Zum Hauptinhalt springen

Schwerhörigkeit

Sie suchen einen erfahrenen Facharzt für den medizinischen Bereich Schwerhörigkeit? Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich Spezialisten, Kliniken und Zentren in Ihrem Fachgebiet in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Schwerhörigkeit

2  Spezialisten gefunden

Informationen zum Bereich Schwerhörigkeit

Definition: Was ist Schwerhörigkeit?

Die Schwerhörigkeit wird medizinisch auch als Hörminderung bezeichnet und beschreibt ein vermindertes Hörvermögen in einem oder beiden Ohren. Die Schwerhörigkeit kann entweder schlagartig oder kontinuierlich sowie in jedem Lebensalter auftreten.

Zudem spricht man beim vollständigen Verlust des Hörvermögens von der Ertaubung. Gründe für die Schwerhörigkeit sind zahlreich und sollten in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden, um mögliche Grunderkrankungen zu erkennen und einen weiteren Hörverlust zu verhindern.

Eine Hörminderung wird, je nach Quelle, in drei bis vier Stadien eingeteilt. Die genaue Einteilung erfolgt in der Regel über die Dezibel (dB), also der Maßeinheit für Lautstärke von Geräuschen, die nicht mehr wahrgenommen werden.

  • Für einen normal hörenden Menschen liegt die Hörschwelle bei einem Wert bis zu 20 dB. Das bedeutet, Geräusche, die leiser als 20 dB sind, werden von den meisten Menschen nicht mehr wahrgenommen.
  • Eine geringgradige Schwerhörigkeit liegt vor, wenn die Hörschwelle oberhalb der 20 dB und unter 40 dB liegt. Das bedeutet, dass leise Geräusche, wie tickende Uhren nicht mehr problemlos wahrgenommen werden können. Auch das Verstehen von Gesprächen in lauten Umgebungen bereitet hier bereits Schwierigkeiten.
  • Von einer mittelgradigen Schwerhörigkeit ist die Sprache, wenn eine Abweichung des Hörvermögens oberhalb der 40 dB besteht. Erst wenn die Lautstärke der Töne zwischen 40 und 60 dB liegt, können diese wahrgenommen werden. Speziell in geräuschvollen Umgebungen wird diese Hörminderung bemerkbar, da Gespräche sich oft sehr schwer gestalten.
  • Eine hochgradige Schwerhörigkeit beschreibt den Hörverlust von mindestens 60 dB. Für diese Menschen sind Gespräche in normaler Lautstärker nicht mehr verständlich und es besteht eine erhebliche Einschränkung im Alltag.
  • Besteht ein Hörverlust von mehr als 80 dB, spricht man von einer an Gehörlosigkeit grenzenden Schwerhörigkeit. Eine ein- oder beidseitige vollständige Ertaubung nennt man medizinisch Surditas.

 

Welche Ursachen kann Schwerhörigkeit haben?

Medizinisch wird die Schwerhörigkeit in zwei Formen aufgeteilt: die Schallleitungsschwerhörigkeit, auch Mittelohrschwerhörigkeit genannt und die Schallempfindungsschwerhörigkeit, die auch als Innenohrschwerhörigkeit bezeichnet wird. Die Ursachen der Hörminderung sind meist spezifisch für eine der beiden Formen der Schwerhörigkeit, weshalb sie nachfolgend dementsprechend unterteilt sind.

  • Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit liegt die Ursache in einer Unterbrechung der Schallübertragung zur Cochlea, dem knöchernen Hörorgan im Innenohr. Das bedeutet, dass irgendwo zwischen der Schallquelle außerhalb des Ohres und der intakten Cochlea eine Störung vorliegt - dementsprechend befindet sich das Problem im Gehörgang, am Trommelfell oder im Mittelohr. Häufige Beispiele für Ursachen dieser Schwerhörigkeitsform sind Ohrenentzündungen, Fremdkörper oder Ohrenschmalz im Gehörgang, eine Ruptur des Trommelfells oder Tumorerkrankungen, die den Gehörgang verengen.
  • Ursachen einer Schallempfindungsschwerhörigkeit betreffen die Funktionalität der Cochlea selbst, den Hörnerv oder die Hörrinde im Gehirn. Hier ist die Hörminderung nicht der unterbrochenen Schallübertragung geschuldet, sondern die Signale können von den Nervenzellen nicht richtig verarbeitet oder weitergeleitet werden. Beispiele für Ursachen dieser Hörminderung sind der Hörsturz, ein Knalltrauma, ein Tumor des Hörnerven oder einige Hirntumore. Auch die altersbedingte Schwerhörigkeit ist in der Regel das Resultat einer Schallempfindungsstörung.

