der Verletzung auch von anderen individuellen Faktoren ab.
Arthroskopische Operationen haben trotz unterschiedlichen operativen Zielen zahlreiche Gemeinsamkeiten. Patienten werden meist entweder seitlich auf ihrer gesunden Seite mit Blickrichtung zum Monitor oder im sogenannten „Beach-Chair“ gelagert, also in angedeuteter Rückenlage mit angewinkelten Hüften und Knien, was letztlich der Position in einem Strandstuhl ähnelt. Je nach Indikation werden mehrere kleine Hautschnitte gesetzt, die als Zugangsweg für Instrumente und Kamera in das Schultergelenk dienen. Um die Sichtverhältnisse zu optimieren und Platz zu schaffen, wird das Gelenk mit einer keimfreien Kochsalzlösung befüllt. Auf einem hochauflösenden Monitor wird das Video in Echtzeit übertragen, sodass der Operateur die Instrumente optisch vergrößert einsetzen kann. Einfachere Operationen wie etwa subakromiale Dekompressionen oder AC-Gelenksresektionen erfordern in der Regel bis zu 3 kleine Hautschnitte und dauern in etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde. Komplexere Operationen wie die Naht der Rotatorenmanschette sind mit einem größeren Zeitaufwand und meist mit mehreren Hautschnitten verbunden. Zunächst muss der Rissrand abgetragen werden, was mit einem sogenannten Shaver erreicht wird, einem Gerät, welches gleichzeitig Gewebe abtragen und absaugen kann. Nachdem der Schaden eingeschätzt werden kann, kommen Implantate und robuste Fäden zum Einsatz. Meist werden Schrauben im Oberarmknochen verankert, an denen diverse Fäden befestigt sind. Diese können nun präzise durch die Rotatorenmanschette gewunden und festgezogen werden, sodass sich das Loch in der Rotatorenmanschette schließt. Ziel der Operation ist es, eine gute Stabilität zu erzielen und langfristig eine Festigung der Rotatorenmanschette an ihre knöcherne Verankerung zu ermöglichen.
Offene Operationen an der Schulter sind mit größeren Hautschnitten verbunden und können je nach Operationstechnik kürzer oder länger als arthroskopische Operationen dauern.
Heilungsverlauf und Reha nach Schulter OP
Da durch die kleinen Hautschnitte und verringerte Irritation des umliegenden Gewebe deutlich weniger strukturelle Schäden entstehen, erfahren die Patienten nach der Operation deutlich weniger Schmerzen und können entweder ambulant behandelt und noch am selben Tag nach Hause entlassen werden oder nur wenige Nächte im Krankenhaus verbringen. Der große Vorteil minimalinvasiver Operationen ist daher die schnelle Einleitung der Rehabilitation. Abhängig von der Operation kann mitunter am ersten Tag nach der Operation bereits mit der passiven Bewegung der Schulter begonnen werden, was das Risiko von Komplikationen wie etwa einer postoperativen Schultersteife verringert. Danach ist eine stringente Einhaltung des physiotherapeutischen Schemas wichtig, um die gewünschte Belastbarkeit frühzeitig zu erreichen.
Die Schulter muss nach offenen Schulteroperationen deutlich länger geschont werden, was die Rehabilitation verzögert. Zudem beklagen Patienten meist stärkere postoperative Schmerzen.
Welche Fachärzte sind Spezialisten für Schulteroperationen?
Bei akuten Schulterverletzungen oder chronischen Schmerzen sowie Funktionseinschränkungen sollten Patienten einen Orthopäden mit operativem Schwerpunkt aufsuchen.
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