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Informationen zum Bereich Hüftchirurgie
Anatomie der Hüfte
Die Hüfte oder genauer gesagt das Hüftgelenk, bildet die Verbindung vom Rumpf zu den Beinen und setzt sich aus zwei knöchernen Strukturen zusammen. Zum einen aus dem wuchtigen Beckenknochen, in dem die sogenannte Gelenkpfanne sitzt, sowie dem Kopf des Oberschenkelknochens (Femur). Dieser wird von der Gelenkpfanne umschlossen, wodurch einerseits Stabilität erreicht und andererseits auch ein großes Bewegungsausmaß ermöglich wird. Medizinisch spricht man dabei von einem Nussgelenk.
Kopf und Hals stehen zum restlichen, senkrecht verlaufenden Oberschenkelknochen in einem bestimmten Winkel (CCD-Winkel), der normalerweise zwischen 120° und 140° beträgt. Aufgrund dieses Winkels kann sich der Femurkopf in die leicht nach vorne und unten gerichtete Gelenkpfanne einfügen. Die Oberflächen der beiden Knochen sind im Gelenk mit Knorpel überzogen, der eine reibungsarme Bewegung ermöglicht.
Das Gelenk wird durch eine, dem Pfannenrand aufliegende, bindegewebige Gelenklippe (Labrum), und einem kräftigen Muskel- und Bandapparat weiter stabilisiert.
Was versteht man unter Hüftchirurgie?
Die Hüftchirurgie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Orthopädie und Chirurgie, das sich ausschließlich mit operativen Eingriffen im Bereich des Hüftgelenkes beschäftigt. In der Regel kommt die Hüftchirurgie dann zum Einsatz, wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft oder nicht ausreichend wirksam sind. Je nach Erkrankung kommen dabei unterschiedliche Techniken zum Einsatz, um die Beweglichkeit und Stabilität des Hüftgelenkes wiederherzustellen.
Das Behandlungsspektrum reicht dabei von großen offenen Operationen bis hin zu minimal-invasiven Techniken, bei denen besonders schonend gearbeitet werden kann. Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens hängt dabei aber nicht nur vom Ausmaß der Hüfterkrankung, sondern auch von individuellen Patientenfaktoren ab, sodass es sich letztlich immer um eine Einzelfallentscheidung handelt. Dementsprechend werden in der Hüftchirurgie verschiedenste chirurgische Techniken eingesetzt.
Welche Erkrankungen verursachen Hüftschmerzen?
Zu Hüftschmerzen können verschiedene Erkrankungen führen und grundsätzlich können davon auch Menschen aller Altersklassen betroffen sein.
Angeborene Erkrankungen des Hüftgelenkes
Schon bei Kindern kann es durch Anlagefehler zu Hüftproblemen kommen, die unbehandelt zu Funktionseinschränkungen und Schmerzen führen. Ein Beispiel hierfür wäre die Hüftdysplasie, bei der bei Geburt eine unzureichend ausgebildete Hüftgelenkspfanne vorliegt. Diese kann den Oberschenkelkopf nicht so gut umschließen, um diesen ausreichend zu stabilisieren. Bei Bewegung kann das Gelenk dann ausrenken und es kommt zur sogenannten Hüftgelenkluxation.
Da jedoch Neugeborene in Deutschland dahingehend untersucht werden und meist nicht-operativ behandelbar sind, ist dies heutzutage keine Hauptursache von Hüftschmerzen mehr.
Traumatische Hüfterkrankungen
Natürlich kann es auch durch Knochenbrüche im Bereich der Hüfte zu Schmerzen kommen. Hier ist vor allem der Oberschenkelhalsbruch zu nennen, der besonders bei alten Leuten beim Sturz auf die Hüfte entstehen kann. Zudem kann starke Krafteinwirkung auf das Gelenk, beispielsweise im Rahmen eines Autounfalls, zur Luxation der Hüfte führen.
Entzündliche Erkrankungen
Bei einer akuten Gelenkentzündung, einer sogenannten Arthritis, der Hüfte kann es ebenfalls zu starken Schmerzen kommen. Diese Entzündung kann durch Bakterien (z.B. nach einer Operation) oder auch autoimmun verursacht werden (z.B. rheumatoide Arthritis).
Degenerative Erkrankungen
Sowohl bei einer Hüftgelenksdysplasie, als auch bei einem Knochenbruch oder einer Entzündung, kann es, wenn keine adäquate Therapie erfolgt oder möglich ist, langfristig zum Gelenkverschleiß kommen (Arthrose).
