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Adrenalektomie

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Informationen zum Bereich Adrenalektomie

Was ist eine Adrenalektomie?

In der Medizin beschreibt der Begriff Adrenalektomie die operative Entfernung einer oder beider Nebennieren (Glandula adrenalis oder auch glandula suprarenalis). Eine Entfernung der Nebenniere kann dann notwendig werden, wenn das Organ von einem größeren Tumor befallen ist.

Man unterscheidet bei dieser Operation zwischen einer partiellen Adrenalektomie, bei der nur ein Teil der Nebenniere entfernt wird, und einer totalen Adrenalektomie mit vollständiger Entfernung des ganzen Organs. Werden beide Nebennieren entfernt, dann spricht man von einer bilateralen Adrenalektomie.

Laut deutschen Krankenhausstatistiken für das Jahr 2018 erfolgten in diesem Jahr rund 3600 partielle oder vollständige Adrenalektomien in deutschen Krankenhäusern. Im Vergleich dazu fanden beispielsweise fast 200 000 Gallenblasenentfernungen statt. Es handelt sich also um eine relativ seltene und spezielle Operationsmethode, die durch besonders ausgebildete Chirurgen durchgeführt werden sollte.

Die Nebenniere: Aufbau und Funktion

Die paarigen Nebennieren sitzen den beiden Nieren von oben auf. Es handelt sich dabei um kleine Organe, deren Aufgabe darin besteht, Hormone zu produzieren. Da diese Hormone direkt ins Blut abgegeben werden, spricht man auch von einem endokrinen Organ.

Die Nebennieren lassen sich jeweils in eine Rinde und ein innen liegendes Mark unterteilen. Beide Anteile erfüllen dabei verschiedene Funktionen.

  • Die Nebennierenrinde

In der Nebennierenrinde werden im Wesentlichen drei wichtige Hormone hergestellt. Alle entstehen aus der gemeinsamen Vorstufe Cholesterin. In der äußersten Schicht der Rinde werden hieraus Mineralokortikoide hergestellt. Der bekannteste Vertreter ist das Hormon Aldosteron, das vorwiegend in der Niere wirkt und den Wasser- und Elektrolythaushalt aufrechterhält.

In der darunter liegenden Schicht entstehen Glukokortikoide. Die wichtigste Rolle spielt dabei das Cortisol. Es handelt sich dabei um ein Hormon, das der Körper vor allem in Stresssituationen ausschüttet, und das den ganzen Organismus in Alarmbereitschaft versetzt. So werden beispielsweise Energiereserven mobilisiert oder Blutdruck und Herzfrequenz erhöht, um die Stresssituation zu bewältigen.

Die innerste Schicht der Nebennierenrinde produziert Geschlechtshormone, die dann in anderen Organen unter anderem zu Testosteron oder Östrogen umgewandelt werden. Im Vergleich zu den männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen spielt die Nebenniere hier jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

  • Das Nebennierenmark

Das Nebennierenmark dient der Herstellung sogenannter Katecholamine. Dazu gehören das Adrenalin, Noradrenalin und das Dopamin. Noradrenalin und Dopamin fungieren im Körper vor allem als Neurotransmitter und ermöglichen so die Kommunikation zwischen Nervenzellen.

Adrenalin wirkt ähnlich wie das Cortisol aus der Nebennierenrinde als Hormon, das in körperlichen oder psychischen Stresssituationen ausgeschüttet wird. Dabei sorgt es vor allem für die Aufrechterhaltung des Kreislaufs, weshalb Adrenalin auch eine wichtige Anwendung in der Notfall- und Intensivmedizin hat.

Wann ist eine Adrenalektomie notwendig?

Bei bestimmten Tumoren der Nebennierenrinde besteht die Notwendigkeit, das Organ teilweise oder komplett zu entfernen. Da die Nebennierenrinde wichtige Hormone synthetisiert, sollte die Adrenalektomie nur bei einer entsprechenden Indikation erfolgen.

Dabei gilt, dass hormonproduzierende Tumore der Nebennierenrinde und des Nebennierenmarks sowie Tumore mit einer Größe von über 4 Zentimetern entfernt werden sollten. Oft ist eine partielle oder vollständige Adrenalektomie notwendig.

Die wichtigsten hormonproduzierenden Tumore der Nebennierenrinde verursachen das Cushing-Syndrom oder das Conn-Syndrom. In beiden Fällen kann die Therapie in einer Adrenalektomie bestehen.

Das Cushing-Syndrom ist gekennzeichnet durch einen erhöhten Cortisolspiegel. Oft entsteht es in der Folge einer Langzeittherapie mit Cortisolpräparaten, es kann jedoch auch durch einen hormonproduzierenden Tumor der Nebennierenrinde verursacht werden. Das Syndrom äußert sich unter anderem durch einen erhöhten Blutdruck, stammbetonte Fettsucht oder eine Osteoporose.

