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Magenentleerungsszintigraphie

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Informationen zum Bereich Magenentleerungsszintigraphie

Was versteht man unter Magenentleerungsszintigraphie?

Die Magenentleerungsszintigraphie ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, mit deren Hilfe die Geschwindigkeit der Magenentleerung beurteilt werden kann. Hierbei wird eine Testmahlzeit, in die eine geringe Menge radioaktiver Teilchen gemischt wurde, verzehrt. Anschließend werden mit einer Gammakamera, die die Strahlung sichtbar machen kann, über einen Zeitraum von mehreren Stunden Aufnahmen des Magens gemacht, um die Entleerungsgeschwindigkeit zu beurteilen.

Vorteile dieser diagnostischen Methode sind unter Anderem ihre einfache Durchführbarkeit, dass sie rein nichtinvasiv ist, sowie die geringe Strahlenbelastung für Patienten und Patientinnen im Vergleich zu anderem radiologischen Untersuchungen wie etwa einer Computertomographie. Allerdings stellt die mangelnde Standardisierung ein Problem dar, da unterschiedliche Testmahlzeiten, Körperpositionen und weitere Faktoren einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Magenentleerung haben.

Warum wird eine Magenentleerungsszintigraphie durchgeführt?

Meist wird eine Magenentleerungsszintigraphie durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Gastroparese (wörtlich übersetzt Magenlähmung), oder eine andere Erkrankung, die zu einer verzögerte Entleerung des Magens führt, besteht. Symptome, die, wenn sie nach Nahrungsaufnahme auftreten, auf diesen Befund hinweisen können, sind zum Beispiel:

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Oberbauchschmerzen

  • Schnell eintretendes Sättigungsgefühl

In den meisten Fällen, in denen eine Gastroparese nachgewiesen wird, kann für diese keine Ursache gefunden werden. Die häufigste identifizierbare Ursache ist ein Diabetes mellitus, wobei Übergewicht und schlecht eingestellte Blutzuckerwerte das Risiko einer diabetischen Gastroparese erhöhen. Weitere mögliche Auslöser einer Gastroparese sind:

  • Medikamente, z.B. Opioide

  • Neurologische Erkrankungen, z.B. Morbus Parkinson

  • Bariatrische Operationen (Operationen die bei starkem Übergewicht zu Gewichtsverlust führen sollen)

  • Weitere seltene Erkrankungen, z.B. Amyloidose

Magenentleerungsstörungen treten auch bei einer Refluxkrankheit, oder bei Vorliegen eines peptischen Ulkus auftreten.

Außerdem kann die Magenentleerung durch eine Stenose (Verengung) des Magenausgangs oder Dünndarms verlangsamt sein. Diese kann angeboren seit, aber z.B. auch durch einen Tumor zustande kommen, der in das Darmlumen wächst. Ein solches mechanisches Hindernis sollte durch eine Endoskopie oder Röntgenuntersuchung ausgeschlossen werden, bevor eine Magenentleerungsszintigraphie durchgeführt wird.

Das Dumping-Syndrom, eine zu schnelle Magenentleerung, ist seltener und kann nach Operationen am Magen auftreten. Auch wenn dieses vermutet wird, kann eine Magenentleerungsszintigraphie zur Diagnosesicherung durchgeführt werden.

Welche Vorbereitungen sind für eine Magenentleerungsszintigraphie erforderlich?

Als Vorbereitung auf die Untersuchung sollten Patientinnen und Patienten mindestens sechs Stunden nüchtern gewesen sein, also keine Nahrung oder Flüssigkeit zu sich genommen haben. Blase und Darm sollten kurz vorher entleert werden. Auch auf Rauchen sollte am Untersuchungstag bis zum Abschluss der Aufnahmen verzichtet werden.

Wenn möglich sollten bestimmte Medikamente, wie trizyklische Antidepressiva und Metoclopramid, abgesetzt werden. Dies wird beim Aufklärungsgespräch besprochen, das im Vorfeld stattfindet.

Werden diese Maßnahmen nicht beachtet, können die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden.

