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Trichterbrust

Fragen Sie sich zu welchem Arzt Sie mit einer Trichterbrust gehen müssen oder welche Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen? Hier finden Sie Trichterbrust Spezialisten, Experten und Kliniken in Deutschland und der Schweiz sowie Informationen zu Ursachen, Symptomen und Methoden für eine Trichterbrust OP.

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Was ist eine Trichterbrust?

Eine Trichterbrust ist eine Fehlbildung des Brustkorbes, bei der es sich um eine Veränderung der Knorpelverbindung zwischen Rippen und dem Brustbein handelt. Eines von 3000 Kindern kommt mit dieser Deformierung des Brustkorbes zur Welt. Bei diesem, als Trichterbrust bezeichneten Defekt kann es zum einseitigen oder beidseitigen Einsinken vom Brustkorb (Trichterform) kommen. Auch das Brustbein selbst senkt sich ein. Dieser Defekt kann von unterschiedlicher Größe sein und dementsprechend körperliche Einschränkungen nach sich ziehen.

Trichterbrust Ursachen

Jungen sind 3-mal häufiger von einer Trichterbrust betroffen als Mädchen. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass es sich um eine Stoffwechselstörung des Knorpelwachstums handelt. Das Auftreten einer Trichterbrust wir familiär gehäuft beobachtet.

Trichterbrust Symptome

Im Kleinkinderalter haben die meisten Patienten keine körperlichen Beschwerden, da der kindliche Brustkorb noch relativ weich ist. Erst im Alter ab ca. 12 Jahren und mit zunehmender Starrheit des Brustkorbes kann es, je nach Ausprägung, zu folgenden Einschränkungen kommen:

  • Atembeschwerden und Atemnot
  • Herzrasen und gestörte Herzpumpfunktion
  • Brust- und Rückenschmerzen
  • Leistungsminderung

Oftmals gehen mit der Trichterbrust auch eine vermehrte Krümmung des Rückens und dementsprechend Rückenschmerzen als Folge der Fehlhaltung einher. Circa 95% der Betroffenen haben keine Probleme. Sie leiden ausschließlich unter den ästhetischen Aspekten der Brustkorbdeformation. Diese können derart ausgeprägt sein, dass sich die Trichterbrust Betroffenen von Aktivitäten fernhalten, bei denen sie ihren Oberkörper zeigen müssen.

Trichterbrust Behandlung

Bei einer leichten Trichterbrust können Krankengymnastik und eine Saugglocken Behandlung zur Verbesserung der Trichterbrust und Fehlhaltung führen. Dabei wird der Brustkorb durch eine Saugglocke mind. 1 Stunde am Tag für 2-3 Jahre angehoben.

Bei stärkeren körperlichen Beschwerden kann eine Trichterbrust-Operation durch einen Spezialisten durchgeführt werden. Auch eine Trichterbrust OP allein aus kosmetischen Gründen ist heute durch schonendere Operationsverfahren möglich.

Wie genau eine zielführende Trichterbrustkorrektur aussehen kann, hängt in erster Linie vom Grad der Thoraxdeformität ab. Doch auch der subjektive Leidensdruck kann bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform eine Rolle spielen. Bei starker Ausprägung ist eine chirurgische Behandlung indiziert, um die Deformität zu korrigieren.

Die operative Korrektur einer Trichterbrust (Pectus excavatum) ist eigentlich Teilgebiet der Kinderchirurgie und gehört in die Hand eines ausgewiesenen Experten. Die angeborene Deformität des Pectus wird oft bereits im Kindes- oder Jugendalter korrigiert – allerdings nur, wenn Beschwerden auftreten oder künftig zu erwarten sind. Bis zum zweiten Wachstumsschub mit etwa 12 Jahren ist eine Korrektur am leichtesten, da die Thoraxstrukturen noch elastisch und damit leichter formbar sind. Bleibt eine Trichterbrust unbehandelt, kann sich die Thoraxdeformität im Laufe des Wachstums noch verstärken. Dann stellen sich mit zunehmender Stabilität der Knochenstrukturen Beschwerden ein, die im Kindesalter meist noch nicht relevant sind. Sie reichen von einer ausgeprägten Schmerzsymptomatik über Funktionsstörungen von Herz und Lunge bis zu verminderter Leistungsfähigkeit. Jedes dieser Symptome kann die Lebensqualität des Betroffenen stark einschränken.

