Paul Scherrer Institut - Zentrum für Protonentherapie Villigen (Aargau): Prof. Weber
Behandlungsfokus
Protonentherapie für:
- Tumore am Kopf (inkl. Gehirn, Schädelbasis), Wirbelsäule und Becken: Meningiome (gutartig und bösartig), Craniopharyngeome, Hypophysen-Tumore, niedriggradige Gliome (Grad 1 und 2), Chordome, Chondrosarkome, Sarkome sowie HNO-Tumore (Nasen-Raum, Nasennebenhöhlen, Nasen-Rachen-Raum, Speicheldrüsen)
- Alle Tumore bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen, inkl. kraniospinale Bestrahlungen und Bestrahlungen unter Anästhesie
- Augentumore: Aderhautmelanome, Hämangiome, Metastasen im Auge, Melanome der Bindehaut und der Iris
- Rezidiv-Tumore der o.g. Diagnosegruppen
- Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (NSCLC), inoperabel, keine Fernmetastasen (UICC-Stadien IIB und IIIA/B; Behandlung analog der internationalen randomisiert kontrollierten Studie RTOG 1308)
- Ösophaguskarzinom (operabel, keine Fernmetastasen) in den Stadien cT1-4a oder cN+, cMO; (Behandlung im Rahmen der internationalen randomisiert kontrollierten Studie PROTECT)
Kontakt
Paul Scherrer Institut PSI
Zentrum für Protonentherapie ZPT
CH-5232 Villigen PSI
T: +41 56 511 37 32 F: +41 56 310 35 15
Sprechzeiten:
Nach Vereinbarung
Medizinisches Angebot
- Beratungsgespräche zur Protonentherapie
- Therapieplanung inkl. Bildgebung (CT, MRT), Bestrahlungspläne, Positionierung des Patienten
- Logistik des Patientenaufenthaltes (Terminabsprachen, Kostenübernahme, Unterkunft, Transport)
- Bestrahlungsdurchführung
- Nachsorgeuntersuchungen inkl. Bildgebung (MRT)
- Zusammenarbeit mit überweisenden Ärzten/Kliniken sowie weiteren Spezialisten zur Optimierung der Behandlung
- Durchführung klinischer Studien
Weitere Informationen
Profil
Der Spezialist für Strahlentherapie und Radioonkologie leitet das Zentrum für Protonentherapie (ZPT) des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen, Schweiz.
Strahlentherapie – effektiver Teil der Krebsbehandlung
Die moderne Strahlentherapie trägt wesentlich zu einer Verbesserung der Heilungschancen bei vielen Krebsarten bei – die Prognose für Krebspatienten ist heute besser als noch vor wenigen Jahren. Von fünf an Krebs erkrankten Personen werden heute vier mit Strahlentherapie behandelt. Die Strahlentherapie arbeitet mit ionisierenden Strahlen, die das Erbgut im Zellkern schädigen und letztlich zum Absterben der Krebszelle führen. Dadurch lassen sich selbst bei inoperablen Tumoren mit Strahlentherapie häufig Erfolge erzielen.
Im Gegensatz zu einer systemischen Behandlung wie der Chemotherapie handelt es sich bei der Strahlentherapie um eine lokal begrenzte Behandlungsmethode, die gezielt auf den Tumor einwirkt. Die Strahlentherapie behandelt also nur den unmittelbaren Bereich des Tumors. Dadurch beschränken sich die auftretenden Nebenwirkungen auch auf diesen kleinen eingegrenzten Bereich. In der Radioonkologie werden hauptsächlich Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Strahlentherapie Villigen in der Schweiz ist eines der wenigen Institute weltweit, wo Krebstumoren mit Protonenstrahlen behandelt werden können. Am Zentrum für Protonentherapie in Villigen werden Krebspatienten mit der Spot-Scanning-Technik behandelt, die auch Pencil-Beam-Scanning genannt wird. Diese Technik wurde hier entwickelt und hat sich nach und nach als Standardbehandlung in der Protonentherapie durchgesetzt. Weltweit arbeiten alle führenden Protonentherapiezentren mit dieser Technik.
