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Hörsturz

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Informationen zum Bereich Hörsturz

Was ist ein Hörsturz?

Man spricht von einem Hörsturz, wenn Patienten plötzlich auftretende Schwerhörigkeit bis Taubheit beklagen, die meist nur eine Seite betrifft und keine erkennbare Ursache hat. Es kann das volle Spektrum der hörbaren Frequenzen betroffen sein (hohe bis tiefe Töne).

Hörsturz Symptome

Ein Hörsturz kann von Patient zu Patient unterschiedlich schwer ausgeprägt sein. Während bei manchen nur ein leichtgradiger Hörverlust auftritt, kommt es bei anderen zur vollständigen Taubheit. Häufig beklagen Patienten außerdem unangenehme Nebengeräusche (wie etwa Tinnitus) und verspüren einen dumpfen Druck im Inneren des betroffenen Ohres.

Hörsturz Ursachen: Woher bekommt man einen Hörsturz?

Meist ist es charakteristisch für einen Hörsturz, dass keine klar erkennbare Ursache zugrunde liegt (idiopathisch). Jedoch legen aktuelle Erkenntnisse nahe, dass verschiedene Faktoren zur Minderdurchblutung des Innenohres und des damit verbundenen empfindlichen Hörorgans beitragen. Zu diesen Risikofaktoren gehören neben übermäßigem Stress sowie Erkrankungen der Wirbelsäule auch Grunderkrankungen wie Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte und Bluthochdruck.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Verletzungen am sogenannten runden Fenster ursächlich sein können. Dieses stellt als dünne Ausgleichsmembran eine Verbindung zwischen Mittel- und Innenohr her und ist für eine reibungslose Schallübertragung unerlässlich.

Wie schlimm ist ein Hörsturz und wann muss man zum Arzt?

Zunächst ist der Hörsturz kein Notfall und es gilt Ruhe zu bewahren, denn in der Hälfte aller Fälle heilt er ganz von alleine ab.

Hält die Beeinträchtigung allerdings länger als zwei Tage an, sollte sich der Patient umgehend bei einem HNO-Arzt vorstellen, um das betroffene Ohr untersuchen zu lassen. In diesen Fällen sollte der Hörsturz ernst genommen und mit dem Arztbesuch nicht zu lange gewartet werden.

Diagnose: Wie wird ein Hörsturz festgestellt?

Zunächst wird eine ausführliche Patientengeschichte erfasst, wobei besonders Nebenerkrankungen, Unfallgeschichte, Medikamentenprofil sowie Symptomatik des Hörsturzes von Bedeutung sind.

Im Anschluss wird der äußere Gehörgang sowie das Trommelfell mittels eines Otoskop (Ohrmikroskop) untersucht.

Weiterführende Untersuchungen bewerten die Weiterleitungsfunktion des Mittelohrs. Etwa beim sogenannten Weber-Test wird eine spezielle Stimmgabel zum Schwingen gebracht und auf den Scheitel des Kopfes aufgesetzt. Gesunde Patienten empfinden die Lautstärke auf beiden Seiten gleich, hörgeschädigte Patienten nehmen sie paradoxerweise auf der betroffenen Seite lauter wahr. Um auszuschließen, dass das Problem nicht etwa in einem „verstopften“ Mittelohr liegt (beispielsweise Paukenerguss), wird der Rinne-Test durchgeführt. Eine schwingende Tongabel wird hierbei abwechselnd auf den Knochenfortsatz hinter der Ohrmuschel aufgesetzt und neben das Ohr gehalten und der Patient wird angewiesen, die lautere Variante zu erkennen. Im Falle eines Hörsturzes fällt das Ergebnis auf beiden Seiten gleich aus.

Um den Schweregrad des Hörverlustes zu bewerten, wird nun eine Tonaudiometrie durchgeführt. Der Patient wird gebeten, spezielle Kopfhörer aufzusetzen und auf bestimmte Geräusche zu reagieren. Der behandelnde Arzt kann nun die Lautstärke sowie Frequenz auf beiden Ohren exakt anpassen und feststellen, ab welcher Schwelle das beeinträchtigte Ohr keine Töne mehr wahrnimmt und auf welcher Frequenz der Hörverlust am größten ist.

