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Thrombose

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Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose handelt es sich um den teilweisen oder vollständigen Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel. Meist kommt dies in venösen Gefäßen vor.

Venen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie das Blut aus der Körperperipherie zurück zum Herzen transportieren. Es herrscht dabei meist ein relativ langsamer Blutfluss, weshalb sich durch die Blutgerinnung ein Gerinnsel als sogenannter Thrombus in den Gefäßen manifestieren kann.

In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Thrombose um eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT). Die venöse Thrombose kann jedoch auch in den Venen des Beckens oder seltener auch in Armvenen auftreten.

Neben den venösen Thromben kommen auch arterielle Thrombosen vor. Da in den Arterien, die das Blut vom Herzen in die Körperperipherie transportieren, jedoch ein schnellerer Blutfluss herrscht und die Gefäße muskelkräftiger sind, kommen Thrombosen hier deutlich seltener vor. Des Weiteren unterscheidet man hinsichtlich der Lokalisation einer Thrombose auch kardiale Thrombosen, die im Bereich des Herzens auftreten.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Thrombose zu erkranken, steigt mit dem Alter. So tritt die tiefe Beinvenenthrombose bei unter 60-Jährigen jährlich in einem von 10 000 Fällen auf, bei den über 60-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit bereits bei einem von 100 Fällen.

Was sind Risikofaktoren & Ursachen für die Entstehung einer Thrombose?

Wie eine Thrombose entsteht, wird vor allem durch drei Einflussfaktoren erklärt, die man als Virchow-Trias bezeichnet: ein verminderter Blutfluss, Veränderungen der Blutgefäßwand und Veränderung der Blutzusammensetzung. Es handelt sich dabei um die drei wesentlichen Ursachen für die Entstehung einer Thrombose.

Zudem lassen sich verschiedene Risikofaktoren identifizieren, die zur Krankheitsentstehung beitragen.

Dazu zählen vor allem bereits stattgehabte Thrombosen und Lungenembolien in der Vergangenheit sowie eine längere Immobilisationszeit wie beispielsweise bei einem Langstreckenflug oder nach einer Operation. Man geht bei diesen Faktoren von einem 20- bis 30-fach erhöhten Risiko aus.

Auch Bewegungsmangel, Adipositas, Erkrankungen des Herzens (Herzinsuffizienz, Herzinfarkt), Rauchen, die Einnahme der „Pille“, Schwangerschaft, bösartige Tumore und eine veränderte Blutzusammensetzung (z.B. Gerinnungsstörungen wie Thrombophilie) zählen zu den Risikofaktoren einer Thrombose. Auch ein Alter von über 60 Jahren begünstigt die Krankheitsentstehung.

Wie äußert sich eine Thrombose?

Die Symptomatik einer Thrombose kann sehr vielseitig sein. Zudem können viele andere Erkrankungen eine ähnliche Symptomatik aufweisen, sodass eine ausführliche Diagnostik notwendig ist, um eine Thrombose festzustellen. Meistens treten bei einer Thrombose folgende typische Symptome auf.

  • Schwellung bzw. Umfangsvermehrung des betroffenen Beines
  • Schwere- und Spannungsgefühl im Bein, teilweise muskelkater-ähnliche Schmerzen
  • Druckempfindlichkeit des Beines mit Schmerzen in der Wade bei Bewegung
  • Eine glänzende Haut und Überwärmung im Bereich der Thrombose

Seltener kann es auch zu infektions-ähnlichen Symptomen wie Fieber, Pulsanstieg und erhöhten Entzündungsparametern im Blut kommen.

Grundsätzlich gilt, dass eine Thrombose nur in etwa 50% der Fälle durch das klinische Erscheinungsbild des Patienten diagnostiziert werden kann. Das Fehlen von Symptomen schließt die Diagnose keinesfalls aus. In einigen Fällen fallen Patienten mit einer Thrombose auch erst durch eine Lungenembolie als Folgeerkrankung auf.

50 Prozent der Patienten mit einer Thrombose in einer Beinvene haben kleinere sogenannte Lungenembolien. Diese entstehen, wenn sich das Blutgerinnsel oder ein Teil davon löst und mit dem Blutstrom zum Herzen transportiert wird. Dort wird es dann in Richtung Lunge weitergeleitet. Der sogenannte Embolus kann dann in einer Lungenarterie stecken bleiben und diese verstopfen.