Strahlentherapie Villigen – Besonderheiten der Protonentherapie
Die Protonentherapie ist eine Form der Strahlentherapie. Sie zeichnet sich durch eine besonders zielgenaue und damit schonende Bestrahlung aus. Während herkömmliche Röntgenstrahlen nicht nur Krebszellen, sondern auch umliegende gesunde Zellen schädigen, gehen Protonenstrahlen weitaus selektiver vor. Sie entfalten ihre Wirkung hauptsächlich direkt im Tumor. Umliegendes Gewebe wird weitgehend geschont und kaum in Mitleidenschaft gezogen. Das erlaubt auch eine höhere Strahlendosis. Dies kann die Prognose bei besonders aggressiven Tumoren deutlich verbessern.
Der grosse Vorteil für den Patienten: Eine Strahlentherapie mit Protonen belastet den Körper bei gleicher Strahlendosis nur halb so sehr wie eine, die mit Röntgenstrahlen durchgeführt wird. Da eine Protonenbestrahlung extrem zielgenau und schonend ist, eignet sie sich bestens für die Behandlung von Tumoren, die sich in der Nähe strahlensensibler Organe und Strukturen befinden. Besonders Augen und Gehirn, aber auch Wirbelsäule und Darm reagieren empfindlich auf Röntgenstrahlung. Hier kommt den Patienten die hohe Zielgenauigkeit der Behandlung zugute.
Übersicht der Vorteile:
- sehr präzise Bestrahlung des Tumors
- hohe Strahlendosis möglich
- wenig Beeinträchtigung gesunder Zellen
- geringe Nebenwirkungen
- verbesserte Heilungschancen
Zentrum für Protonentherapie – Spezialklinik mit internationalem Ruf
Das ZPT ist seit Jahrzehnten sehr erfolgreich in der Behandlung von Krebserkrankungen mit Protonen, einer speziellen Form der Strahlentherapie. Durch die Einbindung in das Paul Scherrer Institut, der grössten Forschungseinrichtung der Schweiz, garantiert die kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung dieser Bestrahlungsmethode dem Patienten eine Behandlung auf höchstem medizinischen und technischen Niveau.
Das PSI verfügt über ein Bestrahlungsgerät (OPTIS 2) zur Behandlung von Augentumoren. Für die Bestrahlung von tiefliegenden Tumoren sind zwei weitere Behandlungsgeräte im Einsatz.
Die meisten Patienten mit Augentumoren weltweit wurden hier erfolgreich mit Protonen bestrahlt. Für die Behandlung von tief im Körper liegenden Tumoren (z.B. Hirntumoren) wurde am PSI eine besonders präzise und damit für den Patienten schonende Form der Bestrahlung entwickelt: Die Spot-Scanning-Technik.
Das Verfahren ist besonders geeignet für Tumoren am Kopf, entlang der Wirbelsäule und in der Becken-Region. Diese Bereiche sind von wichtigen Nerven- und Organ-Strukturen umgeben, die bei einer Bestrahlung des Tumors maximal geschont werden sollten.
Protonentherapie bei Kindern
Neben erwachsenen Patienten aus ganz Europa werden auch Kinder am PSI behandelt. Die Behandlung von kindlichen Tumoren bildet einen Schwerpunkt am PSI, da der noch wachsende Organismus besonders empfindlich reagiert und von der präzisen Bestrahlung mit Protonen profitiert. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kinderspital Zürich werden seit 2004 auch sehr kleine Kinder, die für die Dauer der Bestrahlung noch nicht selbständig still liegen können, unter Narkose bestrahlt. Ebenfalls ist am PSI eine kraniospinale Achsenbestrahlung von Kindern im Spot-Scanning-Verfahren möglich.
Behandlungsspektrum von Prof. Weber
Die Radioonkologie ist ein weites Feld. Nahezu überall am Körper können sich Tumoren entwickeln, bei denen sich eine Strahlentherapie als zielführend erweist. Und jede Krebsart erfordert wiederum eine spezielle Therapie, die es genau auf Patient und Tumorart abzustimmen gilt. Prof. Weber hat sich in der Strahlentherapie Villigen im Paul Scherrer Institut auf die Radioonkologie mit Protonen spezialisiert. Dieses vielversprechende Teilgebiet der Strahlentherapie ist auch Gegenstand seiner wissenschaftlichen Forschung, mit der er sich bereits internationale Reputation erworben hat.