Außerdem gilt es zu beachten, dass aufgrund der Strahlenbelastung keine Magenentleerungsszintigraphie stattfinden sollte, wenn in den letzten drei Monaten bereits eine durchgeführt wurde. Bei Schwangeren darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden. Ist sie bei Stillenden dringend notwendig, muss anschließend für 48 das Stillen unterbrochen werden, um das Kind nicht zu gefährden.

Wie verläuft eine Magenentleerungsszintigraphie?

Die Untersuchung wird in der Regel mit hochgelagertem Oberkörper durchgeführt. Die Patientin oder der Patient nimmt zügig eine Testmahlzeit zu sich, die radioaktiv markiert ist, meist mit Technetium. Von diesen radioaktiven Teilchen bemerkt man beim Essen nichts. Zum Beispiel bei Schluckstörungen kann die Szintigraphie mit Testmahlzeiten unterschiedlicher Konsistenz, wie Brei oder angedickter Flüssigkeit, durchgeführt werden. Feste Speisen führen aber zu den aussagekräftigsten Ergebnissen.

Im Anschluss an die Nahrungsaufnahme werden, über einen Zeitraum von zwei Stunden, mit einer Gammakamera Sequenzaufnahmen des Magens gemacht. Diese spezielle Kamera kann radioaktive Strahlung sichtbar machen und somit die Bewegung der Mahlzeit im Körper vollkommen nichtinvasiv sichtbar machen. Die Bilder der Gammakamera werden dann mithilfe eines Computerprogramms ausgewertet, welches den Prozess der Magenentleerung als Kurve darstellen kann.

Besteht der Verdacht auf eine Refluxerkrankung können mit größerem zeitlichem Abstand weitere Aufnahmen der Speiseröhre durchgeführt werden.

Die Magenentleerungsszintigraphie ist für Patientinnen und Patienten vollkommen schmerzfrei.

Gibt es Risiken oder mögliche Nebenwirkungen bei einer Magenentleerungsszintigraphie?

Die Strahlenbelastung, der Patientinnen und Patienten durch eine Magenentleerungsszintigraphie ausgesetzt sind ist vergleichsweise gering. Sie beträgt etwa 1mSv. Das ist etwa die Hälfte der durchschnittlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland pro Jahr und etwa ein Fünftel der effektiven Strahlendosis bei einer CT-Untersuchung des Brustkorbs.

Dennoch führt natürlich auch eine geringe Strahlenbelastung statistisch gesehen zu einer Erhöhung des Risikos von Krebserkrankungen.

Bei einer Störung der Blasenentleerung kann die Strahlenbelastung erhöht sein, das die radioaktiven Teilchen dann verzögert ausgeschieden werden und somit eine längere Zeit im Körper verbleiben. Vorbekannte Probleme sollten daher im Vorfeld der Untersuchung mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen und gegebenenfalls quantifiziert werden.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Magenentleerungsszintigraphie?

Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten können die Indikation zur Magenentleerungsszintigraphie aufgrund einer Verdachtsdiagnose stellen, die durch die Untersuchung gesichert, beziehungsweise ausgeschlossen werden soll. Besonders in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Viszeralchirurgie, Neurologie und Schmerzmedizin bzw. Palliative Medizin können Störungen der Magenentleerung eine Rolle spielen.

Die Planung, Durchführung und Auswertung der Untersuchung obliegt der Nuklearmedizin und kann sowohl von nuklearmedizinischen Abteilungen einer Klinik, als auch von nuklearmedizinischen Praxen durchgeführt werden.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Magenentleerungsszintigraphie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Ambulante Magenentleerungsszintigraphie; J. Heimbucher, M. P. Ritter
  • Ahmadzadehfar H. et al. Clinical Nuclear Medicine, 2. Auflage; Verlag: Springer. 2020
  • Consensus Recommendations for Gastric Emptying Scintigraphy: A Joint Report of the American Neurogastroenterology and Motility Society and the Society of Nuclear Medicine. 2008
  • Young CF, Moussa M, Shubrook JH. Diabetic Gastroparesis: A Review. Diabetes Spectr. 2020
  • www.amboss.com/us/knowledge/diabetic-gastroparesis
  • Spickeneder M, Haubrock I, Esdorn E, Kammeier A, Burchert W: Praktische Durchführung einer Magenentleerungsszintigraphie (MESz). Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin. 2005.
  • Weber E, Meller J: Magenentleerung. Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin 2003.
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