Informationen zum Bereich Diabetes Mellitus Typ 1
Was ist Diabetes?
Unter dem Begriff Diabetes versteht man Stoffwechselerkrankungen, die mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel einhergehen. Dieser ist primär Folge einer Insulinresistenz (Diabetes-Typ-2) oder eines Insulinmangels (Diabetes-Typ-1). Mit dieser Stoffwechselerkrankungen geht ein stark erhöhtes Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen einher. Die Vorstufe eines Diabetes Mellitus wird als Prädiabetes bezeichnet.
Diabetes Mellitus Typ 1: Ursachen und Entstehung
Der Typ-1-Diabetes entsteht in erster Linie durch einen absoluten Insulinmangel. Insulin ist ein Hormon, welches dafür sorgt, dass der mit der Nahrung aufgenommene Zucker, der nach der Verdauung ins Blut gelangt, von der Leber, den Fettzellen und der Muskulatur aufgenommen werden kann.
Die Leber, das Fett und die Muskulatur sind dabei die Speicher des Zuckers. Fehlt das Insulin, bleibt es im Blut und kann nicht aufgenommen werden. Der Insulinmangel beim Diabetes-Typ-1 entsteht dadurch, dass das körpereigene Immunsystem die Zellen zerstört, die Insulin produzieren (ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse).
Der Typ-1-Diabetes zählt somit zu den Autoimmunerkrankungen. Diese entstehen durch eine elterliche Vererbung fehlerhafter Gene oder deren Mutation. Der Erkrankungsgipfel liegt beim Typ-1-Diabetes zwischen dem 5. und 25. Lebensjahr, betrifft also vor allem junge Menschen.
Eine Sonderform des Diabetes-Typ-1 ist der „latent autoimmune diabetes with onset in adults“ (LADA). Dies ist eine Spätmanifestation des Typ-1-Diabetes zwischen dem 30. Und 60. Lebensjahr, der zu Beginn häufig als Typ-2-Diabetes diagnostiziert wird.
Welche Symptome treten bei Typ-1-Diabetes auf?
Während der Typ-1-Diabetes schnell mit dem Auftreten von Symptomen einhergeht, besteht beim Diabetes-Typ-2 ein langsamer Beginn, meist ohne Symptome im Anfangsstadium. Zu den Hauptsymptomen des Diabetes gehören Müdigkeit, Leistungsschwäche, vermehrtes Wasserlassen (Polyurie) und ein starkes Durstgefühl (Polydipsie). Zudem können Gewichtsabnahme, Sehstörungen, Juckreiz und Infektanfälligkeit Symptome des Diabetes sein.
Wie wird Diabetes Mellitus Typ 1 diagnostiziert?
Die Diabetes Diagnostik erfolgt primär durch den Nachweis erhöhter Zuckerwerte im Blut. Dabei weist ein Glukosewert über 125 mg/dl bei nüchternem Zustand auf einen Diabetes Mellitus hin. Zudem kann der Zuckergehalt im Urin ein Hinweis auf das Vorliegen eines Diabetes sein. Um einen Diabetes Mellitus Typ 1 zu diagnostizieren, müssen bestimmte Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Dies sind Bestandteile des Blutes, die der Körper produziert, um fälschlicherweise Zellen zu zerstören, die Insulin produzieren.
Im Verlauf der Behandlung des Diabetes Mellitus Typ 1 müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden, um die Einstellung auf die Medikamente und die Entstehung möglicher Folgeerkrankungen einschätzen zu können.
Diabetes Behandlung
Die Therapieziele bestehen darin, eine normale Lebensqualität zu ermöglichen und das Risiko von Folgeerkrankungen zu reduzieren. Zudem sollen Akutkomplikationen vermieden werden. Zunächst muss man die ungefährlichen Zielwerte des Blutzuckers erreichen. Der Nüchternblutzucker und der Blutzucker vor den Mahlzeiten dürfen nicht über 120 mg/dl sein.