Die Protonentherapie erweist sich besonders bei bestimmten Tumorerkrankungen im Bereich des Kopfes, der Wirbelsäule und des Beckens als effektiv. Daher steht auch die Behandlung solcher Tumore bei Prof. Weber im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Besonders tief im Körper liegende Krebstumoren – zum Beispiel im Hirn – lassen sich mit der Protonentherapie gut behandeln. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgenstrahlen geben Protonen auf ihrem Weg ins Körperinnere nur wenig Strahlung ab. Sie entfalten ihre ganze Kraft erst am Zielort – dem Tumor.
Protonenbestrahlung von Kindern
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Behandlung von Tumoren bei jungen Menschen – ob bei Kleinkindern, Kindern oder Jugendlichen. Gerade bei der Bestrahlung von Kindern gilt es, Langzeitnebenwirkungen der Strahlentherapie so weit wie möglich zu minimieren. Kinder, die eine Strahlentherapie durchlaufen haben, zeigen später häufig Defizite bei Wachstum und Entwicklung. Außerdem steigt durch die unvermeidliche Schädigung gesunder Körperzellen bei konventioneller Bestrahlung das Risiko, noch Jahrzehnte später erneut einen Tumor zu entwickeln.
Durch die punktgenaue und schonende Protonenbestrahlung lassen sich solche Nachwirkungen weitestgehend einschränken. Daher eignet sich diese Form der Strahlung optimal für alle Krebsarten bei kleinen Patienten im Kindesalter. Es ist Prof. Weber ein persönliches Anliegen, krebskranken Kindern und ihren Eltern eine Zukunftsperspektive zu geben, die ein ganz normales Leben ermöglicht. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet der Spezialist eng mit überweisenden Kliniken und Ärzten sowie Experten anderer Fachrichtungen zusammen.
Protonenbestrahlung von Augentumoren
Auch am Auge kann eine Vielzahl von Krebserkrankungen auftreten – von Melanomen der Aderhaut, der Iris oder der Bindehaut bis hin zu Hämangiomen und Metastasen. Gerade am empfindlichen Auge ist eine besonders schonende Behandlung erforderlich – denn es gilt, den Tumor zu zerstören und möglichst die Sehfähigkeit zu erhalten. Auch in der Strahlentherapie im Bereich Augen besitzt Prof. Weber viel Erfahrung und hat sich grosse Expertise erworben. Die Strahlentherapie Villigen verfügt zudem über ein Bestrahlungsgerät, das speziell für die Behandlung von Augentumoren konzipiert wurde. Die Bestrahlung mit Protonen erlaubt ein punktuelles Vorgehen, bei dem wichtige Strukturen und Nerven des Auges weitgehend geschont werden können.
Vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient
Bei Prof. Weber in Villigen liegt die Behandlung Ihres Krebsleidens in den besten Händen. Besonders wichtig ist dem Experten eine patientenorientierte Behandlung, die zuvor genau mit dem Patienten abgesprochen wurde. Der renommierte Spezialist in Strahlentherapie legt grossen Wert darauf, Sie umfassend über die zielführende Therapie aufzuklären sowie Wirkungsweise, Risiken und Heilungschancen für Sie transparent zu machen. Denn letztlich liegt die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung immer bei Ihnen.
Das Team um Prof. Weber besteht aus hochqualifizierten Radio-Onkologen, Medizin-Physikern, medizinisch-technischen Radiologie-Assistenten und vielen weiteren Spezialisten, die sich um die Patientenbehandlung kümmern und für einen reibungslosen Betrieb der hoch-komplexen Geräte sorgen.
Prof. Weber gilt besonders auf dem Gebiet der Protonentherapie als international anerkannter Experte. Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit und sein internationales Engagement trägt er wesentlich zur Etablierung und Weiterentwicklung der Protonentherapie bei.
Weitere Informationen zum Zentrum für Protonentherapie finden Sie hier.
