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Definition: Was ist Brustkrebs?
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau und zugleich die häufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen. Für das Jahr 2014 wurden rund 75.000 neue Fälle von Brustkrebs prognostiziert. Die Zahl der Brustkrebsfälle ist seit 2005 kontinuierlich angestiegen, die Todesfälle hingegen gesunken. Zu verdanken ist dies der intensiveren Krebsvorsorge durch die 2005 eingeführte Röntgenuntersuchung der Brust
(Mammographie).
Jede achte Frau wird im Laufe ihres Lebens mit Brustkrebs diagnostiziert. Dieser bösartige Tumor geht vom Drüsengeweben bzw. den Milchgängen in der Brust aus. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
Ursachen: Was sind die Ursachen für Brustkrebs?
Wie bei den meisten Krebserkrankungen ist auch für Brustkrebs der primäre Auslöser unbekannt.
Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren die mit einem geringen bist deutlich erhöhten Risiko für Brustkrebs einhergehen. Dazu gehören vererbbare Genveränderungen (besonders Gene BRCA1 und BRCA-2) welche auch mit dem Eierstockkrebs in Verbindung gebracht werden. Je nachdem wer in der Familie erkrankt ist, erhöht sich das eigene Risiko um ein Vielfaches (auch Männer können erkranken, wenngleich deutlich seltener).
Ein langer Hormoneinfluss durch Östrogene zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren. Er entsteht durch eine frühe erste Perioden (Menarche) und eine späte letzte Periode (Menopause sowie durch fehlende oder späte Schwangerschaften.
Auch Röntgenstrahlen (die Mammographie ist ungefährlich aufgrund der geringen Strahlendosis), Entzündungen der Brust, Rauchen, Alkohol und Übergewicht haben einen negativen Einfluss.
Symptome: Was sind die Symptome des Mammakarzinoms?
In 80% der Fälle wird Brustkrebs von der Frau selbst entdeckt. Meist spürt man einen derben Knoten bei der Brustuntersuchung (am häufigsten im äußeren oberen Quadranten der Brust). Auch eine Vorwölbung oder Einziehung der Haut, sowie in späteren Stadien Orangenhaut (durch Lymphflüssigkeit die nicht abfließen kann), blutiges Sekret aus der Brustwarze und chronische Ausschläge (Ekzem) im Brustbereich.
Die Metastasierung (Streuung von Tumorzellen im Körper – Tochtergeschwulstbildung) findet relativ frühzeitig statt. Betroffen sind die Lymphknotenstationen in der Achsel, das Skelettsystem, Lunge, Leber und Gehirn. Zwischen Tumorgröße und Geschwindigkeit der Metastasierung besteht ein deutlich positiver Zusammenhang. Jedoch können kleinste Tumorzellverbände bis zu 15 Jahre stumm im Körper verweilen bis sie zu einer erkennbaren Tochtergeschwulst heranwachsen.
Diagnose: Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?
Ab dem 30. Lebensjahr (oft auch schon deutlich früher) erfolgt die jährliche Tastuntersuchung der Brust durch den Spezialist der Gynäkologie. Erkennt dieser krebsverdächtige Veränderungen (tastbarer Knoten, Brustschmerzen, blutiger Ausfluss aus Brustwarze oder zurückgezogene Brustwarze) kann der Verdacht mittels Mammographie (Röntgen) oder Mammasonographie (Ultraschall) erhärtet werden.
Die Ultraschalluntersuchung ist die Methode der Wahl bei tastbaren Knoten, die Mammographie bei nicht tastbaren Veränderungen der Brust. Die Mammographie findet alle zwei Jahre bei Frauen zwischen 50 und 59 Jahren statt.
Mit der anschließenden Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) sichert der Spezialist die Diagnose. Auch eine Kontrastmitteluntersuchung der Milchgänge (Galaktographie) kann bei blutigem Sekret durchgeführt werden, in bestimmten Fällen auch ein MRT.
Therapie: Wie wird Brustkrebs behandelt?
Nach der Diagnose erfolgt die Ausbreitungsdiagnostik (Staging). Dazu gehören Röntgenuntersuchung vom Brustkorb, Ultraschall der Leber, und Szintigraphie der Knochen.
Wichtig für die Prognose ist die Ausbreitung im Körper (Metastasierung) und nicht die Radikalität der Brustkrebs-Operation. Früher wurde immer die komplette Brust entfernt (Mastektomie), heute operieren die behandelnden Spezialisten möglichst brusterhaltend. Dabei wird nur der Tumor entfernt und das gesunde Brustgewebe bleibt erhalten. Der wichtigste Prognosefaktor ist der Lymphknotenbefall. Daher müssen auch sie untersucht und ggf. entfernt werden.
Die Brust kann nach Mastektomie in der gleichen Sitzung oder frühestens nach 6 Monaten rekonstruiert werden.
Nach der Operation findet zusätzlich eine Bestrahlung der erhaltenen Brust statt. Dies senkt das Risiko eines lokalen Wiederauftretens (Rezidiv) von 30 auf 5 Prozent. Des Weiteren finden je nach Tumorbeschaffenheit eine Chemotherapie und/oder bestimmte Antikörpertherapien statt. Das Ziel ist es, mögliche Metastasen zu eliminieren.
Eine alleinige Bestrahlung findet nur noch bei nicht-operablem Brustkrebs statt (palliative Behandlung).
Heilungschancen: Wie die Prognose bei Brustkrebs?
Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 80 und 85%. Die 10-Jahres-Rate ist etwas geringer.
Die definitive Heilung ist erst 20-40 Jahre nach Behandlung feststellbar, da sich kleine Tumorzellverbände bis dahin im Körper versteckt halten können.
Wichtig ist daher die Nachsorgeuntersuchung. Der behandelnde Spezialist inspiziert und tastet beide Brüste ab. Auch das Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit (besonders im Achselbereich) wird untersucht. In den ersten drei Jahren findet die Nachsorge vierteljährlich, dann halbjährlich und ab dem fünften Jahr jährlich statt. Die Mammographie erfolgt jährlich.
Neu aufgetretene Beschwerden wie Knochenschmerzen, Atem- oder Oberbauchbeschwerden müssen immer genau untersucht werden, da sie Zeichen von Metastasen sein können.
Sollte Sie weitere Fragen bezüglich der Behandlung und Prognosen von Brustkrebs haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Spezialisten der Frauenheilkunde (Gynäkologen) Ihrer Wahl.
Wo finde ich ein einen erfahrenen Brustkrebsspezialisten oder ein Brustzentrum?
Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Spezialkliniken für Brustkrebs in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit finden Sie bei uns Brustzentren in folgenden Städten:
Quellen:
- http://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/brustkrebs-basis-infos-fuer-patienten.html
- http://www.krebshilfe.de/wir-informieren/ueber-krebs/haeufige-krebsarten/brustkrebs.html
- Stauber, Manfred; Weyerstahl, Thomas (2007): Gynäkologie und Geburtshilfe. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme (Duale Reihe)
- Keck, Christoph; Denschlag, Dominik; Tempfer, Clemens (2004): Facharztprüfung Gynäkologie und Geburtshilfe. 1000 kommentierte Prüfungsfragen ; 6 Tabellen. Stuttgart: Thieme
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