Spezialisten für Ganzkörper-MRT
6 Spezialisten gefunden
Dr. med. Brunilda Alushi, PhD, FEACVI
Innere Medizin und Kardiologie, Prävention und bildgebende Diagnostik
München
Informationen zum Bereich Ganzkörper-MRT
Was ist ein Ganzkörper-MRT?
Das Ganzkörper-MRT (Magnetresonanztomografie oder Kernspintomografie) ist ein diagnostisches Verfahren, welches im Gegensatz zu Röntgen oder CT völlig ohne Strahlenbelastung auskommt. Die neuen Entwicklungen in der Medizintechnik ermöglichen heutzutage MRT-Untersuchungen die wesentlich kürzer (max. 1 Stunde) sind und den gesamten Körper am Stück untersuchen können, ohne das Gerät anpassen zu müssen. Die stärkeren Magnetfelder ermöglichen zudem eine deutlich bessere Auflösung als noch vor wenigen Jahren.
Welche Vorteile bringen Vorsorge-Untersuchungen?
Viele Krankheiten lassen sich vermeiden oder gut therapieren, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Deshalb gibt es in der Medizin verschiedene Arten von Vorsorgeuntersuchungen. Zu dieser Präventions-Diagnostik gehören das Anamnese-Gespräch, die körperliche Untersuchung und die Blutuntersuchung. Sie ermöglichen es Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten bereits in frühen Stadien zu erkennen. Zusätzlich werden auch verschiedene Bildgebende Verfahren verwendet. Wichtig ist hierbei, dass alle nötigen Körperpartien untersucht werden können und dadurch keine zusätzliche gesundheitliche Gefährdung durch die Untersuchung entsteht.
Welche Erkrankungen können mit einer Ganzkörper-Magnetresonanztomografie festgestellt werden?
Die Ganzkörper-MRT findet Anwendung bei Untersuchungen, die den ganzen Körper oder viele Bereiche des Körpers betreffen. Oftmals findet die Ganzkörper-MRT im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen statt. Dort wird sie zur Vervollständigung zu körperlicher Untersuchung, Blutwerten oder ähnlichem verwendet.
Herz-Kreislauferkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen beispielsweise stellen in Deutschland die häufigste Todesursache dar. Meist entstehen sie, anfangs symptomlos, durch Verkalkung und Verengung der Blutgefäße im ganzen Körper. Dies kann mit der Zeit zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Die Ganzkörper-MRT stellt hier eine hervorragende Möglichkeit dar, das gesamte Gefäßsystem des Körpers auf schadhafte Veränderungen hin zu überprüfen.
Rheuma und Diabetes Folgeerkrankungen
Auch sekundäre Komplikationen von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) lassen sich damit frühzeitig erkennen. Andere Erkrankungen wie Rheuma, die mehrere Bereiche und Organe des Körpers befallen, kann das Ganzkörper-MRT innerhalb einer einzigen Sitzung abklären.
Krebserkrankungen
Ein weiterer Grund für die Ganzkörper-MRT liegt in der Diagnose bösartiger Krebserkrankungen. Besonders Tumoren die schon kleinste Tochtergeschwulste (Metastasen) im Körper verstreut haben, lassen sich hiermit gut identifizieren.
Bei jungen Patienten mit vielen gutartigen Knochenwucherungen (Exostosen), die aufgrund der Gefahr der bösartigen Veränderungen, häufig untersucht werden müssen, stellt die Ganzkörper-MRT ein schonendes und strahlungsfreies Diagnostik-Instrument dar.
Ablauf und Dauer der Ganzkörper-Magnetresonanztomografie
Da die Magnetresonanztomografie auf dem Aufbau eines starken Magnetfeldes beruht, müssen vor der Untersuchung alle metallischen Gegenstände (Ketten, Piercings, Brillen, etc.) entfernt werden. Patienten mit bestimmten Herzschrittmachern, Cochlea-Implantaten o.ä. sind leider von dieser Untersuchung ausgeschlossen.
Während der gesamten Untersuchung ist ein Röntgenassistent für Sie zuständig. Nachdem Sie auf der Liege Platz genommen haben, bekommen Sie einen Kopfhörer gegen das laute Klopfgeräusch des MRTs. Über eine Sprechanlage haben Sie immer direkten Kontakt zum Röntgenassistenten.
Die Untersuchung beginnt am Kopf oder an den Füßen. Dann schiebt sich die Liege langsam vorwärts in Richtung MRT-Spule bis der gesamte Körper eingescannt wurde. Dies kann zwischen 40 und 60 Minuten dauern.
In manchen Fällen wird zur Erhöhung des Kontrastes zwischen verschiedenen Organen und Geweben ein Kontrastmittel in Ihre Vene verabreicht. So können beispielsweise die Arterien und Venen Ihres Körpers klar und deutlich dargestellt werden. Wichtig ist, dass Sie während der gesamten Untersuchung möglichst ruhig und entspannt liegen. Da es sich um eine schmerzfreie und strahlenfreie Untersuchung handelt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Patienten mit Platzangst können vor der Untersuchung ein leichtes Beruhigungsmittel verlangen. Auch gibt es in manchen Krankenhäusern und Praxen sogenannte offene MRTs, die weniger eng sind.
Nach der Untersuchung werden die Daten auf dem Computer von einem erfahrenen Radiologen ausgewertet und wenig später erfahren auch Sie die Ergebnisse der Ganzkörper-MRT-Untersuchung.
Ist ein Ganzkörper-MRT sinnvoll?
Die Sinnhaftigkeit von Ganzkörper-MRTs wird kontrovers diskutiert. Kritisiert wird, dass in 40-50% der Untersuchungen Auffälligkeiten gefunden werden, die aber nicht immer einen therapeutischen Wert haben. Der Patient, der ein Ganzkörper-MRT wünscht, sollte also nach der Untersuchung kompetent beraten werden, um die Ergebnisse entsprechend zu interpretieren. Nicht jeder auffällige Befund, muss für den Patienten einen Krankheitswert haben.
Wer übernimmt die Kosten für ein Ganzkörper-MRT?
Die Kosten für ein Ganzkörper-MRT werden von den Krankenkassen nur dann übernommen, wenn die Untersuchung medizinisch notwendig ist d.h. wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass eine Krankheit vorliegt und das MRT die beste Option ist, diesen Verdacht medizinisch zu erhärten. Als reines Vorsorge Instrument müssen die Kosten vom Pateinten selbst getragen werden. In einigen Unternehmen werden Check-up Untersuchungen ganz oder teilweise durch den Arbeitgeber erstatten. Um die genauen Kosten für ein Ganzkörper-MRT zu erfahren, sollten sich Interessierte an einen Diagnostik-Spezialisten wenden und sich einen Kostenvoranschlag inkl. Beratungsgespräch erstellen lassen.
Quellen:
http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/vorsorge-ist-nicht-immer-sinnvoll-aid-1.2966094