Lebenslauf
1993-1996 | Internal Medicine, University Hospital of Geneva Prof. F. Waldvogel |
1996–1997 | Medical Oncology, University Hospital of Geneva Prof. P. Alberto |
1997-2000 | Radiation Oncology, University Hospital of Geneva Prof. JM. Kurtz |
2000–2002 | Northeast Proton Therapy Center, Radiation Oncology, Massachusetts. General Hospital, Harvard Medical School, Boston, JS Loeffler, M.D. |
2003-2004 | Senior Radiation Oncologist, Paul Scherrer Institut |
2003-2007 | Staff radiation Oncologist, Radiation Oncology department, Geneva University Hospital |
2006 | Privat docent, Faculty, UNIGE School of Medicine |
2008-2013 | Vice Chairman, Radiation Oncology department, Geneva University Hospital |
2010-2013 | Chargé de Cours, UNIGE School of Medicine |
2013 | Head and Chairman, Center for Proton Therapy, PSI |
Ärzteteam
- PD Dr. med. Barbara Bachtiary, MSc
Leitende Oberärztin Radio-Onkologie - Dr. med. Dominic Leiser
Radio-Onkologe, Verantwortlicher für Klinische Studien - PD Dr. med. Alessia Pica
Leitende Radio-Onkologin
Forschung & Lehre
- Ausbildung von Studenten, Doktoranden, Post-Doktoranden und Assistenzärzten
- Jährlicher Weiterbildungskurs für Protonentherapie „PSI Winterschool“ (weitere Informationen hier: www.psi.ch/winterschool)
- Lehrveranstaltungen für Studenten der Medizin und Physik an der Universität Bern und ETH Zürich
Extras
- gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Flugzeug, Bahn, Bus) und PKW (ausreichend Parkmöglichkeiten)
- WLAN sowie PC zur freien Nutzung im Wartebereich
- Separates kinderfreundliches Wartezimmer mit Spielzeug
- Unterbringungsmöglichkeiten in Appartements in der Umgebung (bis max. 20 km in Deutschland und der Schweiz)
- Cafeteria
Verkehrsanbindung
Bahnhof Döttingen | 6 km |
Bahnhof Brugg | 10 km |
Flughafen Zürich | 39 km |
Flughafen Basel Mulhouse Freiburg | 69 km |
Veröffentlichungen
Sehen Sie hier die Puplikationen von Professor Dr. med. Damien C. Weber und seinem Team
Behandlung von Krebserkrankungen mit der Protonentherapie
Hilfreiche Broschüre für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige: Wie funktioniert die Physik der Medizin und Therapie mit Protonen? Was passiert in der Radio-Onkologie oder Radiologie? Ist man in guten Händen im Zentrum für Protonentherapie ZPT? Wie verläuft die Therapie von Babys oder Kindern? Gibt es eine Therapiebegleitung und Nachsorge?
Fachbeiträge
Zentrum für Protonentherapie des Paul Scherrer Instituts
Hier sehen Sie einen Vortrag über und einen Live-Video-Rundgang durch die Krebsbehandlungsanlagen am Zentrum für Protonentherapie des Paul Scherrer Instituts.
Die Behandlung von Krebs mit Protonen – Protonentherapie am Paul Scherrer Institut
Eine Patientin erzählt von der Protonenbestrahlung ihres Hirntumors am Zentrum für Protonentherapie des Paul Scherrer Instituts.
Physik gegen Krebs: Paul Scherrer Institut
Buchvorstellung: Physik gegen Krebs / Physics Against Cancer - Wie das Schweizer Zentrum (PSI, ZPT) der modernen Protonentherapie den Weg ebnete.
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Lymphome sind bösartige Tumore, die sich aus den Zellen des Lymphsystems entwickeln. Rechtzeitig behandelt sind sie dank moderner Verfahren gut…
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WEITERLESENErste Behandlungserfolge am neuen Protonen-Bestrahlungsgerät
Vor drei Monaten wurde am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villingen/Schweiz das neue Protonen-Bestrahlungsgerät Gantry 3 in Betrieb genommen.
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Am PSI in der Schweiz wurde der klinische Betrieb an einem weiteren, hochmodernen Behandlungsplatz, der Gantry 3, aufgenommen.
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WEITERLESENStadtinfo Villigen
Villigen ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau. Sie gehört zum Bezirk Brugg und liegt etwa fünf Kilometer nördlich des Bezirkshauptorts im Aaretal. Auf dem westlich über dem Dorf steil aufragenden Felskopf des Geissbergs befinden sich die Überreste der Burg Besserstein. Im Dorf selbst gibt mehr als zehn Brunnen, weshalb Villigen auch als «Dorf der schönen Brunnen» bezeichnet wird. Zwei davon, der Halseisen- und Schmittenbrunnen, die 1583 und 1814 im Spätrenaissance-Stil erbaut wurden, stehen heute unter Denkmalschutz, ebenso wie die reformierte Kirche.