 

5 typische Anzeichen für Schwerhörigkeit

Die Schwerhörigkeit kann sich prinzipiell für jede Person anders äußern. So beklagen einige PatientInnen eher Probleme mit Gesprächen in lauten Umgebungen und andere leiden unter Schwierigkeiten im Alltag rechtzeitig auf auditive Signale, wie ein klingelndes Telefon, zu reagieren. Nachfolgend aufgelistet sind 5 der häufigsten Anzeichen für eine Hörminderung, wobei jedes dieser Anzeichen ärztlich abgeklärt werden sollte, sofern eine Einschränkung im Alltag besteht.

  • Probleme mit Gesprächen in lauten Umgebungen (oder mit Maskenträgern) – wie oben bereits erwähnt, kann es für Betroffene bereits bei einer leichtgradigen Hörminderung schwierig werden, ihr Gegenüber in einer lauten Umgebung zu verstehen. Auch wenn die Gesprächsteilnehmer Masken tragen, empfinden dies Personen mit einer Hörminderung oft als deutliches Hindernis im Gespräch.
  • Leise Geräusche, wie zum Beispiel das Ticken einer Uhr oder Schritte von einer anderen Person werden oftmals in frühen Stadien der Hörminderung nicht mehr wahrgenommen. Häufig wirken die Betroffenen im häuslichen Umfeld schreckhafter, als vorher, da sie die anderen Mitglieder des Haushalts einfach nicht mehr hören, wenn sie sich nähern.
  • Ein anhaltendes Piepen oder Pfeifen auf einem oder beiden Ohren ist speziell beim Hörsturz ein häufiges Anzeichen der Schwerhörigkeit. Ein Pfeifton, der nur einige Minuten anhält gilt hier nicht als Symptom des Hörsturz, sondern ein anhaltendes Störgeräusch, das auch über mehrere Tage oder sogar Wochen nicht abklingt. Hier ist dringend eine HNO-ärztliche Untersuchung notwendig, um mögliche bleibende Schäden zu verhindern.
  • Je nach Ursache beklagen die PatientInnen oftmals ein Füllegefühl oder ein Fremdkörpergefühl im Ohr. Häufig wird dieses mit dem Druckgefühl, das zum Beispiel beim Fliegen im Flugzeug durch die Druckunterschiede ausgelöst wird, verglichen. Auch dieses beschriebene Fülle- oder Fremdkörpergefühl im Ohr sollte ärztlich abgeklärt werden, sofern es über einen längeren Zeitraum anhält.
  • Ein weiteres wichtiges Anzeichen für eine mögliche Schwerhörigkeit, ist es, wenn das Umfeld die Betroffenen darauf aufmerksam macht. Häufig ist die Hörminderung ein schleichender Prozess, sodass die PatientInnen selbst die kontinuierliche Verschlechterung ihrer Hörfähigkeit gar nicht mitbekommen. Dann ist es meist eine Person aus dem Umfeld, die darauf aufmerksam macht, dass das Hörvermögen augenscheinlich nicht mehr so gut ist, wie es mal war.

 

Diagnose von Schwerhörigkeit

Die Diagnose der Schwerhörigkeit erfolgt in der Regel durch einen Facharzt oder eine Fachärztin der Otorhinolaryngologie (umgangssprachlich Hals-Nasen-Ohrenarzt / -ärztin, oder HNO).

Diese FachärztInnen untersuchen zunächst sowohl die Ohren als auch die Nase, den Rachen und den inneren und äußeren Hals. Hierbei können bereits anatomische Auffälligkeiten entdeckt werden. Anschließend erfolgen verschiedene Hörtests, bei denen überprüft wird, um welchen Grad der Schwerhörigkeit es sich handelt.

