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Spiegeltherapie

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Kliniken Schmieder Allensbach

Neurologische Frührehabilitation und Rehabilitation

Allensbach

Informationen zum Bereich Spiegeltherapie

Was genau ist die Spiegeltherapie?

Die Spiegeltherapie ist ein Therapieverfahren der neurologischen Rehabilitation und Schmerztherapie, das 1996 erstmalig zum Einsatz kam.

Durch Imagination mithilfe eines Spiegels sollen Schmerzen gemindert und physiologische Bewegungen gebahnt werden.

Wann kommt die Spiegeltherapie zum Einsatz?

Bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen kann die Spiegeltherapie hilfreich sein. Grundsätzlich ist der Einsatz sinnvoll, wenn eine einseitige Körperregion (meist Gliedmaßen) in ihrer neurophysiologischen Funktion eingeschränkt und/oder aufgrund eines neurologischen Schadens chronisch schmerzhaft ist.

Beispiele für solche Krankheitsbilder sind:

 

 

  • u.v.m.

Was sind die Ziele der Spiegeltherapie?

Die Ziele der Spiegeltherapie richten sich nach der jeweiligen Diagnose. So kann bei Phantomschmerz die Reduktion von Schmerzen im Vordergrund stehen, während bei Patienten, die einen Schlaganfall hatten, Bewegungen und Funktionen wiedererlernt werden sollen.

Sowohl in dem Areal unseres Gehirns, das für Sensorik zuständig ist, als auch im Motorkortex, der Bewegungen plant und startet, sind die verschiedenen Körperregionen durch nebeneinander liegende Bereiche der Hirnrinde repräsentiert. Verschiedene neurologische Erkrankungen, oder auch eine Amputation eines Körperteils, können dafür sorgen, dass ein Gehirnareal, das eine bestimmte Körperregion repräsentiert, schrumpft. Das kann nicht nur zu verminderter Bewegung oder Wahrnehmung im betroffenen Körperteil, sondern auch zu Missempfindungen oder Schmerzen führen.

Die Spiegeltherapie macht sich die sogenannte neuronale Plastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen zwischen Nervenzellen auszubilden, oder nicht benötigte abzubauen, zunutze. Das beschädigte Hirnareal soll trainiert und neu organisiert werden, um die Funktionalität zu verbessern und Schmerzen zu vermindern.

Wichtig sind dabei die Spiegelneuronen. Dabei handelt es sich um spezielle Nervenzellen des Gehirns, die eine wichtige Rolle beim Nachahmen und Erlernen von Bewegungen spielen. Diese Zellen werden bei der Spiegeltherapie aktiviert, allerdings ist die Gehirnaktivität geringer, als sie bei der tatsächlichen Bewegung der betroffenen Seite wäre. So kommt es zu weniger Schmerzreizen in den beschädigten Arealen.

Wie ist der Ablauf einer Spiegeltherapie?

Die Spiegeltherapie sollte möglichst frühzeitig im Krankheitsverlauf begonnen werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Zu Beginn werden die Übungen unter der Anleitung eines Arztes, Physio- oder Ergotherapeuten erlernt und durchgeführt. Im Verlauf der Behandlung wird ein individuelles Übungsprogramm erstellt, das vom Patienten weitgehend selbstständiges Training erfordert. Der Therapeut nimmt zunehmend eine begleitende Rolle ein und sollte zum Beispiel informiert werden, falls Nebenwirkungen wie Taubheit, Kribbeln, Zittern oder Übelkeit, oder emotionale Reaktionen auftreten.

Grundsätzlich gilt es, die Übungen häufig zu wiederholen. Da sie ein hohes Maß an Konzentration erfordern, sind kürzere Einheiten von 5-10 Minuten, die mehrmals täglich durchgeführt werden, empfehlenswert. Das Übungsprogramm ist dabei in 4 Stufen aufgebaut.

  • 1: Ansehen des Spiegelbildes

Der Spiegel wird zwischen gesunder und betroffener Extremität platziert, sodass er die betroffene verdeckt. Stattdessen sieht der Patient das Spiegelbild der gesunden Extremität. Dieses soll betrachtet, aktiv wahrgenommen und als eigenes Körperteil angenommen werden.

  • 2: Bewegungen der gesunden Seite

Nun werden mit der gesunden Seite Bewegungen ausgeführt. Man beginnt mit langsamen, kleinen Bewegungen, wie das Heben eines Fingers oder Spreizen der Zehen. Im Verlauf können größere und komplexere Bewegungen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten folgen.

