Spezialisten für Stereotaktische Hirnoperation
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Informationen zum Bereich Stereotaktische Hirnoperation
Was ist eine stereotaktische Hirnoperation?
Stereotaktische Hirnoperationen sind minimalinvasive Verfahren der Neurochirurgie, die koordinatenbasiert ablaufen und das Zielgewebe nicht operativ freilegen. Heutige stereotaktische Eingriffe verwenden Echtzeitbildgebung mittels Computertomographie (CT) und/oder Magnetresonanztomographie (MRT), sowie computergestützte Instrumentenführung. Das bedeutet, dass während des Eingriffes laufend Bilder der Anatomie und Lage des Patienten gemacht werden, um so die richtige Lokalisation der Behandlungsinstrumente sicherzustellen.
Die bildgesteuerte, computerassistierte Berechnung der Wege und Abstände der Instrumente erlaubt ein sicheres Bewegen des versierten Arztes im Schädelinneren. Dies wird unter anderem genutzt um tiefgelegene Hirntumoren zu punktieren oder zu entfernen. Außerdem können Gefäßmissbildungen zielgerichtet erreicht und behandelt werden. Diese Eingriffe werden unter onkologischer Stereotaxie zusammengefasst. Dahingegen befasst sich die funktionelle Stereotaxie mit der Behandlung von Bewegungsstörungen wie z.B. Tremor, aber auch von chronischem Schmerz.
Bei welchen Erkrankungen kommt eine stereotaktische Operation in Frage?
Onkologische Stereotaxie beschreibt Verfahren zur Diagnostik und Behandlung von tiefer gelegenen Tumoren oder Gefäßmissbildungen im Gehirn. Durch die minimal-invasive und hochpräzise Operation wird gesundes Nervengewebe geschont, sodass unerwünschte neurologische Ausfälle als Folge weitestgehend vermieden werden können. Behandlungen sind:
- Entfernung von Gefäßwucherungen oder Missbildungen
- Operative Entfernung (Resektion) von Tumoren und Metastasen aus dem Gehirn
Die funktionelle Stereotaxie ist ein operatives Verfahren, mit dem durch Implantation von Stimulationssystemen in Gehirn oder Rückenmark oder durch eine beabsichtige Schädigung von Nerven bestimmte chronische Schmerzen und Bewegungsstörungen behandelt werden:
- Therapie von chronischem Tremor
- Morbus Parkinson
- Multipler Sklerose
- Essentieller Tremor
- Therapie des Tourette-Syndroms
- Therapie von Symptomen des Morbus Parkinson
- Therapie von Dystonie
- Linderung einiger Formen von chronischen Schmerzen
Ablauf einer Stereotaxie OP
Bei der stereotaktischen Hirnoperation werden der Kopf des Patienten und die chirurgischen Instrumente in einem Rahmen fest fixiert. Meistens werden in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durch kleine Öffnungen im Schädel feine Instrumente eingeführt, die durch Computerassistenz und Echtzeitbildgebung sicher durch den Arzt an die exakt vorausberechneten Punkte im Gehirn platziert werden.
Risiken, Nebenwirkungen und Spätfolgen
Wie alle operativen Eingriffe bergen auch stereotaktischen Operationen Risiken in sich. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt und der Patient befindet sich in ständiger Überwachung durch einen Neurochirurgen und einen Neurologen. Allerdings ist die Gefahr von Blutungen und Auftreten von Entzündungen mit 2-3% relativ gering. Das Risiko steigt minimal, wenn die Operation in beiden Hirnhälften durchgeführt wird. Operationen mit Todesfolge oder schweren Behinderungen sind extrem selten (<1 Prozent). Aus diesem Grund ist die Risiko/Nutzen Relation zumindest bei schwer betroffenen Patienten akzeptabel.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine stereotaktische Hirnoperation?
Spezialisten der stereotaktischen Hirnoperationen sind die Fachärzte der Neurochirurgie. Diese arbeiten in Kliniken für Neurochirurgie, die meistens in Universitätskliniken eingebunden sind.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Stereotaktische Hirnoperation überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
- Wannemacher et al. (Hrsg.): Strahlentherapie. 2. Auflage. Springer 2013, ISBN 3-540-88304-5.
- Piper: Innere Medizin. 2. Auflage. Springer 2012, ISBN 978-3-642-33107-7.
- Moskopp, Wassmann: Neurochirurgie. Schattauer 2014, ISBN 978-3-794-52442-6.
- Brandt et al.: Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen. 6. Auflage. Kohlhammer 2012, ISBN 3-170-21674-0.