Unfruchtbarkeit Mann

Wann ist ein Mann unfruchtbar?

Von einer Unfruchtbarkeit eines Mannes spricht man, wenn trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehres über den Zeitraum eines Jahres keine Schwangerschaft eintritt. Für die Frau gibt es noch die Unterscheidung zwischen Sterilität und Unfruchtbarkeit, die davon abhängt, ob sie in der Lage ist, überhaupt schwanger zu werden, oder ob eine Schwangerschaft zwar erfolgen, aber nicht vollständig ausgetragen werden kann. Bei Männern wird dies hingegen nicht unterschieden.

Was sind die Ursachen für eine Unfruchtbarkeit beim Mann?

Die möglichen Ursachen für eine Unfruchtbarkeit sind zahlreich und können organischen, physiologischen oder psychologischen Ursprungs sein. Organische Ursachen sind zum Beispiel angeborene Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, wie der fehlende Abstieg des Hodens in das Skrotum oder Hernien der Leistengegend. Auch eine Störung der Spermienbildung oder -funktion kann zur Unfruchtbarkeit führen. Physiologische Hintergründe für eine Unfruchtbarkeit bezeichnen Störungen des Ejakulationsvorgangs, wie eine erektile Dysfunktion, eine vorzeitige oder ausbleibende Ejakulation. Außerdem können sich psychologische Faktoren negativ auf die Fruchtbarkeit des Mannes auswirken, da sie den Geschlechtsverkehr verhindern oder erschweren können.

Welche Anzeichen weisen auf eine Unfruchtbarkeit hin?

Klassisch ist von einer Unfruchtbarkeit erst die Sprache, wenn nach einem Jahr ungeschützten regelmäßigen Geschlechtsverkehres keine Schwangerschaft eintritt. Vorzeitige Anzeichen sind dementsprechend schwer zu definieren. Allerdings kann sich bereits innerhalb dieses Jahrs abzeichnen, ob der regelmäßige Geschlechtsverkehr an sich überhaupt möglich ist, oder ob hier bereits Einschränkungen bestehen. Zum Beispiel spricht man von einer erektilen Dysfunktion, wenn über ein halbes Jahr eine Schwäche der Erektion besteht, die in den meisten Fällen den erfolgreichen Geschlechtsverkehr verhindert. Das kann bereits als Anzeichen für eine mögliche Unfruchtbarkeit gesehen werden.

Wie testet man die Fruchtbarkeit eines Mannes?

Um die Fruchtbarkeit eines Mannes zu untersuchen erfolgt zuerst ein ausführliches Aufnahmegespräch, bei dem sexuelle Gewohnheiten und mögliche psychologische Faktoren erhoben werden. Außerdem werden die Werte der Sexualhormone im Blut gemessen, die ebenfalls eine wichtige Rolle beim erfolgreichen Geschlechtsverkehr spielen. Um organische Veränderungen festzustellen, erfolgt in der Regel eine Ultraschalluntersuchung der Geschlechtsorgane und der Leistengegend. Beim Ultraschall wäre zum Beispiel eine Leistenhernie oder ein fehlender Hoden im Skrotum bereits zu erkennen. Bei dem Verdacht einer eingeschränkten Funktionalität der Spermien, wird eine Untersuchung des Ejakulats durchgeführt. Sie gibt Aufschluss darüber, ob die Spermien in ausreichender Zahl vorhanden sind, ob sie mobil sind und ob sie sich anatomisch korrekt entwickeln. Auch die chemische Zusammensetzung des Ejakulats wird hierbei untersucht, um sicherzugehen, dass zum Beispiel der PH-Wert im Normbereich ist.

Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner?

Zu Beginn ist es ratsam, das Anliegen mit dem eigenen Hausarzt zu besprechen. Dieser kann in vielen Fällen bereits erste therapeutische Ansätze liefern und im weiteren Verlauf Überweisungen zu anderen Fachärzten ausstellen. Meist erfolgt nach der initialen Diagnosestellung dann eine Überweisung zu einem Urologen, also einem Facharzt für die männlichen Genitalwege und der Harnorgane. Der Urologe leitet weitere Untersuchungen in die Wege und beginnt, je nach Ursache, mit der Behandlung.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ein Mann unfruchtbar ist?

Die Behandlungsmethoden einer Unfruchtbarkeit hängen stark von der Ursache der Erkrankung ab. Psychologische Ursachen können mittels Beratungsgesprächen oder einer Therapie behandelt werden. Angeborene organische Fehlbildungen benötigen meist chirurgische Eingriffe, um die anatomische Funktionalität wieder herzustellen. Bei einem Problem mit der Spermienanzahl oder -qualität kann eine in vitro Fertilisation als mögliche Befruchtungsmethode durchgeführt werden. Welche Methode wann angewandt wird, entscheidet sich im Laufe der Behandlung durch den Urologen und ist individuell anzupassen.

Kann man einer Unfruchtbarkeit vorbeugen?

Einigen Ursachen einer Unfruchtbarkeit kann man selbst nicht vorbeugen (zum Beispiel angeborenen Fehlbildungen). Allerdings gibt es Risikofaktoren, die die Entstehung einer Unfruchtbarkeit begünstigen können. Hierzu gehören zum Beispiel Rauchen, regelmäßiger Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Auch Übergewicht und damit verbundene Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit eines Mannes aus. Außerdem ist es ebenfalls ratsam regelmäßige traumatische Einwirkungen auf die Genitalregion durch Schläge, Stürze oder Ähnliches zu vermeiden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten im Bereich Unfruchtbarkeit Mann?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen

• next.amboss.com/de/article/RM0log
• next.amboss.com/de/article/uM0pqg
• www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/hodenhochstand-maldescensus-testis/was-ist-ein-hodenhochstand-maldescensus-testis/
• Smith & Tanagho's General Urology, 19th edition - Jack W. McAninch, Tom F. Lue