Bei einer Arthrose wird Stück für Stück der knorpelige Überzug der Gelenkfläche zerstört, sodass Bewegung mit mehr Reibung und somit Schmerzen verbunden ist. Aber auch ohne eine zugrundeliegende Erkrankung kann es zu einer Arthrose der Hüfte kommen. Die Abnutzung des Knorpels wird dabei von Faktoren wie Übergewicht begünstigt. Die Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) ist eine sehr häufige Erkrankung, die vor allem im höheren Alter auftritt. Sie kann im fortgeschrittenen Stadium eine Operation notwendig machen.
Schmerzen in der Hüfte – Was nun?
Schmerzen in der Hüfte sollten zunächst einer ausführlichen Diagnostik unterzogen werden, um die Ursache der Beschwerden ermitteln zu können. Dabei kommen neben der körperlichen Untersuchung des Hüftgelenkes auch verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Konnte der Grund für die Beschwerden dann gefunden werden, muss eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Grundsätzlich gilt dabei, dass zunächst eine konservative Behandlung angestrebt werden sollte. Hierzu gehören vor allem die Krankengymnastik, aber auch der Einsatz von Schmerzmitteln oder Injektionen kann bei einigen Krankheitsbildern sinnvoll sein. Sind diese Maßnahmen alleine nicht ausreichend, um die Beschwerden der Patienten zu lindern, sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden. Hier setzt nun die Hüftchirurgie an.
Hüftchirurgie: Die wichtigsten Hüftoperationen im Überblick
In Deutschland stellen Hüftoperationen einen Großteil der Gelenkoperationen dar. Allein 2016 wurden 233 000 Hüftendoprothesen implantiert. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Hüftchirurgie in der Medizin sowie die Notwendigkeit einer stetigen Weiterentwicklung von möglichst schonenden Operationstechniken.
Hüftendoprothese
Die klassische Hüftendoprothese ist die mit Abstand am häufigsten durchgeführte Operation am Hüftgelenk. Leiden Patienten an einer Koxarthrose (Hüftgelenkarthrose), kommt es neben Schmerzen beim Bewegen auch zu einem Versteifen des Gelenks und Beweglichkeitsminderung. Es gibt hierbei verschiedene Arten von Implantaten und Methoden, die Gelenkpfanne des Beckenknochens (Acetabulum) und des Oberschenkelkopfes (Femurkopf) zu ersetzen.
In Studien zeigen sich sehr gute Langzeitergebnisse bzgl. Haltbarkeit der Prothesen (ca. 20 Jahre) und Vorteile für Patienten hinsichtlich der Verbesserung von Schmerzen und Lebensqualität.
Die Implantate können sowohl konventionell, über einen relativ großen Schnitt mit größerem Weichteilschaden und unter guter Sicht des Operateurs, oder minimalinvasiv und gewebeschonend, in das Gelenk eingepflanzt werden.
Im Gegensatz zum Hüftoberflächenersatz bei dem sehr sparend am Knochengewebe operiert wird, wird bei der Endoprothese der gesamte Femurkopf durch ein Metall- oder Keramikimplantat ausgetauscht. Der Oberschenkelhals wird durch einen langen Schaft im Oberschenkelknochen verankert. Er kann entweder durch Knochenheilung festwachsen oder einzementiert werden. Auch beim Ersatz der Pfanne wird mehr Knochengewebe entfernt und diese dann im Beckenknochen verankert, seltener auch zementiert.
Hüftoberflächenersatz
Der Hüftoberflächenersatz nach McMinn stellt eine Alternative zum totalen Gelenkersatz dar. Bei dieser Methode wird nur der Teil des Gelenks entfernt bzw. ersetzt, der von Arthrose betroffen ist, sodass relativ knochensparend operiert werden kann. Hierbei werden, ähnlich wie bei einer Zahnkrone, die Gelenkflächen von Oberschenkelkopf und Hüftgelenkspfanne mit einem Metallimplantat überzogen bzw. ersetzt.
Vorteile gegenüber konventionellen Totalendoprothesen sind dabei, dass dadurch eine kürzere Rehabilitationszeit mit Rückkehr in den Alltag erreicht wird und eine sehr natürliche Gelenkstellung des Patienten hergestellt werden kann. Dies äußert sich in einem besseren Bewegungsradius und Bewegungsgefühl des Patienten.
Angewandt wird diese Operation eher bei jüngeren Arthrose-Betroffenen (jünger als ca. 65 Jahre) mit noch stabilem Oberschenkelhals, die Schmerzen beim Gehen und Bewegen haben und wieder in ein mobiles Leben zurückkehren wollen. Durch das knochenschonende Verfahren kann im Falle einer weiteren Abnutzung auch später noch eine konventionelle Hüftendoprothese eingesetzt werden. Nachteil dieser Methode ist, dass noch keine Langzeitergebnisse (mehr als 20 Jahre) vorhanden sind.