Die Lungenarterie leitet sauerstoffarmes Blut vom Herzen in die Lunge, damit dieses dort wieder mit Sauerstoff angereichert werden kann. Bei den meisten Patienten mit einer Beinthrombose bleibt die Lungenembolie aber symptomlos. Das größte Risiko für eine Lungenembolie besteht bei der Thrombose einer Beckenvene.

Bei 40 Prozent der Patienten mit einer Thrombose tritt danach eine chronisch venöse Insuffizienz auf. Das bedeutet, dass der Abfluss des Blutes aus der Vene gestört ist, sodass es zu Verteilungsstörungen des Blutes in diesem Bereich kommt (Mikrozirkulationsstörungen). Dadurch werden einige Bereiche des Beines (meist Unterschenkel und Fuß) schlechter mit Blut versorgt.

Thrombose Spezialist: Welcher Arzt ist zuständig?

Die sichere Diagnose einer Thrombose wird meist durch einen Facharzt für Innere Medizin gestellt. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die Diagnostik beginnt dabei stets mit einer ausführlichen Anamnese, in der vor allem die Risikofaktoren einer Thrombose erfragt werden. Daraufhin folgt die körperliche Untersuchung.

Für eine tiefe Beinvenenthrombose wird zur Einschätzung des Risikos der sogenannte Wells-Score genutzt. Für das Vorliegen bestimmter Faktoren werden Punkte vergeben und anschließend miteinander addiert. Daraus ergibt sich eine geringe oder hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer TVT.

In einem nächsten Schritt können bestimmte Werte im Blut durch ein Labor untersucht werden, die sogenannten D-Dimere. Ist dieser Wert negativ, dann kann eine Thrombose mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Bei einem positiven Wert muss weitergehend ermittelt werden, ob eine Thrombose als Ursache vorliegt.

Zudem kann mittels einer Farbduplexsonographie (Doppler-Ultraschall) dargestellt werden, ob eine Vene durch einen Thrombus verstopft ist. Diese Methode erlaubt es auch zu bewerten, ob der Blutfluss regulär oder vermindert ist. Ist die Ultraschalluntersuchung nicht aussagekräftig genug, kann zudem eine Phlebographie gemacht werden. Hierbei wird ein Kontrastmittel über einen venösen Zugang injiziert. Anschließend folgt eine CT- oder MRT-Untersuchung zur Darstellung der Venen und eventuell bestehender Engstellen.

Therapie: Wie kann eine Thrombose behandelt werden?

Die Behandlung einer Thrombose zielt vor allem darauf ab, die Ausbreitung der Thrombose und somit eine Lungenembolie zu verhindern. Zudem soll das betroffene Gefäß schnellstmöglich wieder eröffnet werden.

Allgemeine Maßnahmen

Wenn sich ein Patient trotz einer Thrombose noch fortbewegen kann, sollte er dies beibehalten. Eine Immobilisation sollte lediglich bei sehr starken Schmerzen oder zur Durchführung therapeutischer Maßnahmen erfolgen, ansonsten ist sie kontraindiziert.

Als eine der ersten Maßnahmen sollte das betroffene Bein zunächst gewickelt und im Verlauf ein Thrombosestrumpf angepasst werden. Dies kann eine spätere Insuffizienz der Vene verhindern.

Medikamentöse Behandlung

Medikamentös sollte eine sogenannte Antikoagulation erfolgen. Hierbei werden Medikamente eingesetzt, die die Blutgerinnung hemmen. Umgangssprachlicht spricht man auch von einer Blutverdünnung. Studien konnten zeigen, dass diese Therapie das Risiko für eine Lungenembolie um ca. 60% senkt.

Die Antikoagulanzien können entweder oral eingenommen oder auch injiziert werden.

Um nach der initialen Behandlung die erneute Entstehung einer Thrombose zu verhindern, sollte die Antikoagulation für weitere drei bis sechs Monate fortgeführt werden. Liegen besondere Risikofaktoren vor, kann sich dieser Zeitraum eventuell verlängern.

Bei immer wiederkehrenden (rezidivierenden) Thrombosen oder bei Thrombosen unbekannten Ursprungs (idiopathisch) ist meist eine lebenslange Antikoagulation notwendig. Neben der Antikoagulation mit Heparin kann man auch sogenannte Faktor Xa-Hemmer geben, die einen bestimmten Faktor für die Blutgerinnung hemmen.

Weiterführende Maßnahmen

Als Alternative zur oben genannten Antikoagulation, kann das Gefäß auch durch eine sogenannte Lysetherapie wieder von dem Thrombus befreit werden. Zudem wird durch diese Form der Therapie das Risiko verringert, eine venöse Insuffizienz zu entwickeln.

