Informationen zum Bereich Schuppenflechte
Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?
Die Schuppenflechte, medizinisch auch Psoriasis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Krankheit, die sich durch sehr gerötete und schuppende Hautareale bemerkbar macht. Sie gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Die Krankheit ist zwar gutartig, jedoch aufgrund ihres rezidivierenden Verlaufs für betroffene Patienten stets unangenehm, vor allem durch ihren starken Juckreiz werden die Patienten noch stärker strapaziert.
Welche Symptome zeigt eine Psoriasis?
Die wohl häufigsten Symptome einer Schuppenflechte sind rötlich und leicht erhabene Flecken auf der Haut, die meist scharf abgrenzbar sind. Die Flecken sind im Normalfall klein und rundlich, können in einigen Fällen aber auch größere Maße annehmen und flächenhaft Juckreize auslösen. Normalerweise kann man die oberflächlichen Schichten der Psoriasis abkratzen, die darunter liegenden tieferen Schichten sind allerdings fester mit der Haut verwachsen und ein Ablösen dieser führt zu kleinen Hautblutungen (sogenannter Auspitz-Effekt).
An welche Körperstellen kann Schuppenflechte auftreten?
Generell kann jede Hautpartie von einer Psoriasis betroffen werden, es gibt allerdings Prädilektionsstellen, die sehr häufig beobachtet werden. Dazu gehören:
- Kopf (behaarter Bereich)
- Knie
- Ellenbogen
- Gesäßfalte
- Leiste
- Bauchnabelregion
- Retroaurikulär (hinter den Ohren)
- Kreuzbein
Liegt eine schwere Form der Psoriasis vor, so begrenzt sich diese nicht nur auf kleine Hautpartien, sondern kann diffus auf allen Körperteilen auftreten. Die Schuppenflechte tritt dabei nicht kontinuierlich auf, sondern gewissermaßen in Schüben. Wie lange und wie schwer jeder einzelne Schub dabei ausfallen kann, ist ganz unterschiedlich. Auch die symptomlosen Zeiten zwischen den Schüben können stark variieren, so wurden Zeiträume von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren beobachtet.
Welche Psoriasis Arten werden unterschieden?
Mediziner unterscheiden je nach Ausprägungsgrad, Ort und Typ verschiedene Arten der Schuppenflechte. Die wohl häufigste und weit verbreitetste Art ist die Psoriasis vulgaris, zu deutsch: die gewöhnliche Schuppenflechte. Zu den anderen Typen zählen:
- Psoriasis guttata
- Psoriasis pustulosa
- Eruptiv-exanthematische Psoriasis
- Psoriatische Erythrodermie
- Psoriasis inversa
- Psoriasis exsudativa
- Psoriasis capitis
- Psoriasis der Nägel (Tüpfelnägel)
- Psoriasis-Arthritis
Psoriasis guttata: Eine seltene Form der Schuppenflechte, die oft nach Mandelinfektionen auftreten kann. Sie äußert sich in Form vieler, kleiner rötlicher Flecke, die gelegentlich auch jucken können. Manchmal zieht sich die Psoriasis nach erfolgreich überstandener Infektion vollständig zurück, kann in einigen Fällen aber auch in eine chronische Psoriasis vulgaris übergehen.
Psoriasis exsudativa: Diese Form der Psoriasis ist stark entzündlich und hat einen ähnlichen Verlauf wie die exanthematische Psoriasis. Die Flecken erröten und bilden einen peripheren Saum. Es tritt auch Pus aus den Wunden an die Oberfläche und bildet gelbliche Krusten, die die Schuppenflechte bedecken können.
Psoriasis pustulosa: Dies ist eine eher seltene Form der Schuppenflechte. Das Erscheinungsbild sind mit Pus gefüllte Bläschen (Pusteln) auf einer geröteten Haut. Prädisponierende Körperstellen sind bei dieser Form Füße und Hände (Psoriasis palmoplantaris), sie kann aber auch generalisiert am gesamten Körper auftreten.
Psoriasis inversa:Diese Form tritt überwiegend an Körperstellen auf, die eine Reibung gegeneinander aufweisen, so zum Beispiel die Achseln, die Gesäßfalte oder auch die Kniekehlen.
Es können auch Begleiterkrankungen im Rahmen einer Psoriasis auftreten, hierzu gehört die Psoriasis Arthritis, denn die Psoriasis kann in einigen Fällen auf die Gelenke übergreifen und dort eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Eine Psoriasis kann überdies auch eine Veränderung der Hand- und Fußnägel nach sich ziehen (sogenannte Tüpfelnägel).
Was sind die Ursachen einer Schuppenflechte?
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Schuppenflechte sind auch heute nicht weitreichend geklärt. Was man allerdings genau weiß, ist dass die Psoriasis keine ansteckende Erkrankung ist und dass es hereditäre Prädispositionen gibt. Mediziner gehen aber auch von Autoimmunreaktionen aus, das heißt, dass eine fehlerhafte Regulierung des körpereigenen Immunsystems zugrunde liegen kann und eine Entstehung begünstigen kann.