Hüftprothesen-Revision
Eine Hüftprothesen-Revisions-OP kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten sind:
- Verschleiß der Gleitflächen der Implantate (Prothese älter als 20 Jahre)
- periprothetische Fraktur (Knochenbruch im Bereich der Prothese)
- Knochenschwund mit Prothesenlockerung
- Infektion der Endoprothesen
- fehlerhafter Einbau der Prothese
Treten bei Patienten nach Einbau einer Hüftendoprothese Symptome wie Schmerzen im Leisten, Hüft- oder Oberschenkelbereich, Veränderungen der Beinlänge oder ein Instabilitätsgefühl auf, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.
Eine Hüftprothesen-Revision sollte von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden, da es sich um keine einfache Standardoperation handelt. Hierbei wird entsprechend der Ursache für die Symptome des Patienten eine individuelle Versorgung der Prothese angestrebt.
Hüftarthroskopie
Eine Hüftarthroskopie ist eine Gelenkspiegelung des Hüftgelenks. Hierbei wird über kleine Hautschnitte minimalinvasiv, d.h. in Schlüssellochtechnik operiert. Der Operateur führt über kleine Hautschnitte eine Kamera und sein Operationsbesteck in das Gelenk ein und kann so mit sehr geringen Weichteilschäden und kleinen Narben einen Eingriff durchführen. Neben dem Entfernen von freien Gelenkkörpern, entzündeter Schleimhaut oder störenden Bindegewebeteilen, können auch Eingriffe am Knorpel oder Knochengewebe stattfinden.
Was umfasst das Leistungsspektrum von Hüftspezialisten?
Hüftspezialisten sind die kompetentesten Ansprechpartner rund um das Thema Hüfterkrankungen. Sie verfügen über weitreichende Erfahrung sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie.
Ihr Leistungsspektrum umfasst in der Diagnostik dabei neben den klassischen bildgebenden Verfahren wie Röntgen-, MRT- oder CT-Untersuchungen auch speziellere Untersuchungsmethoden, durch die das Ausmaß der Erkrankung genauestens erfasst werden kann. Hierzu gehören beispielsweise spezielle Laboruntersuchungen, Vermessungen der Beinachsen oder diagnostische Infiltrationen mit einem lokalen Betäubungsmittel, um die genaue Beschwerdeursache zu identifizieren.
Therapeutisch werden sowohl konservative als auch operative Methoden angeboten. Hüftspezialisten können ihre Patienten dabei optimal beraten, sodass diese einen guten Eindruck über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gewinnen und anschließend gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die individuell vielversprechendste Methode wählen können. Während der gesamten Behandlung werden Patienten dann von den behandelnden Hüftspezialisten begleitet. In regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kann dann der Therapieerfolg kontrolliert und das Behandlungsschema gegebenenfalls optimiert werden.
Warum sollte ich mich von einem Spezialisten für Hüftchirurgie behandeln lassen?
Die Behandlung durch einen Spezialisten für Hüftchirurgie bietet verschiedene Vorteile. Die meisten dieser Vorteile ergeben sich aus der großen Erfahrung in der Behandlung von Hüfterkrankungen. Nach eingehender Diagnostik können Hüftspezialisten das Ausmaß der Erkrankung besonders gut einschätzen und Patienten optimal über die Behandlungsmöglichkeiten beraten.
Dabei wird den Patienten ein breites Behandlungsspektrum geboten, das auch besondere Operationsmethoden oder eher selten durchgeführte Eingriffe umfasst. Aufgrund ihrer Spezialisierung können diese Ärzte und Kliniken ihren Patienten auch viele minimal-invasive Techniken anbieten, die von den Operateuren viel Erfahrung sowie in einigen Fällen auch eine spezielle technische Ausstattung erfordern. Dies ist für Patienten mit einem geringeren Operationsrisiko sowie einer schnelleren Genesungszeit verbunden.
Welche Ärzte und Klinken sind Hüftspezialisten in Deutschland, Schweiz und Österreich?
Ärzte, die sich vornehmlich mit Hüftproblemen beschäftigen, sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Daneben gibt es auch Kliniken, die sich auf Erkrankungen des Hüftgelenkes und die chirurgische Behandlung spezialisiert haben. Hier wird den Patienten ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Behandlungsspektrum geboten.
Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Hüftchirurgie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Wo finde ich eine spezialisierte Hüftklinik oder einen Hüftchirurg?
Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Kliniken für Hüftchirurgie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit finden Sie bei uns anerkannte Experten in folgenden Städten:
Hüftklinik in Deutschland:
Hüftklinik in der Schweiz:
Quellen:
- Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie; Niethard, Pfeil, Biberthaler; 7. Auflage Thieme Verlag
- Prometheus Lernatlas der Anatomie; Schünke, Schulte, Schumacher; 3. Auflage Thieme Verlag
Behandlungsfokus Hüftchirurgie
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