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Ulcus cruris (Offenes Bein)

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Informationen zum Bereich Ulcus Cruris

Was ist ein Ulcus Cruris?

Ein Ulcus Cruris (lateinisch für Unterschenkelgeschwür) ist eine tiefe meist nässende und schlecht heilende Wunde im Bereich des Unterschenkels. Umgangssprachlich wird ein Ulcus Cruris auch oft als offenes Bein bezeichnet. Meist wird das Geschwür durch eine Venenschwäche und eine damit einhergehende Minderdurchblutung verursacht.

Welche Arten unterscheidet man?

Ulcus cruris venosum

Ein Ulcus cruris venosum ist Folge einer Venenschwäche. Diese tritt im Rahmen einer Thrombose oder bei Krampfadern (Varikose) auf. Das Geschwür betrifft vor allem den unteren Teil des Unterschenkels, kann sich aber auch auf das gesamte Bein ausweiten.

Ulcus cruris arteriosum

Bei einem Ulcus cruris arteriosum sind verengte Arterien für die Durchblutungsstörungen verantwortlich (peripher arterielle Verschlusskrankheit, pAVK). Es entsteht meist infolge von Verletzungen am Bein, welche aufgrund der verminderten Blutversorgung nicht abheilen können und sich entzünden. Das arterielle Ulcus Cruris tritt meist an Zehen und Fußsohle auf und geht häufig mit starken Schmerzen bei Bewegung einher.

Ulcus cruris mixtum und neoplasticum

Sind sowohl venöse als auch arterielle Verengungen ursächlich, sprechen Mediziner von einem Ulcus cruris mixtum. Beim Ulcus cruris neoplasticum entstehen die Wunden durch bösartige Tumorerkrankungen.

Diabetisches Fußsyndrom

Auch bei Diabetes Mellitus treten offene Wunden auf. Das Auftreten wird meist durch die Verengung der Arterien durch Ablagerungen (Arteriosklerose) begünstigt. Aber auch die mit Diabetes einhergehenden Nervenschäden können zur Entwicklung der Wunden beitragen. Dieses Krankheitsbild wird auch als diabetischer Fuß bezeichnet. Bei Diabetes auftretende Geschwüre an Unterschenkel und Fuß werden auch als diabetischer Fuß bezeichnet.

Was sind die Ursachen für ein offenes Bein?

Bei einem venösen Geschwür liegt die Ursache in einer chronischen Venenschwäche. Venen sind Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zurück zum Herzen führen.

Infolge einer chronischen Venenschwäche erweitern sich die Venen, sodass das Blut schlecht zum Herzen transportiert werden kann. Das Blut staut sich in den Venen und es bilden sich Wassereinlagerungen (Ödeme) im umgebenden Gewebe. Bei länger bestehenden Ödemen kann das Gewebe verhärten (Sklerose) und wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Folge sind Geschwüre an Beinen und Füßen.

Für arterielle Geschwüresind Ablagerungen an den Arterienwänden (Arteriosklerose) ursächlich. Durch die Ablagerung verengen sich die Arterien, wodurch das umliegende Gewebe weniger mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Durch diese Minderversorgung entwickelt sich ein Geschwür. Wichtige Risikofaktoren für das Entstehen einer Arteriosklerose sind Rauchen, Bluthochdruck (Hypertonie) und erhöhte Blutfettwerte.

Häufig geht ein Ulcus Cruris auch mit einem Diabetes Mellitus einher. Insbesondere die bei Diabetes erhöhte Gefäßwandablagerung begünstigt das Entstehen eines offenen Beins. Aber auch die Nervenschädigung (diabetische Polyneuropathie) kann die Entstehung unterstützen. Durch Empfindungsstörungen an Beinen und Füßen kommt es häufig zu Verletzungen, welche schlecht verheilen und sich zu einem Ulcus cruris entwickeln können.

Die Stadien eines Ulcus Cruris

Anfänglich klagen Betroffene häufig über schwere und müde Beine, sowie über Schwellungen der Beine. Die Beschwerden verstärken sich bei längerem Stehen oder Sitzen. Selten berichten Betroffene von nächtlichen Wadenkrämpfen oder einem Kribbeln in den Beinen. Mit der Zeit verhärten sich die betroffenen Stellen. Bräunliche Hautveränderungen sind ein sichtbares Zeichen der Erkrankung. Im fortgeschrittenem Stadium entwickeln sich offene, nässende Wunden, die nur schwer abheilen. Die chronische Venenschwäche verursacht das venöse Ulcus Cruris und kann in verschiedene Stadien eingeteilt werden:

  1. Im ersten Stadium treten Schwellungen und sichtbare Venenzeichnungen in der Knöchelregion und oberhalb des Fußes auf.
  2. Im zweiten Stadium kommt es durch den Austritt von roten Blutzellen in das Gewebe zu bräunlichen Verfärbungen der Haut. Die Haut verhärtet zunehmend und weist eine glänzende, nicht faltbare Oberfläche auf. Die Schwellungen weiten sich auf den Unterschenkel aus.
  3. Zuletzt bildet sich ein ausgeprägtes Ulcus Cruris aus.