Nicht immer geht eine Trichterbrust mit körperlichen Einschränkungen oder Beschwerden einher. Ungeachtet dessen wünschen sich Betroffene häufig eine Korrektur. Denn eine Trichterbrust hat auch einen kosmetischen Aspekt. Nicht selten empfinden Betroffene das abgesunkene Brustbein als entstellend und vermeiden es, sich mit entblößtem Oberkörper oder eng anliegender Kleidung zu zeigen. Hier kann die Ästhetisch-Plastische Chirurgie Lösungen aufzeigen.

Ablauf und Methoden der Trichterbrust-OP

Über die Jahre habe sich verschieden Verfahren zur Trichterbrust-Operation entwickelt, mit der Tendenz zu schonenden minimalinvasiven Verfahren. Bevor eine Trichterbrust operiert werden kann, sollten andere Ursachen für Herzbeschwerden, Lungenbeschwerden, und Wirbelsäulenbeschwerden ausgeschlossen werden. Für eine Trichterbrust-OP stehen drei verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung.

Welches das jeweils geeignete Verfahren ist, hängt vor allem von der individuellen Ausprägung ab. Ist die krankhafte Einsenkung von Brustbein und Rippen symmetrisch ausgebildet, ist in den meisten Fällen ein minimalinvasiver Eingriff zur Trichterbrustkorrektur möglich und zielführend. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl der Operationsmethode ist das Vorhandensein oder Fehlen einer Schmerzsymptomatik und Funktionsstörungen von Lunge und Herz.

Sind keine Beschwerden oder Einschränkungen mit der Thoraxdeformität verbunden, bietet sich eine ästhetisch-plastische Korrektur an. Dabei bleiben Knochen- und Knorpelstruktur gänzlich unangetastet. Die Trichterbrust wird hier mit einem Implantat oder Eigenfett korrigiert, das die trichterförmige Einsenkung optisch ausgleicht und für andere nahezu unsichtbar macht. Dieser Eingriff wird allerdings erst im Erwachsenenalter durchgeführt.

Jede Trichterbrustkorrektur wird – unabhängig vom Verfahren – in Vollnarkose vorgenommen und bedarf eines stationären Klinikaufenthalts.

Offene Trichterbrust-OP

Die ursprüngliche offene Operation findet heute meist nur noch in modifizierter Version und bei starker Deformierung Anwendung. Dabei wird ein Schnitt entlang des Brustbeins gesetzt (quer bei Frauen) und der deformierte Knorpel durchtrennt, angehoben und neu fixiert. Zur Stabilisierung werden Metallimplantate verwendet, welche meist nach einem Jahr wieder entfernt werden können.

Bei einer Trichterbrustkorrektur mit dem klassischen offenen Operationsverfahren handelt es sich um einen sehr komplexen Eingriff, der für den Patienten relativ belastend ist. Zudem erfordert er einen längeren Krankenhausaufenthalt und hinterlässt recht auffällige Narben. Daher findet diese Operation nur noch in abgewandelter Form und bei sehr starker Thoraxdeformität Anwendung.

Minimalinvasive Trichterbrust-Operation nach Nuss

Die minimalinvasive Trichterbrust-Operation nach Nuss ist ein häufig verwendetes Verfahren im Alter nach Abschluss des Wachstums (16-20 Jahre). Hierbei schiebt der Trichterbrust Experte mittels Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) einen oder mehrere geformte Metallbügel über einen kleinen Schnitt an der seitlichen Brustwand unter den deformierten Bereich und fixiert diese seitlich. So wird Druck von Innen auf die Trichterbrust ausgeübt und der Defekt mit der Zeit behoben.

