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Sarkome

Sie suchen Informationen zu Sarkome und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Ursachen, Diagnose und Therapie oder kontaktieren Sie unsere Experten.

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Spezialisten für Sarkome

17  Spezialisten gefunden

Prof. Dr. med. Florian Würschmidt

Strahlentherapie / Stereotaktische Radiochirurgie

Hamburg

Prof. Dr. med. Damien C. Weber

Strahlentherapie & Radioonkologie

Villigen

CyberKnife Centrum Mitteldeutschland

Radiochirurgie & Präzisions-Strahlentherapie

Erfurt

Informationen zum Bereich Sarkome

Was ist ein Sarkom?

Sarkome sind seltene bösartige Tumore, die aus mesenchymalem Gewebe entstehen. Diese Tumore können aus Bindegewebe, Muskeln, Fettgewebe, Knochen und Knorpel hervorgehen. Sarkome können bei bestimmten Erkrankungen gehäuft auftreten. Auch nach Exposition gegenüber Strahlung oder chemischen Giftstoffen sowie bei langfristiger Immunsuppression können Sarkome entstehen.

Wo kommen Sarkome vor und wie häufig sind sie?

Insgesamt werden 79 Arten von Weichteil- und Knochensarkomen unterschieden, wovon 61 als bösartig gelten. Sarkome sind sehr selten. Sie machen unter 1% der neuen Krebserkrankungen in Deutschland aus. Man unterscheidet folgende Sarkomarten:

Weichteilsarkome

 

  • GIST (Weichteilsarkome im Magen-Darm-Trakt)
  • Angiosarkom
  • Fibrosarkom
  • Liposarkom
  • Rhabdomyosarkom
  • Hämangioperizytom
  • Neurogenes Sarkom
  • Kaposi-Sarkom
  • Leiomyosarkom

 

Sarkome der Knochen

 

 

Welche Symptome deuten auf ein Sarkom hin?

Die Diagnose aller Sarkome wird durch die Auswertung des Tumorgewebes unter dem Mikroskop und anhand von chemischen Tests im Labor gestellt. Auch eine Entschlüsselung des Erbguts der Tumorzellen kann bei der genauen Identifikation der Krebsart helfen. Viele Sarkome werden erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, da sie erst zu diesem Zeitpunkt Symptome machen.

Weichteilsarkome verursachen zu Beginn eine schmerzlose lokale Schwellung. Wenn der Tumor weiterwächst, kann es zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen kommen. Liegt das Sarkom an einer Stelle, an der es auch bei fortgeschrittenem Wachstum gut das Nachbargewebe verdrängen kann, wie z.B. im Bauchraum, sind Symptome kaum zu spüren.

Die Symptome bei Knochensarkomen sind ähnlich. Sie äußern sich durch lokale Schwellungen mit Überwärmung und Schmerzen bei Bewegung. Auch hier wird die endgültige Diagnose über eine Tumorbiopsie gestellt.

Wie werden Sarkome behandelt?

Die Therapie richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Art, histologisches Stadium, Tumorgröße, Tumorstreuung und Lokalisation werden bei der Wahl berücksichtigt. Allgemeines Ziel ist die komplette Entfernung des Tumors mit gewissem Sicherheitsabstand an den Rändern. Ist das Sarkom noch klein und hat nicht gestreut, kann eine Operation bereits ausreichend sein.

Sollte der Tumor durch seine versteckte Lage oder durch Ausbildung von Metastasen nicht durch eine alleinige Operation komplett entfernt werden können, kann eine Strahlentherapie oder Chemotherapie helfen. Diese Methoden können entweder vor der Operation durchgeführt werden, um den Tumor zu verkleinern, oder nach einer Operation, um die verbleibenden Reste zu eliminieren.

Des Weiteren können auch Immuntherapien durchgeführt und molekular wirksame Medikamente verabreicht werden, die gezielt Tumorzellen vernichten und dabei die normalen Zellen des Körpers nicht schädigen. Bestimmte Sarkomarten sind auch anfällig für Hitze und können durchmagnetisch erzeugte Hitze bekämpft werden.

In einigen Fällen kann auch eine Bestrahlung mittels Radiochirurgie oder Protonentherapiesinnvoll sein.

Sind Sarkome heilbar?

Wird das Sarkom in einem frühen Stadium erkannt und behandelt, bestehen gute Chancen davon geheilt zu werden. Die komplette Entfernung des Tumors und eine individuelle Therapie mit Bestrahlung und Chemotherapeutika erhöhen diese Chance. Prognostisch ungünstig sind Sarkome, die schon viele Metastasen ausgebildet haben, groß gewachsen sind und sich schnell teilen.

Reha und Nachsorge

Nach Abschluss der Behandlung werden in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen durchgeführt, um den Therapieerfolg zu kontrollieren und frühzeitig ein Wiederauftreten des Sarkoms zu erkennen. Die Nachsorge erfolgt in der Regel in der Klinik, wo das Sarkom behandelt wurde. In diesen Kliniken gibt es meistens spezielle Ambulanzen für solche Zwecke. Eine Reha kann als Anschlussheilbehandlung nach Abschluss der Sarkomtherapie erfolgen. Um den Antrag kümmern sich in der Regel erfahrene Mitarbeiter des Sozialdiensts in Sarkomzentren. In der Reha wird den Patienten geholfen, sowohl psychisch als auch körperlich die überstandene Krebserkrankung zu verarbeiten und wieder zu Kräften zu kommen. Die Maßnahmen umfassen unter anderem Gespräche mit Psychotherapeuten, Krankengymnastik, Kostaufbau, Massagen und der Austausch mit anderen Krebspatienten.

Welche Ärzte und Kliniken sind Sarkom Spezialisten?

Weil Sarkome sehr selten auftreten und sich in viele verschiedene Untertypen aufteilen, sind sie sehr komplex zu therapieren. Daher sollten sie ausschließlich in spezialisierten Zentren behandelt werden. Wenn der Hausarzt oder niedergelassene Facharzt den Verdacht auf ein Sarkom äußert, sollten sich Patienten so früh wie möglich in Expertenhände begeben. Neben der ärztlichen Expertise gehört zur optimalen Diagnostik und Behandlung auch eine große Bandbreite an speziellen Untersuchungsmethoden. Diese werden in Universitätskliniken und speziellen Sarkomzentren angeboten.

Quellen:

Gospodarowicz et al.: TNM Classification of Malignant Tumours. 8. Auflage Wiley-Blackwell 2016, ISBN: 978-1-119-26357-9.

Bork, Bräuninger: Hautkrankheiten in der Praxis: Diagnostik und Therapie. 3. Auflage Schattauer 2004, ISBN: 978-3-794-52321-4.

Kirchner et al.: Pulmonale Lymphangiosis carcinomatosa. In: Der Onkologe. 2007, doi: 10.1007/s00761-007-1285-x, p. .

Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN: 978-3-981-46602-7.

Hahn: Checkliste Innere Medizin. 6. Auflage Thieme 2010, ISBN: 978-3-131-07246-7.

Flasnoecker (Hrsg.): TIM, Thieme's Innere Medizin. 1. Auflage Thieme 1999, ISBN: 978-3-131-12361-9.

Böcker et al.: Pathologie. 3. Auflage Urban & Fischer 2004, ISBN: 3-437-44470-0.