Spezialisten für TAVI
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Informationen zum Bereich TAVI
Was ist eine TAVI?
Eine TAVI (steht für: Transcatheter aortic valve implantation) ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung von Erkrankungen der Aortenklappe. Dabei verschafft man sich über ein Gefäß in der Leiste oder in der Schulter Zugang zum Herzen und setzt eine künstliche Herzklappe anstelle der erkrankten Klappe ein. 2015 wurden in Deutschland über 15.000 Aortenklappen auf diese Weise ersetzt.
TAVI Indikationen
Mit einer TAVI können Erkrankungen der Aortenklappe therapiert werden. Eine große chirurgische Operation am offenen Brustkorb stellt eine große körperliche Belastung für den Patienten dar, die für sehr alte Menschen und Hochrisikopatienten deshalb oft nicht möglich ist. Diese Patienten kann mit einer TAVI ein Aortenklappenersatz ermöglicht werden, da sie sehr viel weniger invasiv und belastend ist.
Aortenklappenstenose
Die Aortenklappe kann verschleißbedingt im Alter verengt sein und so einen ausreichenden Blutausfluss aus dem Herzen behindern. Langfristig führt der erhöhte Widerstand zu einer Druckbelastung, die der Herzmuskel mit Wachstum zu kompensieren versucht. Der verdickte Herzmuskel verkleinert das Volumen der Herzkammer dabei und verschlechtert die Pumpfähigkeit des Herzens noch weiter.
Der Verlauf einer solchen Aortenstenose verläuft sehr langsam und lange sind die Betroffenen frei von Symptomen. Nach anfangs leichten Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit kommen erst spät Atem- und Kreislaufbeschwerden (Bewusstlosigkeit) bei Belastung hinzu. In Spätstadien kann die Pumpfunktion soweit eingeschränkt sein, dass es zu einer Rückstauung von Flüssigkeit bis in die Lunge zurück kommt (Lungenödem).
Laut Deutscher Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ist die Aortenklappenstenose heutzutage die häufigste invasiv therapierte Herzklappenerkrankung in Deutschland
Aorteninsuffizienz
Sehr viel seltener als die Aortenstenose ist die Aorteninsuffizienz, also einer unvollständigen Schließung der Klappe. Sie kann durch Alterung, Entzündungen, eine Aortendissektion oder das Marfan-Syndrom bedingt sein. Sie kann auch Teil eines angeborenen Herzfehlers sein. Auch die Aorteninsuffizienz kann über Jahre unbemerkt entstehen und führt mit zunehmendem Schweregrad zu Herzklopfen, Wärmeintoleranz und einer leichten Ermüdbarkeit. Spätere Stadien sind von Atembeschwerden und Brustschmerz begleitet. Ausschließlich konservativ (nur medikamentös) behandelt beträgt die Lebenserwartung nur 2-3 Jahre.
TAVI Ablauf
Der kathetergestützte Eingriff erfolgt mittels Zugang über die Leistensarterie (transfermoral). Sind die Arterien in der Leiste jedoch zu verkalkt, kann auch ein Zugangweg über der Schulter (transsubclaviär) oder über der Herzspitze (transapikal) eröffnet werden. Durch diesen Zugang wird ein Katheter durch das arterielle Gefäßsystem bis in den Bereich der Aortenklappe im Herzen geschoben. Der Aortenklappenersatz ist in ein Metallgerüst (STENT) eingebettet. Ist der Klappenersatz in Position gebracht worden, entfaltet sich das Metallgerüst und verdrängt dabei die körpereigene Aortenklappe. Diese muss nicht entfernt werden.
Eine zweite mögliche Methode der TAVI ist die Ballonvalvuloplastie. Dabei wird ein Ballonkatheter bis zur Aortenklappe vorgeschoben. Der Ballon wird nun aufgepumpt und die Aortenklappe aufgedehnt. Im nächsten Schritt erst wird mittels Katheter eine Herzklappenprothese auf Position gebracht und eingesetzt.
TAVI mit künstlicher oder biologischer Herzklappe?
Als Herzklappenersatz stehen künstliche und biologische Klappen zur Auswahl. Künstliche Herzklappen haben den Vorteil, dass sie eine wesentlich längere Lebensdauer haben. Allerdings haben sie durch ihre metallische Oberfläche eine gerinnungsaktivierende Wirkung und erhöhen damit das Risiko für Thrombosen und Thromembolien.
Biologische Klappen sind meist aus menschlichen oder tierischen Gewebe gefertigt, weniger gerinnungsfördernd, aber dafür von geringerer Haltbarkeit (circa 10-20 Jahre). Vor allem bei jüngeren Patienten neigen sie dazu schneller zu degenerieren (Verkalkungen).
Risiken und Prognose
Patienten erholen sich sehr viel schneller nach einer TAVI als nach chirurgischen Aortenklappenimplantationen und dürfen in der Regel innerhalb von einer Woche aus der stationären Betreuung entlassen werden.
Die Einbringung einer neuen Herzklappe mittels TAVI birgt das Risiko, dass beim Eingriff Gefäße verletzt werden können. Aufgrund ihrer Lage kann die Herzklappenprothese einen atrioventrikulären Block (lokale Behinderung der Reizweiterleitung im Herzen) verursachen, welcher eine zusätzliche Schrittmacherimplantation notwendig macht.
Weil künstliche Herzklappen das Schlaganfallrisiko erhöhen, müssen Patienten nach einem solchen Eingriff in Zukunft gerinnungshemmende Medikamente einnehmen (Antikoagulantien).
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für einen TAVI Aortenklappenersatz?
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich TAVI (Kathetergestützer perkutaner Aortenklappenersatz) überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
https://www.dgthg.de/de/node/304
https://www.aerzteblatt.de/archiv/59082/Verbesserte-Haltbarkeit-von-biologischen-Herzklappen
Netters – Innere Medizin 2. Auflage.