Informationen zum Bereich Rheumatologie
Was ist Rheumatologie?
Die Rheumatologie ist eine medizinische Fachrichtung, die sich mit der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Rheumatologischen Formenkreises beschäftigt. Die Rheumatologie teilt sich in 3 Schwerpunkte auf. Für die nicht-operative Rheumatherapie ist die internistische Rheumatologie zuständig. Sie wird von Fachärzte der inneren Medizin mit der Fachweiterbildung Schwerpunkt Rheumatologie ausgeführt. Diese dauert nach der Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin weitere 6 Jahre. Notwendige Gelenkoperationen bei Rheuma werden von der orthopädischen Rheumatologie durchgeführt. Dies sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzweiterbildung Rheumatologie. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Rheuma führen Kinderärzte mit der Weiterbildung für Rheumatologie durch.
Welche Erkrankungen werden durch Rheumatologen behandelt?
Zum Behandlungsspektrum der Rheumatologen gehören folgende Erkrankungen:
- Autoimmunbedingte, chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats (rheumatoider Arthritis, Psoriasis Arthritis, Vaskulitis, Kollagenosen, Morbus Bechterew usw.)
- Rheumatische Erkrankungen der Weichteile (bspw. bei Fibromyalgie)
- Stoffwechselstörungen, die zu rheumatischen Beschwerden führen (bspw. bei Gicht)
- Erkrankungen des Knochens, die zu Beschwerden der Wirbelsäule führen (bspw. bei Osteoporose)
- Verschleiß- bzw. altersbedingte rheumatische Erkrankungen (bspw. bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen)
Wie wird Rheuma diagnostiziert?
Krankheiten des rheumatischen Formenkreises werden im Kern über eine ausführliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung diagnostiziert. Für eine genauere Diagnostik ist der Nachweis von genetischen Markern und Antikörpern im Blut ein Anhaltspunkt. Diese Marker und Antikörper sind ein weiterer Schritt zur Einordnung der Erkrankung. Abgesichert wird die Diagnose durch verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT (Magnetresonanztomographie), CT (Computertomographie) und Szintigraphie.
Behandlungsmöglichkeiten durch Rheuma Spezialisten und Rheumakliniken
Für rheumatische Erkrankungen ist die auf die jeweilige Erkrankung spezifisch zugeschnittene medikamentöse Therapie meist Mittel der Wahl.
Hinzu kommen Physiotherapie zur Förderung der Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur sowie Ergotherapie zum Erlernen gelenkschonender Aktivitäten.
Unterstützende Maßnahmen können auch Schmerztherapie und eine physikalische Therapie zur Schmerzlinderung sein. Auch Gelenkoperationen bei Rheuma sollen die Beweglichkeit und Schmerfreiheit bei rheumatologischen Gelenkschäden möglichst wiederherstellen.
Was können Rheuma Patienten tun, um den Erkrankungsverlauf zu beeinflussen?
Rheumapatienten sollten sich gut über ihre Erkrankung informieren. Dazu sollten sie ihren Hausarzt oder behandelnden Rheumatologen um eine möglichst umfassende Aufklärung bitten. Auch Selbsthilfeorganisationen wie die Deutsche Rheuma-Liga bieten unterstützende Hilfe bei der Facharztsuche und bei Hilfsangeboten im Berufsleben und Alltag. Gut informierten Patienten fällt es oft leichter ihre Krankheit zu akzeptieren und den Verlauf selbst positiv zu beeinflussen. Rheumapatienten können folgendes tun:
- Verordnete Medikamente regelmäßig nehmen
- Arzttermine beim Rheumatologen und Hausarzt regelmäßig wahrnehmen
- Individuell angepasst für Sport und Bewegung sorgen
- Sich gesund ernähren und auf das Gewicht achten
- Stress reduzieren und für Entspannung sorgen
- Sich mit anderen Betroffenen austauschen
Welche Ärzte und Kliniken sind Rheumatologie Spezialisten?
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Rheumaklinik in Deutschland? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Rheuma-Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Besonders geeignet zur Durchführung von Behandlung von rheumatischen Erkrankungen sind Ärzte aus dem Bereich der Inneren Medizin, Orthopädie oder Kindern-und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Rheumatologie. Diese sind oft ansässig in den entsprechenden rheumatologischen Fachkliniken und Fachpraxen. Eine Landkarte von Rheumazentren in Deutschland finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Quellen:
- Arbogast, Martin et al.: Checkliste Rheumatologie. 4. Auflage. Stuttgart: Thieme, 2012
- Gerber, Nikolaus J. et al.: Rheumatologie in Kürze. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme, 2014