Diese weiterführenden Maßnahmen erfolgen dann im Rahmen eines kurzen operativen Eingriffs. Der Thrombus kann dabei mit Hilfe eines Katheters aus dem Gefäß entfernt werden. Man bezeichnet dies als sogenannte Thrombektomie. Die Thrombektomie kann dann gegebenenfalls mit der Lysetherapie kombiniert werden.

Die Lysetherapie unterscheidet sich von der Antikoagulation dadurch, dass hier Substanzen genutzt werden, die eine bereits stattgehabte Gerinnung wieder auflösen.

Dieses Verfahren wird jedoch eher selten durchgeführt, da ein erhöhtes Risiko einer Blutung an einer anderen Stelle besteht. Indikationen für eine Lyse sind beispielsweise der Verschluss einer Beckenarterie mit ausgeprägten Symptomen, das Vorliegen einer schweren Lungenembolie oder ein Verschluss aller Venen einer Extremität.

Wie kann man Thrombosen vorbeugen?

Bei der Prophylaxe einer Thrombose sollten vor allem die beeinflussbaren Risikofaktoren minimiert werden. So sollte einer längeren Immobilisation entgegengewirkt, bzw. im notwendigen Fall entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Auf einem Langstreckenflug, längeren Auto- oder Zugfahrten sollten beispielsweise immer wieder körperliche Betätigungen erfolgen. Es empfiehlt sich zwischendurch kurz aufzustehen und einige Schritte zu gehen. Hierdurch wird die Muskelpumpe angeregt und der venöse Blutfluss verbessert.

Bei einer notwendigen Immobilisation nach einer Operation erhalten Patienten zur Verhinderung einer Thrombose daher Injektionen mit Heparin sowie Kompressionsstrümpfe. Zudem sollte die Länge der Ruhigstellung nach einer OP immer so kurz wie möglich gehalten und frühestmöglich mit der Mobilisation begonnen werden.

Nach einer stattgehabten Thrombose oder Lungenembolie sollten Patienten eine längerfristige orale Antikoagulation erhalten. Der genaue Zeitraum der Einnahme dieser blutverdünnenden Medikamente richtet sich dabei stets nach dem individuellen Risiko. Es sollte immer zwischen dem Nutzen als prophylaktische Maßnahme und dem Blutungsrisiko abgewogen werden.

Komplikationen und Prognose

Die Prognose einer Thrombose hängt sehr stark vom Ausmaß des Gefäßverschlusses und der Lokalisation ab. Entwickeln Patienten keine Lungenembolie oder chronisch venöse Insuffizienz als Komplikation, dann ist die Prognose einer Thrombose sehr gut.

Jedoch entwickeln fast 20-50% aller Patienten mit einer tiefen Beinvenenthrombose eine chronisch venöse Insuffizienz als Spätkomplikation, wobei die meisten Patienten glücklicherweise eher milde Symptome aufweisen. Bei einer Armvenenthrombose ist das Risiko deutlich geringer.

In etwa der Hälfte der Fälle kann sich aus einer tiefen Beinvenenthrombose eine Lungenembolie entwickeln. Diese weist zwar in den meisten Fällen einen milden Verlauf auf, eine fulminante Lungenembolie geht jedoch mit einer hohen Sterblichkeitsrate einher. Die genaue Diagnostik und Therapie einer Thrombose ist also essentiell.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Thrombose?

Da eine Thrombose potenziell schwerwiegende Komplikationen haben kann, sollte bei jedem Verdacht stets eine ausführliche Diagnostik sowie eine adäquate Therapie erfolgen. Spezialisiert auf die Behandlung einer Thrombose sind Fachärzte für Innere Medizin und Angiologie (Gefäßmedizin). Für die operative Behandlung sollten Fachärzte für Gefäßchirurgie hinzugezogen werden.

Da die Prognose einer Erkrankung maßgeblich von der Kompetenz des Behandlers abhängt, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten mit den passenden Fachärzten zusammenzubringen. Sämtliche hier gelisteten Ärzte wurden von uns sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie alles sind Experten ihres Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung einer Thrombose. Überzeugen Sie sich selbst von der Kompetenz unserer Spezialisten und vereinbaren Sie direkt ein erstes persönliches Gespräch.

Quellen:

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Spezialist für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie Dr. (H) László Pintér, Chefarzt im Rheinland Klinikum am Standort Dormagen

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