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Sinuslift (Knochenaufbau im Oberkiefer)

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Informationen zum Bereich Sinuslift

Was ist ein Sinuslift?

Der Sinuslift ist ein englischer Begriff und steht für die Sinusbodenelevation. Dabei handelt es sich in der Zahnmedizin um ein spezielles Verfahren zum Knochenaufbau im Oberkiefer und wird angewendet, wenn durch einen Knochenabbau das Knochenangebot so gering ist, dass Zahnimplantate nicht stabil eingesetzt werden können. Der knöcherne Boden der Kieferhöhle wird verdickt um Knochenvolumen zu gewinnen, das als Grundlage für Implantatverankerungen hergenommen werden kann.

Wann ist ein Sinuslift notwendig?

Sind Zahnimplantate nötig, wird überprüft ob noch genug Knochenvolumen für die Verankerung vorhanden ist. Reicht die vorhandene Knochensubstanz nicht aus, kann das Implantat ohne einen Sinuslift nicht gesetzt werden, denn der größte Teil des Implantats würde sich in der luftgefüllten Kiefernhöhle befinden und nicht im Knochen verankert sein.

Ablauf einer Sinuslift Operation

Der Sinuslift wird unter Lokalanästhesie durchgeführt, denn eine Vollnarkose ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Es gibt zwei Varianten des Sinuslifts: ein interner Zugang und ein externer Zugang.

Interner Sinuslift

Beim internen Zugang wird bei einem geringen Höhendefizit des Kieferknochens durchgeführt. Wenn nur wenige Millimeter Höhe an Knochensubstanz gewonnen werden müssen wird dieses minimalinvasive Verfahren zur geringen Anhebung des Kieferhöhlenbodens bevorzugt eingesetzt. Der Zugang zur Kieferhöhle erfolgt durch den gleichen Kanal wie das spätere Implantat. Nach der Operation ist mit einer Einheilzeit von etwa 8 Monaten zu rechnen. Erst dann kann das verankerte Implantat weiter versorgt und mit den Arbeiten des Zahnersatzes begonnen werden.

Externer Sinuslift

Der externe Sinuslift ist aufwendige und wird durchgeführt wenn mehr als drei Milimeter Knochenhöhe gewonnen werden müssen. Hierbei wird zunächst das Zahnfleisch geöffnet und die Kieferhöhlenwand an der Außenseite freigelegt. Dieses sogenannte Knochenfenster wird bis zum Kieferhöhlenboden präpariert. Anschließend wird dort der Knochen nach oben gedrängt und wie beim internen Sinuslift der künstlich geschaffene Hohlraum zwischen Sinusboden und Knochen mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt. Wenn damit eine Knochenhöhe von mindestens 3-5mm gewonnen werden konnte, kann das Implantat zeitgleich zum Knochenabbau verankert werden.

Was ist nach einer Sinuslift-OP zu beachten?

Nach einer Sinuslift-OP sollte der behandelte Bereich geschont werden. Erhöhter Druck durch Schnäuzen der Nase sollte vermieden werden. Anstelle muss sich der Betroffene die erste Woche postoperativ mit Nasebetupfen begnügen. Beim Zähneputzen sollte die betroffene Stelle ausgespart werden. Damit trotzdem gewisse Reinigung stattfindet, wird eine spezielle Mundspülung zur Überbrückung verschrieben. Alkohol und Nikotin beeinträchtigen die Wundheilung und sollten daher nach der Operation nicht eingenommen werden. Auf größere körperliche Anstrengung wie schweres Heben oder Sport sollte ebenfalls in der ersten Woche verzichtet werden. Die lokale Betäubung hält meist noch einige Stunden nach der Operation an. In dieser Zeit fällt es schwer zu essen oder zu trinken, da man sich ausversehen auf die Zunge oder in die Wange beißen kann.

In vielen Fällen kann es zu Schwellungen kommen. Abhilfe schaffen Kühlung durch Auflegen eines in Küchentuch eingewickelten Kühlpacks sein. In seltenen Fällen kann es zu einer Nachblutung kommen. Es sollte ein sauberes Tuch oder Wattepatt genommen werden und dann in aufrechter Sitzhaltung auf die Stelle gedrückt werden um Kompression auszuüben.

Risiken und mögliche Komplikationen

Trotz aller Fortschritte der Zahnmedizin ist ein chirurgischer Eingriff immer mit gewissen Risiken verbunden. Durch die Entstehung eines Lochs im Sinusboden kann es zu einer Kieferhöhlenöffnung mit anschließender Materialabwanderungen kommen. Dies kann zu chronischen Entzündungen, Einblutungen oder Infektionen hervorrufen. Zu den allgemeinen Komplikationen bei einem invasiven Eingriff in den menschlichen Körper gehören:

  • Wundinfektion
  • Postoperative Schwellungen
  • Einblutung und Nachblutung
  • Postoperative Schmerzen
  • Verletzung von Nachbarstrukturen, z.B. Nerven

 

Welche Fachärzte sind Spezialisten für einen Sinuslift?

Der operative Eingriff eines Sinuslifts wird durch Fachzahnärzte der Oralchirurgie durchgeführt. In vielen Fällen haben die durchführenden Zahnärzte noch eine Zusatzbezeichnung in Implantologie. Außerdem wird der Sinuslift von Fachärzten der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie durchgeführt. Dabei handelt es sich um Ärzte, die sowohl ein abgeschlossenes Medizinstudium als auch ein abgeschlossenes Zahnmedizinstudium vorweisen und eine fünfjährige Facharztausbildung absolviert haben.

Quellen:

  • Stuck, Popert et al.: Rhinosinusitis. Deutsche Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Stand April 2017.
  • Bodmann et al.: S2k-Leitlinie Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2018. Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG). Abgerufen am 10.01.2018.
  • A. Stuck et al.: S2k-Leitlinie Rhinosinusitis. Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNOKHC). Stand März 2011.
  • Zenner: Praktische Therapie von HNO-Krankheiten . Schattauer 2008, ISBN 3-794-52264-8.
  • Boenninghaus, Lenarz: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. 13. Auflage. Springer 2007, ISBN 978-3-540-48721-0.
  • Strutz et al.: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. 2. Auflage. Thieme 2009, ISBN 978-3-131-16972-3.
  • Behrbohm et al.: Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme 2012, ISBN 978-3-131-47872-6.

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