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Tracheomalazie

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Informationen zum Bereich Tracheomalazie

Was ist Tracheomalazie?

Bei der Tracheomalazie sind die Knorpel der Luftröhre zu weich, sodass diese in ihrer Stabilität beeinträchtigt ist, was die Atmung beeinträchtigen kann. Von einer Malazie können auch der Kehlkopf und die Bronchien (mit-)betroffen sein. Dann spricht man von Laryngo- bzw. Bronchiomalazie.

Wie kommt es zur Tracheomalazie?

Man unterscheidet angeborene von erworbenen Tracheomalazien.

Die angeborenen Tracheomalazien beruhen auf genetischen Defekten und zeigen sich bereits im Kindesalter. Sie gehen zum Teil mit weiteren Fehlbildungen, wie einer gespaltenen Luftröhre, einher.

Verschiedene Ursachen können aber auch im Lauf des Lebens eine erworbene Tracheomalazie auslösen:

  • Druck von innen auf die Luftröhre durch Langzeitintubation oder Tracheostoma zur längeren künstlichen Beatmung (häufigster Auslöser der erworbenen Tracheomalazie)
  • Schwere und/oder chronische Entzündungen (z.B. COPD, schwere Infekte wie Tracheobronchitis, wiederkehrende Entzündungen im Rahmen von Mukoviszidose)
  • Atemwegsreizende Stoffe (z.B. Zigarettenrauch)
  • Verletzungen der Luftröhre (z.B. Schuss- oder Stichverletzungen, schwere Verkehrsunfälle)
  • Druck von außen auf die Luftröhre (z.B. durch Tumorerkrankung, vergrößerte Schilddrüse, Skoliose, Aortenaneurysma)

 

Wie bemerkt man eine Tracheomalazie?

Durch die Tracheomalazie ist die Festigkeit der Knorpelspangen in der Luftröhre gemindert und ihre Stabilität somit herabgesetzt. Dies führt dazu, dass die Luftröhre, insbesondere bei der Einatmung, bei der ein Unterdruck im Brustkorb erzeugt wird, teils aber auch bei der Ausatmung, kollabiert und sich dadurch zeitweise zum Teil oder sogar vollständig verschließt.

Die Symptome der Erkrankung entwickeln sich schleichend. Während zunächst keinerlei Symptome bestehen, treten im Verlauf Atemnot, bellender Husten und pfeifende Geräusche beim Ein- und teils auch beim Ausatmen auf. Bei Belastung kommt es zu einer Verschlimmerung der Symptomatik. Bei starkem Husten kann es zur Bewusstlosigkeit kommen.

Außerdem fällt es Betroffenen schwerer, Sekret abzuhusten, was zu wiederkehrenden oder chronischen Atemwegsinfektionen führen kann.

Wie wird Tracheomalazie diagnostiziert?

Zur Diagnostik gehört eine Anamnese, in der unter anderem mögliche auslösende Faktoren abgefragt werden, und eine körperlichen Untersuchung. Hier sind mit dem Stethoskop in der Regel Geräusche hörbar, die auf eine Obstruktion, also Einengung der Atemwege, hindeuten. Außerdem können der Ärztin oder dem Arzt bei der Untersuchung verschiedene Mechanismen auffallen, die der Körper anwendet, um die Atmung zu erleichtern, wie Nasenflügeln, bestimmte Haltungen wie der sogenannte “Kutschersitz”, oder das Einsetzen der Atemhilfsmuskulatur, was unter anderem durch Einziehungen zwischen den Rippen sichtbar ist.

Zusätzlich kommen verschiedene apparative Untersuchungen zur Anwendung.

Spirometrie

Die Spirometrie ist ein einfacher Test der Lungenfunktion. Der Patient oder die Patientin führt hierbei unter Anleitung, mit einem Mundstück, das über einen Schlauch mit dem Spirometer verbunden ist, verschiedene Atemmanöver (z.B. maximale Aus- bzw. Einatmung durch). Bei Tracheomalazie, kann durch Auswertung verschiedener Parameter, die währenddessen gemessen werden, eine Obstruktion nachgewiesen werden.

Computertomographie (CT)

Auch durch eine Computertomographie des Brustkorbs kann die Tracheomalazie sichtbar gemacht und objektiviert werden. Dazu empfiehlt sich besonders eine dynamische CT-Untersuchung, bei der mehrere Aufnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten des Atemvorgangs gemacht werden.

Bronchoskopie

Der Goldstandard zur Diagnose der Tracheomalazie ist die Bronchoskopie. Sie kann bei wachen Patientinnen oder Patienten, oder in Narkose durchgeführt werden. Dabei wird ein flexibles Endoskop mit Lichtquelle und Kamera durch Mund oder Nase, über den Kehlkopf, in die Luftröhre eingeführt. Die untersuchende Person kann so direkt das Innere der Luftröhre beurteilen und einschätzen, ob eine Einengung vorliegt und, wenn ja, wie stark diese ist.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Tracheomalazie?

Grundsätzlich steht, wenn möglich, zunächst die Behandlung der Ursache (z.B. Rauchstopp, Behandlung einer Krebserkrankung) im Vordergrund. Ist dies nicht möglich, oder liegen trotz Beseitigung der auslösenden Faktoren weiterhin deutliche Symptome vor, sollte eine Behandlung erwogen werden.

Um zu ermitteln, ob sich die Symptomatik durch eine Stabilisierung der Luftröhre bessert, wird für wenige Wochen ein transienter Stent aus Silikon mithilfe eines Bronchoskops in die Luftröhre implantiert. Profitieren Betroffene nicht von dieser Stabilisierung kann eine intermittierende Beatmung mit einer CPAP-Maske erwogen werden, ähnlich der Behandlung von Schlafapnoe. Dies hilft, die Atemwege offenzuhalten und verbessert die Elimination von Sekret.

Wenn die Stabilisierung der Luftröhre zu einer Verbesserung der Symptome geführt hat, kann bronchoskopisch ein permanenter Stent aus Silikon oder Metall implantiert werden. Auch verschiedene operative Korrekturen sind möglich, darunter die Entfernung des betroffenen Abschnitts der Luftröhre und der anschließende Wiederverschluss der entstandenen Enden (wenn nur ein Teil betroffen ist), die Verstärkung der Hinterwand durch Kunststoffmaterial oder der vollständige Ersatz. Welche Behandlungsmethode die beste ist, muss im Einzelfall entschieden werden und ist unter anderem vom Grad des Zusammenfallens der Luftröhre, Ausdehnung über die Luftröhre, sowie eventuellen weiteren Erkrankungen und Risikofaktoren für eine Narkose abhängig.

Wie sind Prognose und Heilungschancen?

Die Prognose ist stark abhängig von der Ursache der Tracheomalazie. Während angeborene Tracheomalazien meist von selber ausheilen, ist das bei erworbenen seltener der Fall, diese nehmen oft im Lauf der Zeit zu. Die schlechteste Prognose hat die infektbedingte Tracheomalazie.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Tracheomalazie?

Aufgrund der verschiedenen Ursachen stellt die Tracheomalazie ein in gewissem Maße interdisziplinäres Krankheitsbild dar, in deren Diagnostik und Behandlung unter anderem Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendheilkunde, Innere Medizin (insbesondere Pneumologie) sowie Intensivmedizin involviert sein können. Ist eine operative Behandlung notwendig, erfolgt diese durch Ärztinnen und Ärzte der Thoraxchirurgie.

Quellen