Meist kann das Metall nach 2-3 Jahren entfernt werden. Bei älteren Patienten dauert die Defektbehebung etwas länger. In bestimmten Fällen ist auch eine Kombination von minimalinvasiven Verfahren und der offenen Operation von Vorteil. Vorteil der minimalinvasiven Verfahren ist die Schonung von Knochen und Knorpel. Auch der schonende Eingriff durch kleine Schnittführung führt zu einer schnelleren Genesung. Die spätere Entfernung der Metallbügel ist ein kleiner und schmerzarmer Eingriff.

Eine Trichterbrustkorrektur mit minimalinvasiver Operationstechnik bietet für den Patienten unübersehbare Vorteile. Der wohl wichtigste ist die deutliche Reduzierung der Genesungszeit sowie ein wesentlich kürzerer Klinikaufenthalt. Damit verringern sich auch die Ausfallzeiten des Patienten. Nicht zuletzt bleiben durch die wenigen kleinen Schnitte kaum sichtbare Narben zurück. Damit verspricht das minimalinvasive Operationsverfahren nicht nur funktional, sondern auch kosmetisch ein gutes Ergebnis. Allerdings wird es eher selten im Rahmen der Kinderchirurgie angewendet.

Ästhetische Trichterbrust-OP mit Silikon oder Eigenfett

Bei einer asymptomatischen Trichterbrust, die als ästhetisch störend empfunden wird, ist es nicht notwendig den Brustkorb mit Metallbügeln zu korrigieren. Die Plastische und Ästhetische Chirurgie hat hier 2 Verfahren entwickelt, die wesentlich schonender sind und ein zufriedenstellendes kosmetisches Ergebnis versprechen.

  1. Silikonimplantat: Aufgrund eines Gibsabrucks wird ein individuell passendes Silikonimplantat hergestellt und minimalinvasiv durch einen kleinen Schnitt unter die Haut geschoben. Das Implantat gleicht die Fehlbildung optisch aus und wird als Mittel der Wahl in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie empfohlen.
  2. Eigenfetttransplantation: Das Einbringen von Eigenfett zum Ausgleich des Brustkorbdefekts ist ein neueres Verfahren und wird nur bei geeigneten Patienten empfohlen. In 2-3 minimalinvasiven Operationen wird das Eigenfett zunächst an einer geeigneten Stelle entnommen, um anschließend zum Ausgleich der Trichterbrust in den Defekt eingebracht zu werden. Derzeit liegen noch keine Langzeitergebnisse vor. Der Vorteil liegt aber in der Verwendung von körpereigenem Material, das sich auch sensorisch nicht nach einem Implantat anfühlt.

Bei vielen Betroffenen birgt eine Deformation des Brustkorbs erhebliches Leidenspotenzial – auch wenn das eingesunkene Brustbein keine Beschwerden oder Funktionseinschränkungen verursacht. Besonders Frauen leiden sehr unter einer Trichterbrust. Verständlich in einer Zeit, wo das Streben nach körperlicher Perfektion allgegenwärtig ist. Hier bietet die Plastisch-Ästhetische Chirurgie gute Möglichkeiten, die trichterförmige Absenkung am Brustbein unsichtbar zu machen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine Korrektur ist mit Implantat oder Eigenfett, das an anderer Stelle entnommen wurde, möglich.

Schmerzen, Risiken und Heilungsverlauf nach einer Trichterbrustoperation

Grundsätzlich ist jede Operation mit bestimmten Risiken verbunden. Dazu gehören Verletzungsgefahr von umliegenden Organen (Herz, Lunge, Nerven, Blutgefäße), Infektionen, Wundheilungsstörungen, allergische Reaktionen auf eingebrachtes Metall, Blutungen, Blutgerinnsel, etc.