Eine Reihe weiterer Untersuchungen dienen der sogenannten Differentialdiagnostik, also dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen. Da neben dem Hörsturz auch bakterielle sowie virale Infektionen des Mittel- oder Innenohrs ursächlich sein können, gibt ein Blutbild Aufschluss über mögliche Mikroorganismen im Körper (etwa Borrelien oder Herpes-Viren).

Kann auch nach umfangreichen Tests keine exakte Ursache festgestellt werden, wird die Behandlung des idiopathischen Hörsturzes eingeleitet.

Hörsturz Behandlung: Was macht der Arzt bei einem Hörsturz?

Die Strategie der Behandlung ist zunächst abhängig davon, wie schwerwiegend der Hörverlust ist und wie lange der Patient schon darunter leidet. Ob eine Behandlung notwendig ist und wie diese ausfällt, beurteilt der behandelnde Facharzt.

In den meisten Fällen werden entzündliche Prozesse im Hörorgan angenommen und so setzt man zunächst Cortisonpräparate ein, die abschwellend und entzündungshemmend wirken.

Wird als Ursache eine Verletzung des runden Fensters vermutet, so kann die operative Behebung des Schadens nötig sein.

Werden beim Patienten Zeichen einer Infektion deutlich, sollten Antibiotika beziehungsweise antivirale Medikamente zur Bekämpfung der Infektion verabreicht werden. Patienten mit hohen Cholesterinwerten und Bluthochdruck sollten zwingend einen gesünderen Lebensstil ansteuern, besonders durch ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung. Für Diabeteserkrankte ist es wichtig, ihren Diabetes Mellitus richtig einzustellen und ihren Blutzuckerspiegel in den Normalbereich zu bringen. All diese Maßnahmen können einen maßgeblichen Anteil dazu beitragen, das Risiko für Blutminderversorgungen (nicht nur im Hörorgan) zu senken.

Cortison Therapie

Als Cortison Therapie werden meist hochdosierte Glucocorticoide (Prednison, Prednisolon) eingesetzt, die wie eingangs erwähnt Entzündungsprozesse hemmen, die Immunantwort herabsetzen sowie abschwellend wirken. Je nach individueller Indikation werden diese Präparate als Tabletten eingenommen oder intravenös verabreicht. Bleiben die Effekte der Medikation aus, kann ein solches Präparat auch direkt ins Ohr injiziert werden, jedoch ist die Studienlage hierzu unklar.

Hörsturz OP

Die operative Versorgung kommt für Patienten in Frage, bei denen die Cortison Therapie keinen Erfolg und der Hörsturz nicht abheilt oder bei denen Hörstürze nach Abheilung wiederkehren.

Bei dieser Operation wird zunächst das Trommelfell eröffnet und zur Seite geklappt, damit ein umfänglicher Blick ins Mittelohr möglich wird (Tympanoskopie). Im Falle eines Schadens am runden Fenster kann dieser mit Bindegewebe abgedeckt werden.

Heilungschancen bei Hörsturz

Die Chancen stehen für die meisten Patienten günstig und sofern der Hörsturz frühzeitig erkannt und behandelt wird, kommt es in der Regel zu einer vollständigen Regeneration des Hörvermögens. Doch auch der Schweregrad des Hörverlustes spielt eine Rolle, so haben zwar Patienten mit weniger ausgeprägten Hörstürzen grundsätzlich eine günstigere Prognose, jedoch können auch schwerwiegende Hörstürze mit der richtigen Therapie vollständig geheilt werden.

Ein erneuter Hörsturz kann nie ganz ausgeschlossen werden, jedoch wird dieser besonders durch anhaltenden Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte begünstigt.

In machen schweren Fällen kann der Hörverlust jedoch langfristig bestehen bleiben, dann schafft häufig nur ein Hörgerät Abhilfe.

Welche Ärzte und Kliniken sind Hörsturz Spezialisten?

Um einen Hörsturz frühzeitig erkennen und behandeln zu lassen, sollten Patienten einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) aufsuchen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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