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Wirbelsäulenschmerzen

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Informationen zum Bereich Wirbelsäulenschmerzen

Wirbelsäulenschmerzen: Wenn der Rücken brennt und sticht

Die Wirbelsäule ist das zentrale Organ der Orthopädie. Etwa jeder zweite orthopädische Patient klagt über Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Hieraus ergibt sich eine große Relevanz dieses Themas.

Die Wirbelsäule besteht aus den knöchernen Wirbeln, den dazwischenliegenden knorpeligen Bandscheiben, Bändern und Gelenken. Diese Zusammensetzung ermöglicht zum einen Bewegungen in verschiedenen Ebenen und zum anderen ergibt sich hieraus auch eine große Stabilität. Somit bildet die Wirbelsäule in ihrer Gesamtheit ein zentrales Stützgerüst.

Auch für die Neurologie spielt die Wirbelsäule eine wichtige Rolle. Die Wirbel bilden in ihrer Gesamtheit einen knöchernen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Je zwischen zwei Wirbeln tritt jeweils ein Paar Spinalnerven zur Versorgung der verschiedenen Muskeln und Organe aus. Erkrankungen der Wirbelsäule können also auch Auswirkungen auf das Nervensystem haben.

Die Stützfunktion erfüllt die Wirbelsäule zusammen mit der Rückenmuskulatur. Verschiedene Muskeln setzen an knöchernen Anteilen der Wirbelsäule an und verleihen dem Bewegungsapparat die nötige Stabilität.

In ihrer Gesamtheit bildet die Wirbelsäule eine doppelte S-Form. Sie lässt sich in verschiedene Abschnitte mit jeweils unterschiedlichem Bewegungsausmaß unterteilen.

Die Halswirbelsäule (HWS) bildet den obersten Abschnitt und stützt und bewegt den Kopf. Daran schließen sich die Brustwirbelsäule (BWS) und die Lendenwirbelsäule (LWS) an. Schließlich besteht der unterste Abschnitt aus dem Kreuz- und Steißbein. Die einzelnen Wirbel sind in diesem Bereich miteinander verwachsen und nicht gegeneinander beweglich.

Was sind häufige Ursachen für Schmerzen an der Wirbelsäule?

Aus der vielfältigen Funktion der Wirbelsäule ergibt sich, dass Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden können. Hier sollen nun die häufigsten Ursachen für Schmerzen an der Wirbelsäule aufgeführt werden.

Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen

Der Begriff degenerativ wird in der Medizin verwendet, wenn Verschleiß- oder Abnutzungsprozesse zur Funktionseinschränkung eines Organs führen. Sind Gelenke von solchen Prozessen betroffen, dann spricht man von einer Arthrose.

Es handelt sich dabei zwar um normale Alterungserscheinungen, sie bedeuten für die Betroffenen aber meist eine Einschränkung der Lebensqualität und sollten daher möglichst behandelt werden.

Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule können beispielsweise die verschiedenen Gelenke betreffen. Hierdurch wird die Beweglichkeit der einzelnen Wirbel gegeneinander schmerzhaft eingeschränkt.

Neben den Gelenken sind auch die Bandscheiben von degenerativen Prozessen betroffen. Sie werden dann zunehmend unelastischer und bekommen feinste Risse. In der Folge kann es zu Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfällen kommen.

Angeborene Wirbelsäulenerkrankungen

Angeborene Erkrankungen der Wirbelsäule betreffen vor allem die Haltung und die Form der Wirbelsäule.

Haltungsstörungen der Wirbelsäule sind in vielen Fällen lediglich Variationen und müssen keinen Krankheitswert besitzen. Sie begünstigen jedoch oft die Entstehung von Bandscheibenschäden oder Dysbalancen der Rückenmuskulatur.

Zu diesen Haltungsstörungen gehören beispielweise eine stärkere Rundung des Rückens, nach vorn stehende Schultern oder ein nach vorn gekipptes Becken. Die Therapie besteht meist darin, die Rückenmuskulatur gezielt zu trainieren, sodass die Fehlhaltung ausgeglichen werden kann.

Die typische Doppel-S-Form der Wirbelsäule entsteht erst mit dem Erlernen des aufrechten Ganges, bei Geburt besitzt sie eher eine c-förmige Wölbung. Im Laufe der Entwicklung kann die Wirbelsäule dabei übermäßige Krümmungen nach vorne (Hyperlordose) oder nach hinten (Hyperkyphose) annehmen, was Wirbelsäulenschmerzen auslösen kann.

In der Seitebene sollte die Wirbelsäule hingegen nicht gekrümmt sein. Liegt doch eine Seitverbiegung vor, dann spricht man von einer Skoliose. In über 90% der Fälle ist eine Skoliose angeboren, sie kann aber auch durch andere Ursachen wie Muskelerkrankungen hervorgerufen werden. Viele Patienten mit Skoliose bemerken keinerlei Einschränkungen, sie kann aber auch so stark ausgeprägt sein, dass eine Therapie notwendig wird.

Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen

Eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule ist die sogenannte Spondylitis ankylosans, auch Morbus Bechterew genannt. Es handelt sich dabei um eine rheumatische Erkrankung, die dazu führt, dass die Wirbelsäule langsam versteift. Dies wird durch eine zunehmende Verknöcherung der Gelenke verursacht.