Meist ist nach der Operation nach Nuss eine längere und teilweise intensive Schmerztherapie nötig, da die Kraft des Metallbügels gegen den Brustkorb arbeiten muss, der in seine ursprüngliche Lage zurückkehren möchte. Zusätzlich verstärkt die Bewegung des Brustkorbes bei der Atmung die Reibung zwischen Metall und der besonders schmerzempfindlichen Knochenhaut.

Die Heilungsphase nach der Operation ist durch ein anfängliches Verbot von Belastung des Oberkörpers gekennzeichnet. Nach ca. 6 Wochen wird mit einer leichten Krankengymnastik begonnen. Danach kann die körperliche Aktivität langsam gesteigert werden. Nach dem Krankenhausaufenthalt ist mit einer mehrwöchigen Arbeitsunfähigkeit zu rechnen, bis die Stabilisierung der neuen Brustkorbform vorangeschritten ist.

Die minimalinvasiven ästhetisch ausgleichenden Verfahren mit Silikonimplantaten oder Eigenfetttransplantation sind in aller Regel vollkommen ausreichend um den kosmetisch Defekt auszugleichen und sind bedeutend weniger belastend als die Nuss-Methode.

Auch minimalinvasive Eingriffe sind letztlich operative Eingriffe und daher mit den üblichen Operationsrisiken verbunden. Dazu gehören Verletzungen von Blutgefäßen oder umliegenden Organen, die in der Folge zu Blutungen führen können. Auch Verletzungen von Nerven sind nicht auszuschließen. Nicht zuletzt besteht immer die Gefahr einer Wundinfektion oder Wundheilungsstörung. Ebenso können sich nach jeder Operation Blutgerinnsel bilden. Mitunter reagieren Patienten auch allergisch auf eingebrachte Metallbügel.

Je nach gewähltem Operationsverfahren kann die postoperative Phase ganz unterschiedlich verlaufen. Auch die Schmerzsymptomatik kann sich sehr stark unterscheiden. Allerdings sollte sich der Patient auf eine mehrwöchige Rekonvaleszenzphase einstellen, die in jedem Fall mit Arbeitsunfähigkeit verbunden ist. Eine Ausnahme bildet hier nur ein ästhetisch-plastischer Eingriff mit Implantat. Hier sind die Genesungszeiten deutlich kürzer, da keine Korrektur der Thoraxstruktur erfolgt.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Trichterbrust Behandlung?

Eine Trichterbrust ist zwar die häufigste Deformation des Brustkorbs, betrifft aber nur wenige Menschen. Dementsprechend selten wird eine operative Trichterbrustkorrektur durchgeführt. Umso wichtiger ist es, den Eingriff von einem Arzt vornehmen zu lassen, der Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringt. Dadurch lassen sich die Risiken dieses speziellen operativen Eingriffs deutlich verringern. Deshalb gehört die Korrektur einer Thoraxdeformität unbedingt in die Hände eines Spezialisten mit Expertise.

Trichterbrust Betroffene sollten sich zunächst an einen Orthopäden wenden. Dieser kann die Ausprägung der Brustkorbdeformation feststellen. Er kann entscheiden, ob zunächst eine Trichterbrust Behandlung ohne OP ausreichend ist. Bei ausgeprägten Atem- und Herzproblemen wird der Orthopäde oder der Hausarzt den Patienten an einen Thoraxchirurgen verweisen, der die Trichterbrust Operation nach Nuss durchführen kann. Für eine Operation aus ästhetischen Gründen ist die Plastische und Ästhetische Chirurgie zuständig.

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Quellen:

P. Puri, M. Höllwarth: Pediatric Surgery, Springer 2006

Dienemann, Hendrik C.; Hoffmann, Hans H.; Detterbeck, Frank C. (2014): Chest surgery (Springer surgery atlas series).

www.kidsdoc.at/trichterbrust_operation_erwachsener.html
de.wikipedia.org/wiki/Trichterbrust