Neben einer genetisch bedingten Veranlagung gibt es aber auch einige Risikofaktoren, die zur Entstehung der Schuppenflechte beitragen können. So zum Beispiel hat man Patienten beobachtet, die nach einer Mandelinfektion durch Streptokokken ebenfalls eine Psoriasis, unabhängig ihrer Dauer, entwickelt haben. Auch einige Wechselwirkungen durch Medikamente oder starker Stress können psoriatische Symptome auslösen. Darüber Hinaus haben immunsupprimierte Menschen, beispielsweise HIV-infizierte Patienten, ein höheres Risiko an einer Schuppenflechte zu erkranken.
Wie diagnostiziert der Arzt eine Psoriasis?
Der Dermatologe erkennt meistens schon durch seine Blickdiagnostik eine gewöhnliche Schuppenflechte oder Plaque-Psoriasis. Sie ist gekennzeichnet durch typische Körperstellen, so zum Beispiel an den Ellenbogen, Kopf, Analfalte oder an den Knien. Er kann auch das Auspitz-Phänomen testen und die Diagnose weiterhin sichern, indem er die oberste Schicht der Schuppen entfernt und beobachtet, ob kleine Hautblutungen entstehen.
Im Übrigen kann er sich auch die Nagelveränderungen der Patienten ansehen. Für gewöhnlich reicht diese Diagnostik aus, um eine Psoriasis zu identifizieren. In einigen Fällen kann aber auch eine Probenentnahme notwendig werden, wenn der Arzt beispielsweise eine Differentialdiagnose gegenüber anderen Erkrankungen ausschließen möchte, denn auch folgende Krankheiten können psoriatische Veränderungen hervorrufen:
- Pilzerkrankungen
- Syphilis
- Seborrhoisches Ekzem
- Hautflechten
Gibt es Anlass für eine durch Streptokokken hervorgerufene Psoriasis, so wird der Dermatologe im Normalfall einen Abstrich des Nasen-Rachenraumes nehmen und diesen zur Abklärung der Diagnostik in ein mikrobiologisches Labor schicken.
Psoriasis Therapie
Die Therapie einer Psoriasis hängt maßgeblich von seiner Lokalisation und der Schwere der Ausprägung ab. Bei einer leichten Form der Schuppenflechte wird der Arzt hauptsächlich auf Gele, Salben und andere Medikamente setzen. Dazu gehören beispielsweise Kortison, Vitamin-D3 oder Vitamin-A Therapien. Bei schweren oder mittelschweren Formen beruft sich der Facharzt eher auf Immunsuppressiva wie Ciclosporin oder Methotrexat.
Eine wirksame Behandlung kann eine Lichttherapie sein. Die Haut wird mit Lichtstrahlen im Bereich von etwa 310 Nanometern bestrahlt. Diese wirksame Methode kann auch verstärkt werden durch bestimmte Medikamente wie den Psoralen. In diesem Zusammenhang existiert auch die Lasertherapie, die nur auf die erkrankten Hautareale fixiert werden kann. In vielen Studien hat sich gezeigt, dass die Lasertherapie einen positiven Effekt auf die Psoriasis hat ohne dabei gesundes Hautgewebe zu zerstören.
Liegt die Ursache einer Psoriasis in einer Streptokokkeninfektion, wird man versuchen, die Bakterien zu vernichten und so eine Besserung zu erzielen. Neben den obengenannten Verfahren gibt es auch weitere Behandlungsmöglichkeiten wie Klimatherapie oder Sole-Therapie.
Krankheitsverlauf der Schuppenflechte
Häufig tritt die Erkrankung im jungen Erwachsenenalter auf, kann in einigen Fällen aber auch weitaus früher oder viel später ausbrechen. Sie entsteht nicht schleichend, sondern direkt und in Schüben, das bedeutet, dass es auch beschwerdefreie Zeiträume geben kann. Der Verlauf der Krankheit kann sehr spezifisch sein: Lokalisation, Schwere und Art sowie Häufigkeit und Dauer können bei jedem Schub stark variieren.
Die Psoriasis ist nach heutigen medizinischen Erkenntnissen nicht heilbar. Nach erstmaligem Auftreten tritt sie auch immer wieder in verschiedenen Formen auf. Beschwerdefreie Phasen können spontan wieder in eine Schuppenflechte umschlagen oder aber auch durch eine Therapie ausgelöst sein. Sehr selten kann eine Psoriasis auch von selbst wieder verschwinden und nie wieder auftreten.
Welche Fachärzte und Kliniken sind Spezialisten bei Schuppenflechte?
Medizinische Experten für die Diagnose und Behandlung einer Psoriasis sind Hautärzte und Hautkliniken. Bei einer Beteiligung der Gelenke sollte ein Rheumatologe hinzugezogen werden.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schuppenflechte überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
https://www.psonet.de/wp-content/uploads/Globaler-Bericht-Schuppenflechte-2016.pdf