Die Erkrankung beginnt meist mit unspezifischen Rückenschmerzen im unteren Abschnitt der Wirbelsäule. Die Spondylitis ankylosans ist zwar nicht heilbar, durch eine adäquate Bewegungstherapie kann das Fortschreiten aber verlangsamt werden.

Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen können auch durch bakterielle Erreger hervorgerufen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Osteomyelitis. Bei dieser Erkrankung werden Knochen durch verschiedene Bakterien angegriffen. Dabei kann auch die Wirbelsäule betroffen sein.

Wirbelsäulenverletzungen

Unfälle können Verletzungen an der Wirbelsäule hervorrufen. Dabei kommt es oft zum Bruch eines oder mehrerer Wirbelkörper, es können aber auch die Bandscheiben oder Nerven verletzt werden.

Wirbelkörperbrüche müssen je nach Ausmaß operativ behandelt werden und benötigen eine lange Ausheilungszeit und Nachbehandlung. Es kann in der Folge zu Stabilitätsverlusten oder Fehlstellungen kommen, die zu Wirbelsäulenschmerzen führen können.

Akute und chronische Wirbelsäulenschmerzen

Die Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Wirbelsäulenschmerzen ist in der medizinischen Literatur nicht ganz eindeutig. Meist wird ein Rückenschmerz, der länger als 12 Wochen besteht, als chronisch bezeichnet. Kürzer andauernder Rückenschmerz gilt dann als akut.

Hierbei darf jedoch auf keinen Fall vergessen werden, dass diese Einteilung lediglich den zeitlichen Faktor miteinbezieht und nur eine sehr grobe Klassifizierung von Wirbelsäulenschmerzen zulässt.

Häufig wird daher bei chronischen oder chronifizierten Rückenschmerzen betont, dass es sich um ein multifaktorielles Krankheitsgeschehen handelt. Es tragen also viele verschiedene Faktoren zum Schmerzgeschehen bei. Dazu gehören nicht nur krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule oder muskuläre Verspannungen und Verkürzungen, sondern beispielweise auch der Einfluss einer bestimmten Schonhaltung und psychische Komponenten.

Schmerzen an der Wirbelsäule nach einer Operation

Operationen im Bereich der Wirbelsäule stellen aufgrund des komplexen Aufbaus der Wirbelsäule und der Nähe zum Rückenmark stets hohe Ansprüche an die jeweiligen Operateure. Es gibt jedoch Krankheitsbilder, bei denen eine operative Therapie dennoch notwendig wird.

Die Schwierigkeit nach einer Operation besteht vor allem darin, die Beweglichkeit und Stabilität wiederherzustellen, ohne das Operationsergebnis zu beeinträchtigen. Oft hat dies zunächst Auswirkungen auf die Rückenmuskulatur und Nervenstrukturen, sodass Betroffene nach einer Operation unter Wirbelsäulenschmerzen leiden.

Daher erfordern jegliche Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule ein durchdachtes Nachbehandlungsschema. Dieses beinhaltet eine adäquate Bewegungstherapie zum gezielten Aufbau der Rückenmuskulatur sowie eine ausreichende schmerztherapeutische Behandlung.

Wann sollte man mit Wirbelsäulenschmerzen zum Arzt gehen?

Es lässt sich kaum eine einheitliche Aussage darüber treffen, ab wann ein Wirbelsäulenschmerz eine ärztliche Behandlung erfordert. Dabei sind jedoch einige Faktoren zu beachten, bei deren Vorliegen, ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Wirbelsäulenschmerzen, die über einen längeren Zeitraum bestehen oder eine starke Einschränkung im Alltag bedeuten, sollten einer sorgfältigen Diagnostik und Therapie unterzogen werden.

Des Weiteren werden sogenannte Warnsymptome unterschieden, bei denen schnellstmöglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden sollte. Dazu gehören unter anderem stärkste Schmerzen, Taubheitsgefühle, Lähmungen, Störungen beim Wasserlassen oder eine plötzliche Inkontinenz.

Diese Symptome können auf eine Beeinträchtigung von Nerven hinweisen und sollten dringend abgeklärt werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Wirbelsäulenschmerzen?

Bei Wirbelsäulenschmerzen handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild, bei dem in den meisten Fällen viele verschiedene Faktoren zur Krankheitsentstehung und Manifestation beitragen. Daher ist bei der Behandlung eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Orthopäden, Neurologen, Internisten, Wirbelsäulenchirurgen und Schmerztherapeuten sinnvoll.

Vor allem Patienten mit chronischen Wirbelsäulenschmerzen stehen vor der großen Herausforderung, die passenden Spezialisten für ihre Erkrankung zu finden. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten mit passenden Behandlern zusammenzubringen, um Betroffenen eine hochwertige medizinische Versorgung zu ermöglichen.

Alle hier gelisteten Ärzte sind Experten ihres jeweiligen Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Wirbelsäulenschmerzen. Vereinbaren Sie schnell und unkompliziert einen ersten Beratungstermin mit einem unserer Spezialisten, die Ihren Behandlungswunsch erwarten.

Quellen:

  • Joachim Grifka, „Orthopädie und Unfallchirurgie“, 10. Auflage, Springer-Verlag, 2021.
  • Casser/ Hasenbring/ Becker/ Baron, „Rückenschmerzen und Nackenschmerzen, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, Versorgungspfade, Patientenedukation, Begutachtung, Langzeitbetreuung“, Springer-Verlag, 2016.

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