Intensive Insulintherapie bei Typ 1 Diabetes
Der Diabetes Mellitus Typ 1 wird mit einer intensiven Insulintherapie behandelt. Dabei wird die Insulinzufuhr an die Nahrungsaufnahme angepasst (Basis-Bolus-Prinzip). Morgens wird ein Langzeitinsulin verabreicht, welches eine konstante Insulinkonzentration aufrechterhält. Beim Essen wird dann gemäß den anschließend gemessenen Blutzuckerwerten zusätzlich Insulin eingenommen oder gespritzt. Die Insulintherapie kann auch über eine Insulinpumpe erfolgen.
Diabetes-Komplikationen: Diabetisches Koma & Unterzucker
Akutsymptome bzw. Komplikationen des Diabetes sind das Diabetische Koma und ein zu niedriger Blutzuckerspiegel bei falscher Therapie des Diabetes. Bei einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel kann es zu Stürzen und zu Schwindel kommen, da das Gehirn zu wenig Zucker bekommt. Das diabetische Koma entsteht durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Der Zucker im Blut zieht dann das Wasser aus anderen Organen, was bezüglich des Gehirns zu einem Bewusstseinsverlust bis hin zu einem Koma führen kann.
Diabetes Spätfolgen und Folgeerkrankungen
Zu den Spätfolgen des Diabetes zählen die diabetische Angiopathie (Zuckermoleküle lagern sich an den Blutgefäßen ab und verstopfen diese), die diffuse Makroangiopathie (Herzinfarkt), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (Verstopfung der Beinarterien) und der ischämische Hirninfarkt (Schlaganfall aufgrund der Zuckermöleküle in den Arterien des Gehirns).
Diabetische Angiopathie
Die diabetische Mikroangiopathie bezeichnet den Verschluss von kleinen Gefäßen durch die Zuckermoleküle. Hierzu zählt die diabetische Nephropathie, bei der die Niere und deren Gefäße durch die Zuckermoleküle zerstört werden. Des weiteren zählen hierzu die diabetische Retinopathie (Zerstörung der Netzhaut des Auges/Retina) und die diabetische Makulopathie (Makula: Punkt des schärfsten Sehens der Netzhaut), die mit einer Schwellung der Makula einhergehen kann. Dabei können diese Erkrankungen zu einer erheblichen Sehbehinderung oder Blindheit führen.
Diese Erkrankungen entstehen einfach gesagt aufgrund der Verstopfung der Arterien durch die vermehrt zirkulierenden Zuckermoleküle im Blut. Dies führt dazu, dass die betroffenen Areale nicht mehr hinreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt und damit geschädigt werden.
Eine weitere Gruppe von Symptomen wird durch die diabetische Polyneuropathie bedingt. Dies ist eine durch die vermehrten Zuckermoleküle hervorgerufene Schädigung der Nervenfasern des Körpers. Dabei setzen sich die Zuckermoleküle an den Nerven ab und führen zu verschiedenen krankhaften Veränderungen. Hierzu zählt die symmetrische periphere sensomotorische Polyneuropathie, bei der es zu unangenehmen bis schmerzhaften Körperempfindungen (Kribbeln, Taubheit, Schmerzen) an beiden Beinen kommt. Zudem kann das Schmerz- oder Temperaturempfinden an den Beinen herabgesetzt sein. Dabei kann es auch zu Schmerzen und zu einer Schwäche der Oberschenkel- und Beckenmuskulatur kommen.
Es können auch Nerven im Gehirn (N. oculomotorius, N. facialis) geschädigt werden, wodurch es zu Ausfällen der Gesichts- und der Augenmuskulatur kommt. Selten können auch die Nerven anderer Körperareale betroffen sein (Magen-Darm-Trakt, Blase, Speiseröhre). Das diabetische Fußsyndrom entsteht durch eine Minderdurchblutung und Schädigung des Fußes (siehe Artikel „diabetisches Fußsyndrom“).
Welcher Arzt ist bei Diabetes Mellitus der richtige Ansprechpartner?
Der richtige Ansprechpartner für Diabetes ist ein Facharzt für Innere Medizin. Diese Fachärzte können auf Endokrinologie (Stoffwechselkrankheiten) und/oder auf Diabetologie spezialisiert sein. Nachdem ein solcher Arzt konsultiert wurde, kann man zur Ernährungsberatung gehen, oder sich vom behandelnden Arzt beraten lassen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Diabetes Mellitus Typ 1 überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.