Informationen zum Bereich Nephrologie
Was bedeutet Nephrologie?
Das Wort „nephros“ stammt aus dem griechischen und bedeutet Niere. Die Nephrologie beschäftigt sich demnach mit der Niere, ihrer Funktion und ihren Erkrankungen. Zudem behandeln Nephrologen auch Hochdruckerkrankungen, da eine enge funktionelle Beziehung zwischen der Nierenfunktion und dem Blutdruck besteht.
Welche Aufgaben hat die Niere?
Die Nieren haben die Aufgabe, das Blut von überflüssigen oder schädlichen Stoffwechselprodukten zu reinigen, sowie überschüssiges Wasser aus dem Körper zu entfernen. Das Blut fließt pro Tag ca. 300 mal durch die beiden kleinen Organe. Die so genannten „harnpflichtigen“ Substanzen sowie Flüssigkeit werden durch ein kompliziertes, auf Osmose beruhendes System aus den Blutgefäßen gefiltert und dem Harn zugeführt. Auch einige Medikamente werden auf diese Weise abgebaut.
Zudem produziert die Niere ein Hormon namens Renin, das für die Regulation des Blutdrucks von Bedeutung ist. Die Organisationseinheiten der Niere nennt man Glomeruli oder Nierenkörperchen. Dabei handelt es sich um kleine Gefäßknäuel, die von einer Bindegewebskapsel umgeben sind. Hier wird der Primärharn gebildet, der zunächst sehr viel Wasser enthält und anschließend durch dessen Wiederaufnahme konzentriert wird.
Ist die Nierenfunktion eingeschränkt oder fällt ganz aus, hat das sehr ernste Auswirkungen auf den ganzen Körper. Die harnpflichtigen Substanzen lagern sich in den inneren Organen ab und beeinträchtigen ihre Funktion. Durch den gestörten Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt kommt es zu Wassereinlagerungen und Herz-Rhythmusstörungen. Eine verminderte oder überschießende Bildung von Renin hat starken Einfluss auf den Blutdruck.
Welche Nierenerkrankungen werden von Nephrologen behandelt?
Generell werden Nieren- und Nierenabhängige Hochdruckerkrankungen von Nephrologen behandelt. Die Krankheitsbilder, die dieses Organ betreffen, sind extrem vielfältig. Zu den wichtigsten gehören:
- Akute oder chronische Niereninsuffizienz: Durch vielerlei Gründe, meistens bedingt durch Diabetes mellitus, kann es zu einem plötzlich einsetzenden oder sich schleichend entwickelndem Versagen der Nierenfunktion kommen. Diagnostiziert wird diese durch den Nachweis erhöhter Werte der harnpflichtigen Substanzen Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im Blut, sowie das Vorhandensein von Eiweiß und Blutkörperchen im Urin. Die Harnproduktion kann vermindert, in einigen Fällen aber auch extrem erhöht sein. Zudem bilden sich häufig Ödeme, Hautveränderungen und allgemeine körperliche Beschwerden sind ebenfalls möglich. Liegt der Niereninsuffizienz eine Grunderkrankung oder ein Trauma zugrunde, so versucht man, die Ursache zu behandeln. In vielen Fällen regeneriert sich die Nierenfunktion. Ist dies nicht möglich, oder die Schädigung der Nieren bereits zu stark ausgeprägt, muss eine Nierenersatztherapie (Dialyse) oder eine Transplantation vorgenommen werden.
- Entzündliche Erkrankungen der Niere: Dazu gehören zahlreiche Formen bakterieller und nicht-baktererieller Entzündungen. Erwähnenswert ist die Glomerulonephritis, bei der eine Entzündung der kleinen Blutgefäßknäuel besteht, aus denen die Niere zusammengesetzt ist. Ist das Gewebe zwischen den Glomeruli betroffen, spricht man von einer interstitiellen Nephritis. Beide Formen können unbehandelt zu einem Nierenversagen führen.
- Nierenkrebs: Wie jedes Organ kann auch die Niere von Krebs befallen werden, was allerdings nur sehr selten vorkommt. Der Tumor kann in der Niere entstehen, oder sich dort als Metastase einer anderen Krebserkrankung manifestieren. Leider ist das Risiko, dass ein bösartiger Tumor der Niere Metastasen ausbildet, sehr hoch.
- Nierenarterienstenose: Bei einer Nierenarterienstenose kommt es zu einer schrittweisen Verengung der Nierenarterien, die die beiden Organe mit Blut versorgen. Grund dafür ist in den meisten Fällen eine Arteriosklerose in Folge von Bluthochdruck. In der Folge kommt es zu einem Nierenversagen.
Welche Untersuchungen werden beim Nephrologen vorgenommen?
Der einfachste Weg, die Nierenfunktion zu beurteilen, ist ein Urintest. Der Nachweis von Eiweiß und Blutzellen im Urin ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Niere nicht richtig arbeitet. Zur weiteren Abklärung nimmt der Arzt eine Blutprobe ab und untersucht diese auf harnpflichtige Substanzen.
Die wichtigsten Parameter sind dabei Kreatinin (ein Abbauprodukt der Muskeln, das über die Niere ausgeschieden wird) und Harnstoff (ein Produkt des Proteinstoffwechsels). Ist ein bestimmter Wert überschritten, kann man von einer eingeschränkten Nierenfunktion ausgehen. Der weiterführenden Diagnostik dienen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Angiographie.
Behandlungsmethoden in der Nephrologie
Die Therapie richtet sich nach Ursache und Ausmaß der Nierenschädigung. Behandelt wird immer die Ursache: Entzündungen, Diabetes und Bluthochdruck werden medikamentös therapiert, eine weit fortgeschrittene Stenose durch Ballondilatation und das Einsetzen eines Stents. Bei einer Tumorerkrankung erfolgt die operative Entfernung der Niere und eine unterstützende Medikamentengabe.
Kann die Ursache nicht behandelt werden oder ist die Schädigung der Nieren sehr weit fortgeschritten, ist einer der therapeutischen Schwerpunkte von Nephrologen die Nierenersatztherapie oder Dialyse. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das die Nierenfunktion nachahmt. Das Blut wird aus dem Patienten heraus in eine Maschine geleitet, dort nach ganz ähnlichen Prinzipien wie in der Niere selbst von harnpflichtigen Substanzen und überschüssiger Flüssigkeit gereinigt und in den Körper zurückgeführt. Diese Prozedur muss mehrmals die Woche für einige Stunden erfolgen, ermöglicht dem Patienten aber trotz eingeschränkter oder fehlender Nierenfunktion zu überleben.
Liegt dem Nierenversagen eine Erkrankung zugrunde, die auskuriert wurde, ist es möglich, dass sich die Organfunktion wieder regeneriert. In diesem Fall ist der Betroffene nur vorübergehend dialysepflichtig. Stellt sich die Nierenfunktion nicht wieder ein, muss die Therapie fortgeführt werden, bis ein Spenderorgan zur Transplantation bereit steht. In Deutschland werden jährlich etwa 2000 Nierentransplantationen durchgeführt.
Welche Ärzte und Kliniken sind Nephrologie Spezialisten?
Wer an einer Nierenerkrankung leidet, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Nierenklinik in Deutschland?
Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen. Je mehr Patienten mit Nierenerkrankungen ein Arzt behandelt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.
Somit sind Nierenspezialisten Fachärzte und Spezialkliniken für Nephrologie. Durch ihre Erfahrung und langjährige Tätigkeit als Nephrologen sind sie für die Behandlung und Diagnose von Nierenerkrankungen oder die Durchführung einer Nieren-OP der richtige Ansprechpartner.