Je nach Befund können noch weitere Untersuchungen notwendig sein, wie zum Beispiel ein MRT des Kopfes, wenn ein Tumor als Ursache vermutet wird, oder eine Blutuntersuchung beim Verdacht auf eine Infektion. Auch eine orthopädische Untersuchung der Halswirbelsäule kann notwendig sein, sodass weitere FachärztInnen zur Diagnosestellung hinzugezogen werden.

Behandlung und Therapie von Schwerhörigkeit

Die Behandlung der Schwerhörigkeit ist stark abhängig von der Ursache. Wie oben bereits erwähnt, kann die Hörminderung viele verschiedene Ursachen haben, weshalb eine ausführliche Untersuchung eine korrekte Diagnosestellung vor Therapiebeginn wichtig sind.

So ist bei Tumorerkrankungen oftmals ein chirurgisches Vorgehen notwendig und eine Infektionskrankheit bedarf antibiotischer oder antiviraler Therapie. Sollte ein Fremdkörper den Gehörgang blockieren kann schon ein einfaches Durchspülen des Gehörgangs die Hörminderung beheben. Bei Verletzungen des Trommelfells sollte ebenfalls abgeklärt werden, ob eine chirurgische Behandlung sinnvoll ist.

Sollte die Ursache der Schwerhörigkeit nicht beseitigt werden können oder die Hörminderung einen besonderen Schweregrad erreichen, erfolgt die Therapie oft über Hörgeräte für ein oder beide Ohren. In besonderen Fällen kann zudem über ein Cochlea-Implantat nachgedacht werden, wobei dieses eher bei angeborenen Hörminderungen zum Einsatz kommt.

Zusammenhang von Demenz und Schwerhörigkeit

Laut einiger Studien scheint ein Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und auftretender Demenz im Alter zu bestehen. Die genauen Ursachen dieser Demenz sind noch ungeklärt, allerdings besteht ein erhöhtes Risiko zum Erkranken an Demenz für Menschen, die zuvor mit einer Schwerhörigkeit diagnostiziert wurden. Bereits eine geringgradige Schwerhörigkeit birgt etwa das dreifach erhöhte Risiko einer folgenden Demenz.

Hier ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass nicht geklärt ist, ob die Schwerhörigkeit nun ein Auslöser für die Demenz oder lediglich ein Vorbote für sie ist. Studien darüber, ob das Tragen von Hörgeräten bei einer Hörminderung das Risiko für eine Demenz verringert, kommen derzeit zu unterschiedlichen und widersprüchlichen Ergebnissen.

Grad der Behinderung bei Schwerhörigkeit

Der Grad der Behinderung (GdB) bei einer Schwerhörigkeit kann vom örtlichen Versorgungsamt festgestellt werden und staffelt sich in zehner Schritten von 20 bis 100.

Bereits bei einer leichtgradigen Schwerhörigkeit auf beiden Ohren kann ein GdB von 20 bestehen, sodass die betroffene Person als behindert gilt. Ab einem GdB von 50 ist die Sprache von einer Schwerbehinderung, welche bei einer Hörminderung in der Regel erst bei einem hochgradigen Hörverlust auf beiden Ohren gegeben ist.

Sollte nur ein Ohr von der Schwerhörigkeit betroffen sein, ist der Grad der Behinderung von 20 meist erst bei einer vollständigen Ertaubung des Ohres erreicht.

Welche Ärzte und Kliniken sind spezialisiert auf Diagnose & Therapie von Schwerhörigkeit?

In der Regel erfolgt die Diagnose und die Therapie der Schwerhörigkeit durch OtorhinolaryngologInnen, also FachärztInnen für Erkrankungen der Ohren, des Halses und der Nase (besser bekannt als Hals-Nasen-OhrenärztInnen).

Diese ÄrztInnen haben entweder eigene Praxen, sodass die Behandlung ambulant erfolgen kann, oder sind an eine Klinik angebunden. Sollte eine weitere Untersuchung durch andere Fachrichtungen, wie zum Beispiel die Orthopädie oder Chirurgie notwendig sein, können die Hals-Nasen-OhrenärztInnen eine Überweisung zu den jeweiligen KollegInnen ausstellen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schwerhörigkeit überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen