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Sprunggelenksfraktur

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Informationen zum Bereich Sprunggelenksfraktur

Was ist eine Sprunggelenksfraktur?

Die Sprunggelenksfraktur bezeichnet einen Knochenbruch im Bereich des oberen Sprunggelenks (OSG). Das obere Sprunggelenk bildet die Verbindung vom Unterschenkel zum Fuß und besteht aus dem Schienbein, von dem der Innenknöchel ein Teil ist, dem Wadenbein mit dem Außenknöchel und dem Sprungbein, welches der erste Fußknochen ist.

Normalerweise dient dieses Gelenk dazu, dass der Fuß sich auf und ab bewegen kann (Flexion/Extension). Hierbei sind Schien- und Wadenbein beziehungsweise Innen- und Außenknöchel die Führung für den Fuß mit dem Sprungbein.Kommt es zu einem Knochenbruch am Innen- oder Außenknöchel spricht man von einer Sprunggelenksfraktur. Da das Wadenbein (Fibula) weitaus dünner und fragiler als das stabile Schienbein (Tibia) ist bricht der äußere Anteil des Sprunggelenks signifikant häufiger als der innere.

Häufige Komplikationen sind eine bimalleoläre Fraktur bei der nicht nur der Außenknöchel an der Fibula, sondern auch der Innenknöchel der Tibia frakturiert. Bei einer trimalleoläre Fraktur kommt es zusätzlich zu einem Ausriss eines stabilisierenden Bandes an der rückwärtigen Seite des Gelenks, sowie dem Abbruch der hinteren Tibiakante. Ein solch kompliziertes Verletzungsmuster bedarf einer komplexen operativen Reposition und Wiederherstellung der Gelenksstabilität.

Ursachen und Symptome

Die Sprunggelenksfraktur ist eine relativ häufige Verletzung und geht oftmals auch mit Bandverletzungen (z.B. Innen- oder Außenbandanteile des Sprunggelenkes) einher. Zu den häufigsten Ursachen zählen das Umknicken beim Sport (Fußball, Bergsport) oder beim Tragen von Schuhen mit hohem Absatz. So können Laufen auf unebenem Untergrund oder plötzliche Richtungswechsel ein Umknicken und damit eine Verletzung begünstigen.

Das Umknicken und die Fraktur sind initial recht schmerzhaft und im Verlauf kommt es zu einem Bluterguss und einer Schwellung des Gelenkes. Die Bewegung ist meist schmerzhaft eingeschränkt und ein Auftreten oftmals nicht möglich. In Extremfällen kann es auch zu einer Achsenabweichung des Fußes kommen oder zu einer offenen Wunde. Liegt eine offene Fraktur mit Hautdefekt vor, besteht zudem ein nicht zu vernachlässigendes Infektionsrisiko.

Wie wird ein Bruch des Sprunggelenks festgestellt?

Die Diagnose wird zum einen durch die typische Anamnese und das klinische Bild gestellt, zum anderen aber auch durch eine gezielte Untersuchung und eine Bildgebung (Röntgen). Dadurch kann das Ausmaß der Verletzung abgeschätzt und die weitere Therapie geplant werden Eventuell kann auch noch eine weitere Bildgebung sinnvoll sein (z.B. ein CT oder MRT zur OP-Planung bei unklarem Befund). Dadurch kann das Ausmaß von Weichteilverletzungen, wie beispielsweise eine Beteiligung der Bänder, besser beurteilt werden.

Wie wird ein Sprunggelenkbruch behandelt?

Die Art der Behandlung einer Sprunggelenksfraktur richtet sich nach dem Ausmaß und der Gradeinteilung der Verletzung (u.a. Weber-Klassifikation). Diese Gradeinteilung nach Weber richtet sich nach der Höhe der Fraktur und der Beteiligung von stabilisierenden Syndesmosenbändern sowie der Bandhaft zwischen den beiden Knochen des Unterschenkels. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Bruch, bei dem ein Knochenfragment verrutscht ist, auf jeden Fall operiert werden muss. Bei kleinen und stabilen Brüchen kann eventuell eine konservative Therapie erwogen werden.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie besteht in der Ruhigstellung des Bruches. Dies wird oftmals mit Hilfe eines Gipsverbandes für etwa sechs Wochen erreicht. Aufgrund der langen Immobilisierung des Gelenks kommt es zu Muskelabbau und einem Anstieg des Thromboserisikos. Bei gefährdeten Personen, wie beispielsweise Rauchern oder Frauen, die eine orale Verhütungsmethode nutzen, müssen gegebenenfalls Maßnahmen zur medikamentösen Gerinnungshemmung ergriffen werden. Dafür entfällt durch eine konservative Therapie das allgemeine Risiko einer Operation mit Narkose.

Nach Ablauf der sechswöchigen Knochenheilung wird durch zunehmende Belastung unter der fachgerechten Anleitung eines Physiotherapeuten die Belastbarkeit der verheilten Knochen und Bänder langsam wieder gesteigert. Daher findet die konservative Therapie lediglich bei seltenen unkomplizierten Brüchen und bei hochbetagten oder multimorbiden Personen Anwendung, denen ein hohes Narkoserisiko nicht zuzumuten ist. Für agile junge Menschen mit sportlichem Anspruch ist eine operative Behandlung inzwischen Goldstandard.

Sprunggelenksfraktur OP

Insbesondere bei verrutschten Knochenfragmenten oder höhergradigen Frakturen nach Weber, ist eine Operation das Mittel der Wahl. Hierbei kann auf verschiedene Verfahren und Materialien zurückgegriffen werden. Während der Operation werden alle Knochenbruchstücke an ihre ursprüngliche Position zurück verbracht und dort fixiert. Häufig wird diese sogenannte Osteosynthese mit Schrauben und/oder einer Platte aus Metall erreicht, die die Knochenfragmente zusammenführen und für eine moderate Belastung ausreichend stabilisieren. Um Spätschäden, wie einen arthrotischen Verschleiß des Gelenkknorpels zu vermeiden, ist auf eine korrekte und achsengerechte Zusammenführung der Knochenfragmente zu achten.

Auch hier ist die anschließende Rehabilitation mit Physiotherapie enorm wichtig.

Aufgrund der mechanischen Stabilisierung durch die Metallkomponenten kann eine fachgerechte Frühmobilisation durch den Physiotherapeuten vorgenommen werden. Eine frühzeitige Mobilisation hat folgenden relevanten Vorteile:

  • Reduktion des Tromboserisikos
  • Weniger Muskelatrophie
  • Stabilisierung des Gelenks während der Heilungsperiode

 

Heilungsdauer einer Sprunggelenksfraktur

Bei fachgerechter Therapie ist eine völlige Ausheilung der Normalfall. Jedoch benötigt es vor allem anfangs Schonung und einen langsamen Belastungsaufbau. Bis zu einer Vollbelastung im Sinne von Sport, kann es über drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen. Diese Schonung ist zwingend zu empfehlen, um ein gutes Operationsergebnis nicht zu gefährden. Dadurch kann das Risiko von Spätschäden minimiert werden. Bei einer unvollständigen Ausheilung kann es zu fortwährenden Schmerzen, Instabilität oder auch Gelenkverschleiß (Arthrose) kommen.

Arthrose ist ein belastungsbedingtes Phänomen, das durch die mechanisch bedingte Degeneration des glatten Gelenkknorpels entsteht. Dieser bedeckt im gesunden Gelenk vollständig die kommunizierenden Knochenflächen. Wird er partiell abgenutzt, liegt der Knochen frei und wird bei jeder Bewegung schmerzhaft gereizt.

Die Zeit der Arbeitsunfähigkeit richtet sich in der Regel nach der Art der beruflichen Tätigkeit. Patienten mit sitzender Tätigkeit werden normalerweise für 4 bis 6 Wochen krankgeschrieben. Personen mit körperlichem Einsatz im Beruf sind länger arbeitsunfähig.

Welcher Arzt diagnostiziert und behandelt eine Sprunggelenksfraktur?

Für einen Bruch im oberen Sprunggelenk sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie die geeigneten Ansprechpartner. Sie können die Diagnose stellen und eine sinnvolle Therapie einleiten und durchführen. Nicht selten kooperieren die entsprechenden Spezialisten in Sportkliniken, die sich auf eine frühfunktionelle Rehabilitation von sportlich aktiven Patienten spezialisiert haben.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Sprunggelenksfraktur überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

www.dgu-online.de/patienten/haeufige-diagnosen/sportler/sprunggelenksfraktur.html

flexikon.doccheck.com/de/Sprunggelenksfraktur

www.amboss.com/de/wissen/Sprunggelenksfraktur

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