Beim Conn-Syndrom liegt eine erhöhte Konzentration von Aldosteron vor. Dies führt meist zu einem schwer einstellbaren Bluthochdruck sowie Elektrolytstörungen. In etwa 30% der Fälle liegt dabei ein zu niedriger Kaliumspiegel vor, der beispielsweise Muskelschwäche, Verstopfungen oder auch EKG-Veränderungen auslösen kann.

Ein hormonell aktiver Tumor des Nebennierenmarks wird als Phäochromozytom bezeichnet. Die spezifische Symptomatik wird durch die unkontrollierte Produktion von Katecholaminen hervorgerufen. Betroffene leiden dabei oft unter wiederkehrenden Bluthochdruckkrisen, einem schnellen Puls, Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen oder Unruhe.

Daneben kommen auch Tumore der Nebennierenrinde vor, die keine Hormone produzieren. Diese werden ab einer gewissen Größe entfernt. Kleinere Tumore sollten zunächst in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Die Ausnahme bilden dabei bösartige Tumore (Karzinome), diese sollten in jedem Fall operativ entfernt werden.

Wie ist der Ablauf der OP?

Eine Adrenalektomie kann in der Regel im Rahmen eines kurzen Krankenhausaufenthaltes von etwa drei bis fünf Tagen erfolgen. Im Vorwege der Operation sollte stets die Hormonaktivität des Tumors untersucht werden, besonders wichtig ist die bei einem Phäochromozytom, da hierdurch gewisse Vorbereitungen notwendig sind.

Um eine mögliche Blutdruckentgleisung nach der Operation zu verhindern, müssen Patienten mit einem Phäochromozytom bestimmte Medikamente einnehmen. Diese blockieren die entsprechenden Rezeptoren, sodass bei einer möglichen massiven Freisetzung von Hormonen während der Operation der Kreislauf weiterhin stabil bleibt.

Die Adrenalektomie findet in Vollnarkose statt und dauert in der Regel nicht länger als eine Stunde. In den meisten Fällen erfolgt die Operation in minimal-invasiver Technik im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Dabei sind lediglich kleine Hautschnitte notwendig, über die dann die Operationsinstrumente eingeführt werden.

In seltenen Fällen wird die Therapie auch als sogenannte offene Operation durchgeführt. Hierbei sind größere Schnitte notwendig, um das OP-Gebiet optimal darzustellen. Diese Technik findet beispielsweise bei der Entfernung bösartiger oder sehr großer Tumore Anwendung.

Anschließend erwacht der Patient wieder aus der Narkose und verbleibt zur Überwachung für wenige Nächte im Krankenhaus. Die weitere Behandlung erfolgt dann meist ambulant.

Was sind mögliche Risiken & Komplikationen der OP?

Wie jede Operation birgt auch die Adrenalektomie gewisse Risiken. Hierzu gehören Blutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen oder die Verletzung umliegender Organe. Dank der minimal-invasiven Technik können diese Risiken aber minimiert werden.

Da es sich bei den Nebennieren um hormonbildende Organe handelt, muss diese lebenswichtige Funktion ersetzt werden. Inwiefern die Hormone der Nebenschilddrüse von außen zugeführt werden müssen, hängt davon ab, ob noch eine Restaktivität vorhanden ist. Bei einer vollständigen bilateralen Adrenalektomie muss in jedem Fall Kortison eingenommen werden. Zudem sollten auch die Elektrolytwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Nachbehandlung und Prognose

Die Nachbehandlung beinhaltet wie nach jeder Operation die Kontrolle der Wundverhältnisse sowie des Allgemeinzustandes des Patienten. Im Falle der Adrenalektomie liegt ein besonderer Fokus jedoch auf der Kontrolle des Hormonhaushaltes. Dies ist entscheidend für die Prognose.

Patienten mit einem Phäochromozytom kann durch die Adrenalektomie in den meisten Fällen gut geholfen werden und der Blutdruck normalisiert sich wieder. Stellt die Operation die ursächliche Behandlung eines Cushing- oder Conn-Syndroms dar, ist die Prognose bei engmaschiger Kontrolle der Hormonwerte ebenfalls sehr gut.

Nebennierenkarzinome können in einem frühen Stadium gut durch die Adrenalektomie geheilt werden.

Im fortgeschrittenen Stadium liegt die 5-Jahres-Überlebensrate jedoch bei unter 40%. In diesem Fall ist gegebenenfalls eine Chemotherapie in Ergänzung zur Operation oder als alleinige Maßnahme notwendig.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Adrenalektomie?

Eine Adrenalektomie erfordert stets ein sorgsames Vorgehen, um die Komplikationen während und nach der Operation so gering wie möglich zu halten. Spezialisten für eine Adrenalektomie sind daher Allgemein- oder Viszeralchirurgen mit dem Schwerpunkt endokrine Chirurgie.

Das Therapieergebnis bei einer Erkrankung der Nebennieren hängt maßgeblich von der Fachexpertise und Erfahrung des Operateurs ab. Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Ärzte sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie alle sind Experten ihres Fachgebietes und spezialisiert auf die Durchführung einer Adrenalektomie.

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Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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