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Spondylodese (Wirbelsäulenversteifung)

Sie suchen Informationen zur Wirbelsäulenversteifung und Spezialisten für die Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Indikationen, Ablauf und Nachsorge oder kontaktieren Sie unsere Experten für einen Termin oder eine Zweitmeinung.

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Informationen zum Bereich Spondylodese

Was ist eine Wirbelversteifung?

Die Wirbelversteifung, auch Spondylodese genannt, ist eine Operation zur Behandlung von Rückenschmerzen, die durch Verschleiß im Alter oder ein Trauma verursacht werden. Diese Therapie gilt als "Goldstandard", das heißt Therapie erster Wahl, bei seit mehr als sechs Monaten bestehenden Beschwerden der Wirbelsäule, die durch konservative Therapien sich nicht gebessert haben. Die Instabilitäten der Wirbelsäule oder Fehlstellung kann durch Fixierung von Wirbeln miteinander behoben oder gebessert werden. Durch dieses Verfahren wird einerseits die Ruhigstellung des schmerzenden Wirbelsäulensegments erreicht, andererseits aber auch die achsengetreue Rekonstruktion und Stabilisierung bei vorhandener Fehlstellungen erzielt.

Bei welchen Wirbelsäulenerkrankungen wird eine Spondylodese durchgeführt?

Die Spondylodese wird bei Wirbelsäuleninstabilitäten durchgeführt. Diese können verursacht werden durch:

Notwendig kann eine Wirbelversteifung auch bei neurologischen Ausfallserscheinungen sein. Diese können sich z.B. durch Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen äußern. Die Spondylodese sollte nicht durchgeführt werden, wenn der Patient unter starker Osteoporose leidet, oder sich einer Strahlentherapie unterzieht.

Spondylodese Operationsablauf

Je nach Umfang der Wirbelversteifungs-OP kann der Eingriff entweder über die Rückenseite oder Bauchseite erfolgen. Wenn keine großen Teile der Wirbelsäule entfernt werden müssen, kann in diesem Fall die Operation auch minimal-invasiv über die sogenannte Schlüsselloch-Technik erfolgen. Für die Spondylodese bekommt der Patient in der Regel eine Vollnarkose.

Um eine stabile Wirbelsäule wieder herzustellen, werden die instabilen Wirbelkörper bei der Operation mit dem benachbarten Wirbel verbunden. Diese Verbindung erfolgt mithilfe von Schrauben und Platten, die als Implantate im Körper verbleiben und in die Wirbelkörper einwachsen sollen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden manchmal Knochensplitter eingebracht. Am Ende wird ein dünner Schlauch ins Operationsgebiet eingelegt, über den Blut und Wundflüssigkeit abfließen können, nachdem die Wunde verschlossen wurde. Danach wird die Wunde vernäht und mit einem Pflaster überklebt.

OP-Dauer und Krankenhausaufenthalt bei Wirbelversteifung

Wie lange die Operation dauert, hängt vom Ausmaß der Operation ab. Werden nur zwei Wirbelkörper beispielsweise versteift, kann die Dauer unter einer Stunde liegen. Ist eine Spondylodese über lange und vielleicht mehrere Abschnitte nötig, kann die Operation sich über mehrere Stunden hinwegziehen. An die Spondylodese-OP schließt sich in der Regel ein Krankenhausaufenthalt von 5 bis 6 Tagen an. Bereits am ersten Tag nach der Operation ist es möglich, wieder aufzustehen. Dies sollte allerdings unter Aufsicht und Beihilfe eines Krankenpflegers oder Physiotherapeuten stattfinden. Nach ein oder zwei Tagen, wenn keine Flüssigkeit mehr aus dem Drainageschlauch läuft, kann dieser gezogen werden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus besteht zwar nur eine leichte Einschränkung der Beweglichkeit, aber schwere Belastungen des Rückens sollten bis 6 Wochen post-operativ vermieden werden.

Alternative zur Wirbelversteifung

In bestimmten Fällen kann bei einer degenerativen Veränderung wie der Spondylarthrose, die zu Instabilitäten der Wirbelsäule führt, im Anfangsstadium auch eine Bandscheibenprothese als Alternative zur Spondylodese in Erwägung gezogen werden. Ob so eine künstliche Bandscheibe zur Behandlung der Beschwerden in Frage kommt, muss bei jedem Patienten individuell geprüft werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Spondylodese?

In Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie können sich Betroffene bezüglich Spondylodese informieren. Sollte diese Operation nötig sein, wird sie von Fachärzten der Orthopädie und Unfallchirurgie durchgeführt, die eine Weiterbildung in die Richtung Wirbelsäulenchirurgie haben. Die Nachsorge wird ebenfalls von diesen Fachärzten durchgeführt. Für Rehabilitationsmaßnahmen können Betroffene nach der Operation sich an Reha-Zentren wenden.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Spondylodese überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Imhoff et al.: Checkliste Orthopädie. 3.. Auflage. Thieme 2014, ISBN 978-3-131-42283-5
  • Niethard et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. 7. Auflage. Thieme 2014, ISBN 978-3-131-30817-7
  • Awad, Moskovich: Lumbar Disc Herniations. In: Clinical Orthopaedics and Related Research. Band 443, 2006, doi: 10.1097/01.blo.0000198724.54891.3a, S. 183–197
  • Glocker et al.: S2k-Leitlinie Lumbale Radikulopathie. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand Januar 2018. Abgerufen am 13.04.2018
  • NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF: S3-Leitlinie Kreuzschmerz (Nationale Versorgungsleitlinie). NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF. Stand Dezember 2016. Abgerufen am 14.14.2018

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