Ulcus Cruris: Welche Behandlung ist sinnvoll?

An erster Stelle sollte die Ursache des Ulcus Cruris, also die verminderte Durchblutung behandelt werden. Zudem sollte die Wunde so versorgt werden, dass sie schnell abheilen kann. Betroffene sollten nicht versuchen in Eingenregie mit Salben ein offenes Bein selbst zu behandeln. Die Ulcus Cruris Therpie sollte ärtzlich eingeleitet und überwacht werden.

Der venöse Blutfluss kann durch eine Kompressionstherapie mit Bandagen oder Kompressionsstrümpfen verbessert werden. Durch den so erhöhten Druck kann das Blut besser abfließen, wodurch die Schwellung zurückgeht. Auch regelmäßige moderate Bewegung unterstützt den Blutfluss in Richtung Herz. Zusätzlich kann eine Lymphdrainage die Abschwellung unterstützen und die Beschwerden spürbar vermindern.

Bereits ausgebildete Geschwüre werden mit geeigneten Salben und Medikamenten behandelt. Dies hat den Vorteil, dass die Wirkstoffe nur lokal wirken und somit keine körperlichen Nebenwirkungen hervorrufen. Betroffene sollten die Wunden nicht in Eigenregie behandeln, da herkömmliche Cremes die Wunden meist verschlimmern und zu allergischen Ausschlägen führen können.

Um die Wirksamkeit der Lokaltherapie zu erhöhen, werden luftdichte Verbände angelegt. Feuchte Wundauflagen verkleben nicht mit der offenen Wunde und eigen sich daher besser als normale Kompressen. Offene Wunden müssen regelmäßig gereinigt werden und abgestorbenes Gewebe und Beläge entfernt werden. Dies übernimmt in der Regel der behandelnde Arzt.

Bei besonders hartnäckigen Geschwüren kann eine medikamentöse Behandlung mit Wachstumsfaktoren die Erneuerung des Gewebes unterstützen. Bei gleichzeitiger bakterieller Infektion der Wunde wird ein Antibiotikum verschrieben.

Wichtig ist auch eine Behandlung der Schmerzen. Oft fällt es Betroffenen dadurch leichter sich regelmäßig zu bewegen, was sich ebenfalls positiv auf die Wundheilung auswirkt. Sind wiederholte Blutgerinnsel ursächlich für die Venenschwäche kann eine Behandlung mit Blut verdünnenden Medikamenten sinnvoll sein.

Ulcus Cruris Operation

Bleibt ein Ulcus trotz optimaler Therapie nach drei Monaten unverändert, sollten operative Maßnahmenerwogen werden. Sind Krampfadern ursächlich für das Geschwür, können diese chirurgisch entfernt oder im Rahmen einer Sklerotherapie verödet werden. Dabei wird im betroffenen Gefäß die Bildung eines Blutgerinnsels mit anschließender Verhärtung des Gefäßes induziert.

Ist das Geschwür durch arterielle Schäden bedingt, kann mittels einer Bypass-Operation am Beimdie Gefäßverengung mit einem gesunden Gefäßabschnitt überbrückt werden.

Hartnäckige Geschwüre können operativ entfernt und mit einer Hautverpflanzung bedeckt werden. Die sogenannte Shave-OP ist lediglich ein symptomatisches Verfahren und behebt nicht die Ursache des Geschwürs.

Wie kann man einem offenen Bein vorbeugen?

Personen mit erhöhtem Risiko können selbst viel dazu beitragen einem Ulcus Cruris vorzubeugen. Auch bei bereits bestehenden Geschwüren unterstützen geeignete Maßnahmen den Heilungsprozess und vermindern das Risiko für einen Rückfall.

Regelmäßige Bewegung und Bewegungspausen bei längerem Sitzen oder Stehen fördern die Blutzirkulation. Bei längerem Sitzen können die Beine hoch gelagert werden. Übergewicht als ein wichtiger Risikofaktor sollte reduziert werden. Um einem venösen Ulcus vorzubeugen können vorsorglich Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Da Rauchen und erhöhte Blutfettwerte die Entstehung eines arteriellen Ulcus Cruris begünstigen, sollte auf Nikotinkonsum verzichtet und auf eine fettarme Ernährung geachtet werden.

Bei der Wahl des Schuhwerks ist darauf zu achten, dass die Füße nicht eingezwängt werden. Diabetiker tragen ein erhöhtes Risiko ein Ulcus Cruris zu entwickeln und sollten daher regelmäßig zur medizinischen Fußpflege gehen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten offene Beine?

Der erste Gang beim Verdacht auf ein offenes Bein sollte den Betroffenen zum Hausarzt führen. Dieser kann die Behandlung einleiten und überwachen sowie den Patienten gegebenenfalls an einen Facharzt für Angiologie, Phlebologie oder Gefäßchirurgie überweisen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Ulcus Cruris überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

phlebology.de/leitlinien-der-dgp-mainmenu/archiv/6-leitlinie-diagnostik-und-therapie-des-ulcus-cruris-venosum-kurzfassung

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