  • 3: Beidseitige Bewegungen

Anschließend werden Bewegungen symmetrisch auf beiden Seiten durchgeführt. Die betroffene Extremität ist dabei weiterhin durch das Spiegelbild der gesunden verdeckt. Auch hier werden Umfang, Komplexität und Geschwindigkeit im Verlauf gesteigert.

  • 4: Übung mit Therapiemitteln

Verschiedene Gegenstände können zusätzlich als Therapiemittel eingesetzt werden. So können zum Beispiel Alltagsgegenstände, wie ein Stift, gegriffen und benutzt werden. Die Sensibilität kann etwa mithilfe eines Igelballes oder eine Schale mit Reis oder Linsen trainiert werden.

Häufig wird die Spiegeltherapie auch integriert in ein Therapieprogramm namens Graded Motor Imagery (GMI) durchgeführt. Diese beinhaltet 3 Level.

Im ersten Level bekommt der Patient Bilder von Bewegungen gezeigt und soll zuordnen, ob es sich bei der abgebildeten Extremität um die linke oder die rechte Seite handelt. Im zweiten Level soll er sich die Ausführung der abgebildeten Bewegung auf der betroffenen Seite nur vorstellen, ohne diese tatsächlich zu bewegen. Das dritte Level bildet die Spiegeltherapie.

Spiegeltherapie bei Phantomschmerzen

Nach einer Amputation kann es zu sogenannten Phantomschmerzen kommen. Es fühlt sich für den Patienten so an, als wäre die amputierte Extremität schmerzhaft, obwohl sie gar nicht mehr existiert.

Der Grund dafür ist eine fehlende Anpassung des Gehirns and das Nicht-Vorhandensein der entsprechenden Extremität. Reize von Nerven aus der Peripherie werden als Schmerzen fehlinterpretiert.

Während der Spiegeltherapie nimmt das Spiegelbild den Platz der Phantomextremität ein. Die Hirnregionen, die für den Schmerz verantwortlich sind, werden während der Therapie aktiviert. Sie lernen, wieder andere Signale aus der Peripherie zu verarbeiten, als Schmerzen, sodass die Symptome deutlich reduziert werden können.

Die Wirkung der Therapie hält meist über einen längeren Zeitraum an. Allerdings ist es möglich, dass die Phantomschmerzen später wieder auftreten. In diesem Fall kann der Patient die erlernten Übungen selbstständig durchführen, um die Schmerzen wieder zu reduzieren.

Spiegeltherapie nach einem Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall können Patienten an verschiedensten schwerwiegenden Symptomen leiden. Eine häufige Langzeitfolge ist eine eingeschränkte Bewegung des Armes und/oder Beines einer Seite, häufig verbunden mit Schmerzen in der jeweiligen Körperhälfte.

Dies kommt durch die Unterversorgung der entsprechenden Hirnregion mit Sauerstoff während des Schlaganfalls zustande. Durch Zelltod gehen Kontakte zwischen Nervenzellen verloren, die essentiell für die Funktion des Hirnareals und somit auch der Extremität sind.

Durch die Spiegeltherapie können diese Verbindungen zum Teil neu ausgebildet werden. Eine vollständige Wiederherstellung sämtlicher Funktionen ist in der Regel nicht möglich. Allerdings kann die Beweglichkeit der Extremitäten verbessert und Schmerzen vermindert werden, was für Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität bedeutet.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Spiegeltherapie?

Meist wird die Spiegeltherapie von einem Ergo- oder Physiotherapeuten durchgeführt. Vor Beginn der Therapie sollte allerdings ein Neurologe mit Erfahrung in der Behandlung des entsprechenden Krankheitsbildes konsultiert werden.

Der Arzt kann einschätzen, ob eine Spiegeltherapie im Einzelfall eine sinnvolle Behandlungsoption darstellt, und, ob weitere Therapien notwendig sind. Er überwacht auch den Fortschritt der Rehabilitation.

Außerdem gibt es Kliniken, die sich auf interdisziplinäre Schmerztherapie, beziehungsweise neurologische Rehabilitation spezialisiert haben und Spiegeltherapie als Teil ihres Behandlungskonzeptes anbieten. Die Überweisung kann der behandelnde auf Schmerzmedizin oder Neurologie spezialisierte Arzt ausstellen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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